Gandhari sprach:
Schau nur, oh Krishna, den Sohn von Somadatta (Bhurisravas), der von Satyaki geschlagen wurde und nun von unzähligen Vögeln gepickt und zerfleischt wird. Auch Somadatta liegt dort, oh Janardana, und scheint immer noch im Kummer um den Tod seines Sohnes zu brennen und den großen Bogenschützen Satyaki zu tadeln. Höre nur, dort klagt die Mutter von Bhurisravas, diese makellose Dame, die vom Kummer überwältigt ist, zu ihrem toten Herrn Somadatta:
Ein Glück, oh König, daß du nicht dieses schreckliche Gemetzel der Bharatas sehen mußt, diese Ausrottung der Kurus, dieser Anblick, der dem Geschehen am Ende der Yugas gleicht. Zum Glück siehst du nicht deinen heroischen Sohn, der das Symbol eines Opferpfahls auf seinem Banner trug und zahlreiche Opfer mit reichen Geschenken für alle durchführte, wie er getötet auf dem Schlachtfeld liegt. Zum Glück hörst du nicht dieses schreckliche Wehgejammer von deinen Schwiegertöchtern auf diesem Schlachtfeld, wie die Schreie der fliegenden Kraniche in einer Meeresbucht. Deine Schwiegertöchter, die sowohl ihre Männer als auch ihre Söhne verloren haben, irren nun in ein einziges Kleid gehüllt mit wirren Locken umher. Zum Glück siehst du nicht deinen Sohn, diesen Tiger unter den Männern, der einen Arm verlor, damit von Arjuna überwältigt wurde und jetzt sogar im Laufe der Geschehnisse von den Raubtieren verschlungen wird. Zum Glück siehst du heute nicht deinen im Kampf geschlagenen Sohn, den toten Bhurisravas, und all deine verwitweten Schwiegertöchter, die im Kummer versinken. Zum Glück siehst du nicht den goldverzierten Schirm, welcher nun zerrissen und zerbrochen auf der Terrasse des Wagens von diesem berühmten Krieger liegt, der den Opferpfahl als Symbol auf seinem Banner trug.
Höre nur, oh Krishna, wie die schwarzäugigen Ehefrauen von Bhurisravas mitleiderregend wehklagen und ihren Herrn umringen, der von Satyaki geschlagen wurde. Gequält vom Kummer über den Tod ihres Herren verlieren sich diese Damen in endlosem Wehklagen und werfen sich mit dem Gesicht voran zu Boden. Es ist so mitleiderregend, oh Kesava! Ach, warum beging Arjuna mit den reinen Taten eine so tadelnswerte Tat, als er den Arm eines unachtsamen Kriegers abschlug, der tapfer und dem Opferdienst hingegeben war? Ach, Satyaki vollbrachte eine noch viel sündigere Tat, als er das Leben einer Person mit gezügelter Seele nahm, die im Praya Gelübde saß (Bhurisravas, der sich dem Tod übergeben hatte). „Ach, oh Rechtschaffener, du liegst nun am Boden, unfair getötet durch zwei Feinde!“ So, oh Madhava, jammern die Ehefrauen von Bhurisravas laut in ihrem Kummer. Und jetzt legen die schlanken Ehefrauen dieses Kriegers den abgeschlagenen Arm ihres Herrn auf ihre Schöße und weinen bitterlich: „Ach, dieser Arm pflegte den Gürtel zu lösen, Brüste, Bauchnabel, Schenkel und Hüften der schönen Frauen zu streicheln und die Bänder ihrer Kleider zu lösen. Dieser Arm schlug die Feinde und befreite die Freunde von ihrer Angst. Dieser Arm gab tausende Kühe und vernichtete die Kshatriyas im Kampf. In Gegenwart von Vasudeva selbst, schlug ihn Arjuna mit den unbefleckten Taten ab, als unser Herr unachtsam mit anderen im Kampf verwickelt war. Was wirst du, oh Janardana, wahrhafterweise über diese große Leistung von Arjuna inmitten von Versammlungen sprechen? Was wird der diademgeschmückte Arjuna selbst darüber sagen?“ Oh Krishna, auf diese Weise tadeln dich diese Ersten der Damen und sind schließlich verstummt. Ach, so jammerten die Ehefrauen und Schwiegertöchter mitleiderregend in ihrem Kummer.
Dort liegt auch der mächtige Shakuni, der Führer der Gandharas mit der unschlagbaren Heldenkraft. Er wurde von Sahadeva geschlagen, und damit tötete der Sohn der Schwester den Onkel mütterlicherseits. Früher wurde er mit goldverzierten Wedeln befächelt. Ach, jetzt befächeln die Raubvögel mit ihren Flügeln den Hingestreckten. Er konnte durch seine Magie Hunderte und Tausende Formen annehmen. Doch alle Trugbilder dieses mit großer irreführender Macht Begabten wurden durch die Energie des Pandu Sohnes verbrannt. Als ein Meister der Täuschung hatte er Yudhishthira in der Versammlung durch seine betrügerische Macht (im Würfelspiel) besiegt und von ihm sein ausgedehntes Königreich gewonnen. Aber nun hat sich das Blatt gewendet, und der Pandu Sohn hat den Lebensatem von Shakuni gewonnen. Schau nur, oh Krishna, wie jetzt diese unzähligen Raubvögel um Shakuni herumsitzen. Ach, als ein Meister im Würfeln hatte er dieses Können für den Untergang meiner Söhne erworben. Dieses Feuer der Feindschaft zu den Pandavas wurde durch Shakuni zum Untergang meiner Söhne wie auch für sich selbst und seine Angehörigen entzündet. Doch wie jene Regionen, die von meinen Söhnen durch den Waffengebrauch erworben wurden, so hat auch dieser, obwohl er übelgesinnt war, viele Bereiche der Seligkeit durch seine Tapferkeit im Kampf erlangt. Meine Angst, oh Madhu Vernichter, besteht nun darin, daß dieser Hinterlistige nicht auch noch dort (in den verdienstvollen Bereichen) Uneinigkeit zwischen meinen vertrauensvollen Söhnen und ihren Cousins anfacht.