Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 33 - Garuda trägt das Amrit davon

Sauti sprach:
Mit goldenem und wie die Strahlen der Sonne glänzendem Körper betrat er mit großer Kraft den Bereich, in dem sich das Amrit befand. Dabei war er so ungestüm wie ein reißender Strom, der in den Ozean stürzt. Neben dem Amrit erblickte er ein sich beständig drehendes Rad mit messerscharfen Kanten. Dieses gräßliche Instrument mit der Pracht der glühenden Sonne und der schrecklichen Form war von den Göttern dazu bestimmt worden, alle Amrit Räuber in Stücke zu schneiden. Der große Vogel hielt inne und entdeckte eine Passage hindurch. Er ließ seinen Körper schrumpfen und schlüpfte in einem Moment durch die Speichen. Innerhalb der Grenzen des Rades befanden sich zwei große, feurig strahlende Schlangen, die Wächter des Amrit. Ihre Zungen waren so hell wie Blitze, sie hatten immense Energie, ihre Münder spuckten Feuer und ihre Augen blitzten. Sie waren giftig, furchtbar, immer in Bewegung und allseits zornig. Ihre Augen waren wutentbrannt und zwinkerten nie. Jeder, der nur von einer der beiden Schlangen erblickt wurde, wurde sofort zu Asche verbrannt. Doch der Vogel mit den schönen Federn bedeckte ihre Augen im Nu mit Staub, blendete sie, und griff sie unerkannt von allen Seiten an. Er verwundete ihre Körper, und ohne jegliches Zögern näherte sich der Sohn der Vinata dem Amrit. Der gewaltige Wanderer der Lüfte packte das Amrit, erhob sich eilends mit seinen Flügeln und brach dabei dieses alles zerschneidende Rad in Stücke, welches das Amrit umgeben hatte. Sofort entkam er dem Ort, doch er trank nicht vom Amrit, welches er trug. Er flog seines Weges ohne jede Erschöpfung und verdunkelte die Pracht der Sonne.

Garuda trifft Vishnu und sie verleihen sich gegenseitigen Segen

Auf diesem Flug durch den Himmel traf der Sohn der Vinata auf Vishnu. Narayana war sehr zufrieden mit ihm aufgrund seiner Selbstbeherrschung. So sprach die unvergängliche Gottheit zum Wanderer der Lüfte: „Ich bin geneigt, dir einen Segen zu gewähren.“ Garuda antwortete daraufhin: „Ich soll über dir stehen.“ Und weiter sprach er zu Narayana: „Ich möchte unsterblich und ohne Krankheiten sein, auch ohne vom Amrit zu trinken.“ Vishnu antwortete: „So sei es.“ Nachdem er die beiden Segen erhalten hatte, sprach nun Garuda zu Vishnu: „Ich werde dir auch einen Segen gewähren. Der Besitzer der sechs göttlichen Attribute möge mich darum bitten.“ Und Vishnu bat den mächtigen Garuda, sein Reittier zu werden. Auch ließ er den gewaltigen Vogel auf dem Flaggenmast seines Streitwagens Platz nehmen und sprach: „So stehst du über mir.“ Und der schnelle Wanderer der Lüfte antwortete: „So sei es.“, eilte geschwind auf seinem Wege weiter und narrte den Wind mit seiner Schnelligkeit.

Das Gespräch von Indra mit Garuda und wie Garuda den Namen Suparna erhielt

Kurz danach wirbelte Indra seinen Donnerblitz auf diesen Besten der Vögel, nachdem jener ihm das Amrit entrissen hatte. Der Amrit tragende Garuda wurde zwar vom Blitz getroffen, doch lachend sprach er in liebevollen Worten zum ärgerlich kämpfenden Indra: „Ich achte den Rishi (Dadhichi), aus dessen Knochen dein Blitz Vajra gemacht wurde. Auch werde ich den Donnerblitz selbst und dich mit den tausend Opfern achten. Oh Indra, so werfe ich nun eine meiner Federn ab, deren Ende auch du niemals erreichen wirst. Doch von deinem Blitz getroffen, fühle ich nicht den geringsten Schmerz.“ Nachdem er dies gesagt hatte, warf er eine Feder ab. Alle Wesen, die seine schöne, abgeworfene Feder erblickten, fühlten großes Entzücken. Und sie sprachen: „Dieser Vogel soll Suparna genannt werden (der mit den schönen Federn).“ Als Indra mit den tausend Augen diesen wunderbaren Vorfall beobachtete, war er sehr überrascht. Er meinte, daß dieser Vogel ein sehr großes Wesen sein müsse und sprach zu ihm: „Oh Bester der Vögel, ich wünsche die Grenzen deiner großen Kraft zu erfahren. Und ich wünsche mir ewige Freundschaft mit dir.“


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