Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 48 - Bhishmas Hymne an Krishna

Janamejaya fragte:
Wie gab der Großvater der Bharatas, der auf einem Bett aus Pfeilen lag, seinen Körper auf, und welchen Yoga übte er?

Vaisampayana sprach:
Höre, oh König, mit reinem Herzen und konzentriertem Geist, wie der hochbeseelte Bhishma seinen Körper ablegte. Sobald die Sonne die Wintersonnenwende erreichte und dann wieder ihren nördlichen Lauf nahm, ließ Bhishma mit konzentriertem Geist seine Seele (die mit dem Körper verbunden war) in das Selbst eingehen. In Anwesenheit der Besten der Brahmanen, flammte dieser Held, dessen Körper von unzähligen Pfeilen durchbohrt war, in großer Herrlichkeit auf, wie Surya mit ihren unzähligen Strahlen. Dabei umgaben ihn der vedengelehrte Vyasa, der himmlische Rishi Narada, Devasthana, Asmaka, Sumantu, Jaimini, der hochbeseelten Paila, Sandilya, Devarata, der höchst intelligente Maitreya, Asita, Vasishta, der hochbeseelten Kausika, Harita, Lomasa, der intelligente Sohn von Atri, Vrihaspati, Sukra, der große Weise Chyavana, Sanatkumara, Kapila, Valmiki, Tumburu, Kuru, Maudgalya, Parasurama aus dem Bhrigu Stamm, der große Weise Trinavindu, Pippalada, Vayu, Samvarta, Pulaha, Katha, Kasyapa, Pulastya, Kratu, Daksha, Parasara, Marichi, Angiras, Kasmya, Gautama, der Weise Galava, Dhaumya, Vibhanda, Mandavya, Dhaumra, Krishnanubhautika, Uluka, der Erste der Brahmanen und große Weise Markandeya, Bhaskari, Purana, Krishna und Suta. Umgeben von diesen höchst Tugendhaften und vielen anderen hochbeseelten Weisen, die voller Vertrauen, Selbstdisziplin und geistiger Stille waren, erschien dieser Kuru Held wie der Mond inmitten der Planeten und Sterne. Hingestreckt auf seinem Bett aus Pfeilen, widmete sich Bhishma, dieser Tiger unter den Männern, mit reinem Herzen und gefalteten Händen in Gedanken, Worten und Taten allein Krishna. Mit einer fröhlichen und starken Stimme sang er die Lobeshymnen des Madhu Vernichters, diesem Meister des Yogas mit der Lotusblume im Bauchnabel (auf der Brahma sitzt), diesem Herrn des Universums, der auch Vishnu oder Jishnu genannt wird. Mit gefalteten Händen pries der mächtige Bhishma mit der höchst tugendhaften Seele, dieser Erste aller Redegewandten, Vasudeva.

Und Bhishma sprach:
Oh Krishna, oh Höchstes Wesen, mögest du befriedet sein mit diesen Worten, die ich als Essenz und auch ausführlich rezitiere, um dein Lob zu besingen: Du bist rein und die Reinheit selbst. Du durchdringst Alles. Du bist, was die Leute DAS nennen. Du bist der Höchste Herr. Mit ganzem Herzen suche ich deine Zuflucht, oh universale Seele und Herr aller Wesen! Du bist ohne Anfang und ohne Ende. Du bist das Höchste und das Brahman. Über dich wissen weder die Götter noch die Rishis etwas. Nur der göttliche Schöpfer allein, der Narayana oder Hari genannt wird, kennt dich. Und durch Narayana kennen die Rishis, Siddhas, großen Nagas, Götter und alle anderen Himmlischen einige Aspekte von dir. Du bist das Höchste von allem und kennst keinen Verfall. Die Götter, Dämonen, Gandharvas, Yakshas und Punnagas wissen nicht, wer du bist und woher du kommst. Denn alle Welten und alle Geschöpfe leben und bewegen sich in dir. Wie Perlen auf einem Faden (der Seele) aufgefädelt, so hängen alle Geschöpfe, die Eigenschaften besitzen, an dir, dem Höchsten Herrn. Das Universum ist dein Werk und das Weltall dein Körper. Dieses ganze Universum aus Geist und Materie wird durch deine ewige und alldurchdringende Seele