Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 116 - Die Geschichte des Hundes der vom Rishi verwandelt wurde

Bhishma sprach:
Diesbezüglich wird auch die folgende Geschichte aus alten Zeiten erzählt. Sie wird unter guten und weisen Menschen als sehr bedeutsam betrachtet und behandelt das gegenwärtige Thema. Ich hörte sie in der Einsiedelei von Parasurama, dem Sohn von Jamadagni, wie sie vor vielen hohen Rishis erzählt wurde:

In einem großen, menschenleeren Wald lebte einst ein Asket von Früchten und Wurzeln und beachtete mit gezügelten Sinnen strengste Gelübde. Aufmerksam übte er Entsagung und Selbstdisziplin, hatte eine ruhige und reine Seele, rezitierte beständig die Veden, reinigte sein Innerstes durch Fasten und führte ein Leben der Güte zu allen Wesen. Und wie er mit großem Geist auf seinem Platz saß, wurde seine Güte allen Wesen bekannt, die in diesem Wald lebten, und sie pflegten sich ihm voller Zuneigung zu nähern. Wilde Löwen und Tiger, brünstige Elefanten riesiger Größe, Leoparden, Nashörner, Bären und andere wilde Tiere, die sonst gefährlich sind und andere angreifen, kamen friedlich zum Rishi und sprachen ihn mit den üblichen Fragen des Willkommens an. Wahrlich, sie alle verhielten sich wie Schüler und Diener zu ihm und taten stets, was ihm angenehm war. Sie kamen, erkundigten sich nach den üblichen Dingen und gingen wieder ihrer Wege. Nur ein Hund lebte wie ein Haustier dauerhaft dort und verließ niemals den Muni. Er war dem Weisen ergeben und hing sehr an ihm. Schwach und abgezehrt vom Fasten, lebte auch er von Früchten, Wurzeln und Wasser, und war ruhig und völlig harmlos. Er lag zu den Füßen dieses hochbeseelten Rishis und wurde mit einem menschenähnlichen Herz durch die Liebe des Rishis höchst anhänglich. Doch eines Tages kam ein Leopard mit großer Kraft, der von Fleisch und Blut lebte. Mit grausamer Gesinnung und stets mit Entzücken beim Anblick einer Beute erfüllt, erschien dieses wilde Tier wie ein zweiter Yama. Die Mundwinkel leckend und seinen Schwanz wütend peitschend kam der Leopard immer näher, hungrig und durstig, mit weit geöffneten Kiefern, die den Hund als Beute packen wollten. Als der Hund das Untier kommen sah, oh König, sprach er voller Angst um sein Leben zum Muni:
Oh Heiliger, dieser Leopard ist ein Feind der Hunde! Er möchte mich töten! Oh großer Weiser, handle so, daß alle meine Ängste vor diesem Tier durch deine Gnade zerstreut werden mögen. Oh Starkarmiger, zweifellos bist du mit Allwissenheit begabt (und kannst mir helfen).

Bekannt mit den Gedanken aller Wesen, fühlte der Weise, daß der Hund großen Grund zur Angst hatte. Und begabt mit den sechs Qualitäten (der Güte usw.) und fähig, die Stimmen aller Tiere zu verstehen, sprach der Weise die folgenden Worte:
Hab keine Angst vor dem Tod durch den Leoparden! Laß deine natürliche Form verschwinden und werde selbst ein Leopard, oh Sohn!

Mit diesen Worten des Heiligen verwandelte sich der Hund in einen Leoparden mit einem Fell so strahlend wie Gold. Mit den markanten Zeichnungen auf seinem Körper und mächtigen Zähnen, erschien er nun furchtlos in diesem Wald. Damit verließen dem Leoparden beim Anblick seines Artgenossen sofort alle Gefühle der Feindseligkeit. Doch einige Zeit später kam ein wilder und hungriger Tiger mit offenem Maul in die Klause. Die Mundwinkel leckend und höchst begierig nach Blut, begann sich dieser Tiger dem Tier zu nähern, das zu einem Leoparden geworden war. Und beim Anblick des hungrigen Tigers mit schrecklichen Zähnen suchte der Leopard erneut den Schutz des Rishis, um sein Leben zu retten. Der Weise, der große Zuneigung zu diesem Tier hatte, das so lange mit ihm zusammen lebte, verwandelte unverzüglich seinen Leoparden in einen mächtigen Tiger, der keine Feinde mehr kannte. Und als der Tiger seinen Artgenossen vor sich sah, verschonte er ihn, oh König. Doch der Hund, der im Laufe der Zeit in einen mächtigen Tiger umgestaltet wurde, der sich nun einmal von Fleisch und Blut ernährte, fand nun kaum noch Geschmack an seiner ehemaligen Nahrung aus Früchten und Wurzeln. Wahrlich, von dieser Zeit an, oh Monarch, ernährte sich der verwandelte Tiger von den anderen Tieren des Waldes wie ein wirklicher König der Tiere.


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