Narada sprach:
Parasurama, dieser Tiger der Bhrigus, war mit der Kraft der Arme von Karna, seiner Zuneigung, Selbstdisziplin und Dienstbarkeit für seinen Lehrer sehr zufrieden. Voll asketischer Buße, übertrug Parasurama mit Freude in ordnungsgemäßer Form seinem bußeübenden Schüler alles über die Brahma Waffe mit ihren Mantras und ihrer Anrufung. Nachdem er die Kenntnisse dieser Waffe erworben hatte, begann Karna seine Tage wieder glücklich in der Einsiedelei von Bhrigu zu verbringen, und mit wunderbarer Heldenkraft begabt, widmete er sich mit großer Begeisterung der Wissenschaft der Waffen. Eines Tages fühlte sich der höchst intelligente Parasurama während einer Wanderung mit Karna in die Umgebung seiner Einsiedelei etwas schwach aufgrund eines Fastengelübdes, das er gerade beachtete. Und voller Zuneigung und Vertrauen, legte der müde Sohn des Jamadagni seinen Kopf auf den Schoß von Karna, um sich im Schlaf zu erholen. Und während sein Lehrer so auf seinem Schoß schlief, näherte sich ein schrecklicher Wurm, dessen Biß höchst schmerzhaft war, und der von Schleim, Fett, Fleisch und Blut existierte. Und dieser blutsaugende Wurm kroch auf den Schenkel von Karna und begann sich dort einzubohren. Doch aus Furcht, seinen Lehrer aufzuwecken, konnte Karna den Wurm weder abwehren noch töten. Und obwohl sich dieser Wurm durch seinen Schenkel bohrte, oh Bharata, ertrug der Sohn von Surya diesen Schmerz, als wäre es ihm ein Vergnügen, um seinen Lehrer nicht zu stören. Selbst als der Schmerz unerträglich wurde, ertrug ihn Karna mit heroischer Geduld und hielt den Sohn des Bhrigu weiter auf seinem Schoß, ohne im geringsten zu zittern oder irgendein Zeichen des Schmerzes zu zeigen. Als schließlich sein Blut über den Körper von Parasurama floß, erwachte dieser und sprach ärgerlich:
Ach! Ich bin unrein geworden! Was tust du hier? Sag mir ohne Furcht die Wahrheit von dem, was hier geschieht!
Da berichtete ihm Karna über den Biß dieses Wurmes. Und Parasurama erkannte, daß dieser Wurm die Form eines Schweins hatte. Er besaß acht Füße und sehr scharfe Zähne, war mit Borsten bedeckt, die alle wie Nadelspitzen waren. Mit dem Namen Alarka gerufen, begannen seine Glieder (angstvoll) zu schrumpfen. Und sobald Parasurama seine zornvollen Augen auf ihn richtete, gab der Wurm seinen Lebensatem auf und verschmolz mit dem Blut, das er gesaugt hatte. All das war höchst wunderbar. Und am Himmelsgewölbe wurde ein Rakshasa in schrecklicher Gestalt sichtbar. Er war von dunkler Farbe und hatte einen roten Hals, konnte nach Wunsch jede beliebige Form annehmen und stand auf den Wolken. Der Rakshasa hatte sein Ziel erreicht und sprach mit gefalteten Händen zu Parasurama:
Oh Bester der Asketen, du hast mich aus dieser Hölle gerettet! Gesegnet seist du, ich verehre dich, denn du hast mir Gutes getan!
Da fragte ihn der energievolle und starkarmige Sohn des Jamadagni:
Wer bist du? Und warum fielst du in die Hölle? Erzähle mir alles darüber!
Und er antwortete:
Früher war ich ein großer Dämon namens Dansa. Im (goldenen) Krita Zeitalter, oh Herr, war ich im gleichen Alter wie Bhrigu. Doch ich schändete die geliebte Gattin dieses Weisen. Und durch seinen Fluch fiel ich in Form eines Wurmes hinab zur Erde. Zornvoll sprach dein Vorfahre zu mir: „Oh Übeltäter, du sollst von Urin und Schleim existieren und ein Leben der Hölle führen!“ Ich flehte ihn an: „Wann, oh Brahmane, soll dieser Fluch enden?“ Darauf antwortete mir Bhrigu: „Dieser Fluch soll erst durch Parasurama aus meinem Stamm enden.“ So geschah es, daß mein Leben den Weg nahm, den unreine Seelen gehen. Oh Rechtschaffener, durch dich wurde ich aus diesem sündhaften Leben gerettet!
Diese Worte sprach der große Dämon, neigte seinen Kopf vor Parasurama und ging davon. Dann wandte sich Parasurama zornig an Karna und rief:
Oh Schuft, kein Brahmane könnte solche Schmerzen erleiden. Deine Leidensfähigkeit ist die eines Kshatriyas. Sage mir ohne Furcht die Wahrheit!
So gefragt, antwortete Karna, einen Fluch fürchtend und bemüht, den Weisen zu beruhigen:
Oh Nachkomme des Bhrigu, kenne mich als einen Suta aus einer Familie, die aus einer Mischung von Brahmanen mit Kshatriyas entsprungen ist. Die Leute nennen mich Karna, den Sohn der Radha. Oh Nachkomme des Bhrigu, sei gnädig mit meinem armen Selbst, das mit dem Wunsch handelte, Waffen zu erlangen. Zweifellos ist ein ehrwürdiger Lehrer der Veden und der anderen Zweige des Lernens wie der eigene Vater. Deshalb habe ich mich als eine Person aus deiner Familie vorgestellt.
Und zum freudlosen und zitternden Karna, der mit gefalteten Händen auf der Erde niedergeworfen lag, sprach der Erste der Bhrigus, lächelnd, aber mit Zorn erfüllt:
Weil du aus Habgier für Waffen dich hier unwahrhaft verhalten hast, deshalb, oh Unwissender, soll diese Brahma Waffe nicht beständig in deiner Erinnerung wohnen (dich nicht im Inneren erleuchten). Und weil du kein wahrhafter Brahmane bist, soll dich diese Brahma Waffe kurz vor deinem Tode verlassen, wenn du auf einen dir ebenbürtigen Krieger treffen wirst. Gehe nun! Das ist kein Ort hier für Personen mit unwahrhaftem Verhalten wie du. Geh in die Welt, wo dir im Kampf kein Kshatriya gleich sein wird!
So angesprochen von Parasurama ging Karna davon, nachdem er ordnungsgemäß seinen Abschied genommen hatte. Und als er zu Duryodhana zurückkam, berichtete er ihm: „Ich habe alle Waffen gemeistert!“