zusammengehalten, wie ein Blumenstrauß durch einen festen Strick. Du wirst Hari genannt mit tausend Köpfen, tausend Füßen, tausend Augen, tausend Armen, tausend Kronen und tausend Gesichtern mit größter Herrlichkeit. Du wirst Narayana genannt, die Gottheit und Zuflucht aller Welten. Du bist das Kleinste und das Größte, das Mächtigste und das Höchste von allem. In den Vaks, Anuvaks, Nishads und Upanishaden wirst du als der Höchste Geist mit der unwiderstehlichen Kraft beschrieben. Im Saman Veda, der voller Wahrheit ist, wirst du die Wahrheit selbst genannt. Deine Seele ist vierfach (Selbst, Ich, Geist und Bewußtsein). Du allein manifestierst dich in der Wahrnehmung (aller Wesen). So bist du der Herr aller, die im Glauben mit dir verbunden sind. Oh Gott, du wirst (von den Gläubigen) durch vier kraftvolle, heilige und geheimnisvolle Namen verehrt (Vasudeva, Sankarshana, Pradyumna und Aniruddha). Jedes Opfer ist stets in dir. Ausgeführt (durch die Wesen, um dich zu befriedigen), lebt das Opfer als eine Form von dir. Denn du bist die universale Seele. Du bist das universale Wissen. Du bist das Weltall. Du bist allwissend und der Allschöpfer im Universum.

Wie zwei Feuerhölzer ein Feuer entfachen, so bist du durch Vasudeva und der göttlichen Devaki für die Bewahrung der Schöpfung auf Erden geboren worden. Für die ewige Erlösung schauen dich, oh Govinda, die frommen Verehrer mit einsichtigem Geist, der von allem Äußerlichen zurückgezogen und wunschlos ist, mit ihrer reinen Seele in ihrem eigenen Selbst. Du überstrahlst jede Sonne an Glanz. Du bist jenseits aller Sinneserfahrung und Gedanken. Oh Herr aller Wesen, ich gebe mich in deine Hände. In den Puranas wirst du als Purusha bezeichnet (der alldurchdringende Höchste Geist). Zum Beginn der Yugas wirst du Brahma genannt und während der universalen Auflösung Sankarshana. Höchst verehrenswert bist du, und deshalb verehre ich dich. Du bist der Eine, aber in unzähligen Formen geboren. Du hast die Leidenschaften unter völliger Kontrolle. Deine frommen Verehrer, die vertrauensvoll die Riten aus den heiligen Schriften durchführen, opfern dir allein, oh Gewährer jedes Wunsches. Du wirst das Gefäß des Universums genannt. Alle Geschöpfe leben in dir. Wie Schwäne und Enten auf dem Wasser schwimmen, so trägst du alle Welten. Du bist Wahrheit. Du bist das Eine und Unvergängliche. Du bist Brahma und auch jenseits von Geist und Materie. Du bist ohne Anfang, Mitte und Ende. Weder die Götter noch die Rishis wissen etwas über dich. Doch stets verehren dich die Götter, Dämonen, Gandharvas, Siddhas, Rishis und die großen Nagas mit konzentriertem Geist. Du bist das große Heilmittel für alle Sorgen. Du bist ohne Geburt und Tod. Du bist die eine Gottheit. Du bist selbstgeschaffen, zeitlos, ungreifbar und jenseits von allem Wissen. Du wirst Hari und Narayana genannt, oh Mächtiger. Die Veden beschreiben dich als den Schöpfer des Universums und den Herrn von allem, was in den Welten existiert. Du bist der Höchste Beschützer des Weltalls. Du kennst keinen Verfall und du bist das, was man das Höchste nennt. Du bist der Glanz des Goldes und der Vernichter der Dämonen. Obwohl du Einer bist, gebar dich Aditi in Form von zwölf Göttern. Verehrung sei dir als Seele der Sonne! Verehrung sei dir als Soma (klares Mondlicht), das als Führung aller Zweifachgeborenen bezeichnet wird, und das in der hellen Monatshälfte als Nektar die Götter befriedigt und in der dunklen Hälfte die Pitris! Du bist das eine Wesen mit alldurchdringendem Glanz, das jenseits der dichten Dunkelheit (der Unwissenheit) wohnt. Dich erkennend, überwindet man jede Angst vor dem Tod. Verehrung sei dir als das Ziel der Erkenntnis (die klare Sicht der Yogis)! Im großartigen Uktha Opfer verehren dich die Brahmanen als den großen Rig Veda. Im großen Feueropfer besingen sie dich als den Hauptpriester. Du bist die Seele der Veden. Verehrung sei dir als Wohnstätte des Rig, Yajur und Saman Veda! Du bist die fünf Arten der geheiligten Opfergaben. Du bist die sieben Mantras, die in den Veden verwendet werden. Verehrung sei dir in der Form des Opfers! Opfergaben werden in Begleitung von siebzehn Silben ins Opferfeuer gegossen. Du bist die Seele dieses Opfers. Verehrung sei dir als Purusha, der die Veden singt! Dein Name ist Yajus, die vedischen Verse sind deine Glieder, die drei Opfer der Veden sind deine drei Köpfe und das große Rathantara Opfer ist deine Stimme der Zufriedenheit. Verehrung sei dir in der Form der heiligen Hymnen! Du bist der Rishi, der im großen Opfer erschien, das für tausend Jahre von den Urvätern der Welten durchgeführt wurde. Du bist der große Schwan mit den goldenen Flügeln. Verehrung sei dir in Form dieses Schwans! Die Worte mit ihren Endungen sind deine Glieder, die Wortverbindungen deine Gelenke, die Konsonanten und Vokale deine Ornamente, und die Veden kennen dich als das große göttliche Wort. Verehrung sei dir in dieser Form des Wortes!

Du hast die Form eines Ebers angenommen, dessen Glieder durch Opfer gebildet wurden, um die versunkene Erde zum Wohle der drei Welten wieder hervorzuheben. Verehrung sei dir in dieser Form der unerschöpflichen Kraft! Du ruhtest im Yogaschlaf auf deinem tausendköpfigen Schlangenbett. Verehrung sei dir in dieser Form des Schlafes! Du bildest die Brücke aus Wahrheit, um den Ozean des Lebens mit den Mitteln der Erlösung und der Sinneskontrolle zu überqueren. Verehrung sei dir in dieser Form der Wahrheit! Die Menschen haben unterschiedlichen Glauben, und im Streben nach verschiedenen Früchten beten sie dich mit unterschiedlichen Riten an. Verehrung sei dir in dieser Form des Glaubens! Aus dir entspringen alle Geschöpfe. Du bist es, der alle Wesen belebt, die eine körperliche Hülle besitzen und dem Drang der Begierde folgen. Verehrung sei dir in dieser Form des Lebens! Die großen Rishis erkennen dein Unentfaltetes im Entfalteten. Denn als Kshetrajna (Feldkenner) bist du im Kshetra (Feld). Verehrung sei dir in dieser Form des Kshetra! Du bist stets bewußt und gegenwärtig im Selbst. Die Sankhya Philosophen beschreiben dich als anwesend in den drei Stadien des Wachens, Träumens und Tiefschlafs. Sie sprechen weiterhin davon, daß du sechzehn Haupteigenschaften (6 Sinne, 5 Handlungsorgane und 5 Elemente) entfaltest und selbst die Zahl Siebzehn (die Unendlichkeit) repräsentierst. Verehrung sei dir in dieser Form, wie sie die Sandhyas darstellen! Indem sie die Schläfrigkeit (bzw. Verträumtheit) überwinden, den Atem kontrollieren und sich in ihr Selbst zurückziehen, schauen dich die Yogis mit gezügelten Sinnen als ewiges Licht. Verehrung sei dir in dieser Form des Yoga! Friedvolle Sannyasins erreichen dich, wenn sie von der Angst vor Tod und Geburt aufgrund der Vernichtung aller karmischen Lasten (an Sünde und Verdienst) befreit sind. Verehrung sei dir in dieser Form der Befreiung! Am Ende von eintausend Yugazyklen nimmst du die Form eines lodernden Feuers an und verbrennst alle Geschöpfe. Verehrung sei dir in dieser Form der Auflösung! Nachdem alle Geschöpfe aufgelöst und das Universum ein grenzenloses Meer ist, schläfst du auf dem Wasser in der Form eines Kindes. Verehrung sei dir in dieser Form der Maya (Illusion)! Aus dem Bauchnabel des Selbstexistenten mit den Lotusaugen, wird dann eine Lotusblume entspringen. Und auf dieser Lotusblüte wird (Brahma) dieses ganze Weltall wieder neu erschaffen. Verehrung sei dir in dieser Form der Lotusblume! Du hast eintausend Köpfe und durchdringst alles. Du bist von unermeßlicher Seele. Du hast die vier Arten der Begierde gezügelt, die so groß wie vier Ozeane sind. Verehrung sei dir in dieser Form der Yogavertiefung! Die Regenwolken sind die Haare deines Kopfes, die Flüsse deine beweglichen Glieder und die vier Ozeane dein Bauch. Verehrung sei dir in dieser Form des Wassers! Geburt und Wandel, die den Tod repräsentieren, entspringen dir allein. Alle Geschöpfe gehen zur universalen Auflösung wieder in dich ein. Verehrung sei dir in dieser Form als Ursache!

Du schläfst nicht in der Nacht und handelst den ganzen Tag. Du bist der Zeuge aller guten und schlechten Taten. Verehrung sei dir in dieser Form als (universaler) Zeuge! Es gibt keine Handlung, zu der du nicht fähig wärst. Dennoch bist du stets bestrebt, gerechte und heilsame Taten zu vollbringen. Verehrung sei dir in dieser Form der Tätigkeit, die Vaikuntha genannt wird! Zornvoll hast du im Kampf einundzwanzig Mal die Kshatriyas ausgerottet, welche die Tugend und Ordnung mit Füßen traten. Verehrung sei dir in dieser Form der Bestrafung! Indem du dich selbst fünffach geteilt hast, bist du zu den fünf vitalen Winden geworden, die in jedem Lebewesen wirken und deren Bewegung verursachen. Verehrung sei dir in dieser Form des Windes! Du erscheinst in jedem Yuga in der Form von Monaten, Jahreszeiten und Jahren und bist damit die Ursache für das Wachsen und Vergehen. Verehrung sei dir in dieser Form der Zeit! Die Brahmanen sind dein Mund, die Kshatriyas deine beiden Arme, die Vaisyas dein Bauch und die Schenkel, und in deinen Füßen leben die Shudras. Verehrung sei dir in dieser Form der Kasten! Das Feuer bildet deinen Mund, der Himmel ist die Krone deines Kopfes, der Luftraum ist dein Bauch, die Erde bildet deine Füße, die Sonne ist dein Auge, und die Himmelsrichtungen sind deine Ohren. Verehrung sei dir in dieser Form der Welt! Du bist höher als die Zeit, höher als jedes Opfer und höher als das Höchste. Du selbst bist ohne Ursprung, aber der Ursprung des Universums. Verehrung sei dir in dieser Form des Universums! Die Menschen der Welt betrachten dich gemäß der Vaisheshika Theorie als Beschützer der Welt. Verehrung sei dir in dieser Form des Beschützers! In Form von Essen, Getränken und Brennstoff förderst du die Freude und Lebenskraft der Geschöpfe und bewahrst ihre Existenz. Verehrung sei dir in dieser Form der Nahrung! Um den Lebensatem zu erhalten, ißt du die vier Arten der Nahrung (zum Kauen, Saugen, Lecken und Trinken). Dann nimmst du die Form von Agni in ihrem Bauch an und verdaust diese Nahrung. Verehrung sei dir in dieser Form des Verdauungsfeuers! Du erschienst in Form eines Löwenmenschen mit dunklen Augen und Mähne, der mit Zähnen und Klauen bewaffnet war, und nahmst dem Führer der Dämonen sein Leben. Verehrung sei dir in dieser Form der Macht! Über dich haben weder die Götter, noch die Gandharvas, Daityas oder Danavas irgendein wahres Wissen. Verehrung sei dir in dieser subtilen, unbegreifbaren Form! Indem du die Form des herrlichen, berühmten und mächtigen Ananta in der Unterwelt annimmst, stützt du diese ganze Welt. Verehrung sei dir in dieser Form der Schlangenkraft! Du bindest alle Wesen durch die Fesseln der Zuneigung und Liebe zur Fortsetzung der Schöpfung. Verehrung sei dir in dieser Form der Bindung! Die wahre Selbsterkenntnis (wonach die Yogis streben) durchschaut das (weltliche) Wissen über die fünf Elemente. Damit nähern sich dir die Menschen durch Erkenntnis. Verehrung sei dir in dieser Form der Erkenntnis! Dein Körper ist unermeßlich. Deine Intelligenz und deine Augen durchdringen alles. Du bist unendlich, jenseits von allem Meßbaren. Verehrung sei dir in dieser Form der Unermeßlichkeit! Du hast die Form eines Einsiedlers angenommen mit verfilzten Haaren, Bettelstab, rundem Bauch und einer Bettelschüssel als deinem Pfeilköcher. Verehrung sei dir in dieser Form des Brahma (bzw. Brahmanen)!

Du trägst den Dreizack, bist der Gott der Götter, der Dreiäugige (Tryambaka) und der Hochbeseelte. Dein Körper ist stets mit Asche beschmiert und dein Phallus aufgerichtet. Verehrung sei dir in dieser Form des Rudra! Der Halbmond schmückt deine Stirn und als heilige Schnur trägst du Schlangen, die sich um deinen Hals winden. Du bist mit Pinaka und Dreizack bewaffnet. Verehrung sei dir in dieser grimmigen Form! Du bist die Seele aller Wesen, ihr Schöpfer und ihr Zerstörer. Du bist ohne Zorn, Feindseligkeit und Anhaftung. Verehrung sei dir in dieser friedvollen Form! Alles ist in dir und alles kommt aus dir. Du bist alles und bist allgegenwärtig. Du bist für ewig Alles, was ist. Verehrung sei dir in dieser allseienden Form! Verehrung sei dir, dessen Werk das Universum ist! Verehrung sei dir, der Seele des Universums, aus dem das Universum entfaltet wurde und in dem alle Geschöpfe wieder aufgelöst werden! Dennoch bist du jenseits der fünf Elemente (aus denen alle Geschöpfe gebildet werden). Verehrung sei dir, als die dreifache Welt und dem Jenseits! Verehrung sei dir, denn du bist der Raum mit all seinen Richtungen! Du bist Alles und das Gefäß von Allem. Verehrung sei dir, oh göttlicher Herr, oh Vishnu, oh ewiger Ursprung aller Welten! Du, oh Hrishikesha, bist der Schöpfer, der Zerstörer und der Unbesiegbare. Ich kann deine himmlische Form nicht überblicken, die du über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ausbreitest. Doch deine ewige Form kann ich wahrhaftig erkennen. Du erfüllst den Himmel mit deinem Kopf, die Erde mit deinen Füßen und die drei Welten mit deiner Kraft. Du bist zeitlos und durchdringst alles im Universum. Die Richtungen des Raumes sind deine Arme, die Sonne ist dein Auge und die Kraft dein Lebenssamen. Du bist der Herr aller Wesen. Du stehst und zügelst die sieben Wege des Windes, dessen Energie unermeßlich ist. Von allen Ängsten werden jene befreit, die dich verehren, oh Govinda, du mit der unvergänglichen Heldenkraft, von der Farbe der Atasi Blüte (blau) und in gelbe Roben gekleidet. Schon ein demütiges Verneigen vor dir, oh Krishna, entspricht der Ausführung von zehn Pferdopfern. Doch der Mensch, der zehn Pferdopfer durchgeführt hat, ist noch nicht von der Bindung an die Wiedergeburt befreit. Wer sich jedoch vor Krishna verneigt, überwindet die Wiedergeburt. Wer Krishna als Gelübde hält, wer sogar in der Nacht an Krishna denkt und noch beim Aufwachen, der kann als Körper Krishnas gelten. Er wird in das Selbst von Krishna eingehen, wie eine mit Mantras geheiligte Opfergabe von geklärter Butter in das aufflammende Feuer.

Verehrung sei dir, oh Vishnu, der die Angst vor der Hölle zerstreut, und der ein sicheres Boot für alle ist, die mitten in die Wirbel des Ozeans des weltlichen Lebens getaucht wurden! Verehrung sei dir, oh Gottheit, die das Selbst der Zweifachgeborenen ist, die als Wohltäter für Brahmanen und Kühe wirkt, die das Wohl der ganzen Welt sucht und als Krishna und Govinda erscheint! Die beiden Silben „Hari“ sind ein Sack voller Gold für jene, die durch die Wildnis des Lebens reisen (Samsara) und eine wirksame Medizin, um alle weltlichen Anhaftungen zu heilen, sowie die Mittel, um Sorgen und Kummer zu lindern. Die Wahrheit ist von Vishnu erfüllt, die Welt ist von Vishnu erfüllt. Und wie Alles von Vishnu erfüllt ist, so möge auch meine Seele von Vishnu erfüllt sein und meine Sünde vernichtet! Ich suche deinen Schutz und bin dir ganz gewidmet, um das glückselige Ziel zu erreichen. Oh Lotusäugiger, oh Höchste Gottheit, bedenke, was zu meinem Heil ist! Selbst ohne Ursprung, oh Vishnu, bist du der Ursprung von Erkenntnis und Entsagung. So sei gepriesen! Oh Janardana, so verehrt in diesem Opfer der Rede, mögest du zufrieden mit mir sein, oh Gottheit! Die Veden seien Narayana gewidmet, die Entsagung sei Narayana gewidmet, die Götter seien Narayana gewidmet, denn Alles ist ewig und allein Narayana!

Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem Bhishma diese Hymne an Krishna mit konzentriertem Geist gesungen hatte, sprach er „Verehrung sei Krishna!“, und verbeugte sich im Inneren tief vor ihm. Und als Madhava, der auch Hari genannt wird, durch seine Yogakraft die Hingabe von Bhishma gewahrte, segnete er ihn mit dem himmlischen Wissen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und ging seiner Wege. Als Bhishma dann verstummte, verehrten die Brahma Sprechenden diesen hochbeseelten Führer der Kurus mit tränenerwürgten Stimmen in exzellenten Worten. Denn auch diese Ersten der Brahmanen sangen ihr Lob auf Krishna, diesem Höchsten Wesen, und priesen dann mit sanften Stimmen immer wieder Bhishma. Als Krishna (durch seine Yogamacht) die Hingabe von Bhishma erfuhr, erhob sich dieser Erste aller Männer schnell von seinem Sitz, bestieg seinen Wagen und fuhr gemeinsam mit Satyaki zu ihm. Auf einem anderen Wagen folgten jene zwei berühmten Helden, Yudhishthira und Arjuna. Bhima und die Zwillinge fuhren auf einem Dritten, dem wiederum jene Stiere unter den Männern, Kripa und Yuyutsu, zusammen mit dem Feindevernichter Sanjaya aus der Suta Kaste auf ihren Wagen folgten, von denen jeder wie eine Festung erschien. Sie kamen und ließen die Erde vom Geratter ihrer Wagenräder erzittern. Auf seiner Fahrt hörte Krishna, dieser Erste der Menschen, mit Freude die Lobesreden der Brahmanen. Und mit erfreutem Herzen grüßte dieser Vernichter von Kesin (einem Dämon) all diese Leute, die ihm entlang der Straße mit gefalteten Händen und geneigten Köpfen aufwarteten.


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