Pushpak Vishnu PuranaZurück WeiterNews

4.15. Über Sisupala und dem Stamm von Vasudeva

Maitreya sprach:
Oh Weisheitsvoller, bitte erkläre mir, denn du bist wahrlich dazu fähig, wie es geschehen konnte, daß Hiranyakashipu und Ravana mit ihrem Tod durch die Hand von Vishnu himmlische Freuden empfingen, die selbst von Göttern schwer erreichbar sind, und Sisupala nach dem Tod sogar mit dem ewigen Hari vereint wurde.

Parasara sprach:
Als der göttliche Schöpfer, Erhalter und Zerstörer des Universums den Tod von Hiranyakashipu herbeiführte, nahm er einen Körper an, der aus den Formen eines Löwen und eines Menschen zusammengesetzt war, so daß der Dämonenkönig Hiranyakashipu nicht erkannte, daß sein Zerstörer Vishnu war. Denn obwohl er durch großen Verdienst die natürliche Qualität der Güte erreicht hatte, war sein Geist durch die überwiegende Leidenschaft immer noch verwirrt. Und die Folge dieser Mischung war, daß ihm der Tod durch die Hände von Vishnu nur unbegrenzte Macht und Vergnügen auf der Erde brachten. So wurde er als unbesiegbarer Herrscher der drei Bereiche unter dem Namen Dashanana (der „Zehnköpfige“, später Ravana) geboren und konnte natürlich die Einheit im Höchsten Geist nicht erreichen, der ohne Anfang und Ende ist, weil sein Geist diesem Einen nicht vollkommen hingegeben war. Deshalb war Ravana der Leidenschaft unterworfen, wurde von den gierigen Gedanken an Janaki (Sita, die Frau von Rama) völlig überwältigt und konnte nicht erkennen, daß Rama, der Sohn von Dasaratha, in Wahrheit der göttliche Vishnu war. Noch im Moment seines Todes war er überzeugt, daß sein Gegner ein Sterblicher sei, und konnte deshalb die Frucht nicht ernten, von Vishnu getötet zu werden. Daraufhin wurde er als Sisupala in der berühmten Königsfamilie von Chedi geboren und empfing eine umfassende Herrschaft. Doch in dieser Verkörperung gab es viele Umstände, welche die Namen von Vishnu in seinen Geist trugen, allerdings verbunden mit der Feindseligkeit, die in wiederholten Existenzen angewachsen war. Denn während er voller Verachtung von Krishna sprach, wiederholte er beständig dessen vielfältige Namen. Ob beim Gehen, Essen, Sitzen oder Schlafen, seine Feindseligkeit kam nie zur Ruhe, und so war Krishna beständig in seinen Gedanken. Fortwährend sah er seine weltliche Erscheinung mit den schönen Lotusaugen, in hellgelbe Kleidung gehüllt, mit Blumengirlanden, Armreifen und Diadem auf seinem Kopf geschmückt, sowie mit vier starken Armen, die Muschelhorn, Diskus, Keule und eine Lotusblume tragen. So wiederholte er seine Namen, wenn auch mit Verwünschungen, und konzentrierte sich auf sein Bild, wenn auch mit Feindseligkeit. Er sah Krishna, als er ihm den Tod brachte von glänzenden Waffen erleuchtet und mit unbeschreiblicher Herrlichkeit in seiner eigenen Essenz als höchstes Wesen strahlend. Und seine ganze Leidenschaft und aller Haß lösten sich auf, und er wurde von jeder Unvollkommenheit gereinigt. In diesem Moment, als er mit dem Diskus von Vishnu bewußt getötet wurde, verbrannten alle seine Sünden durch seinen göttlichen Feind, und er wurde mit dem vereint, dessen Macht ihn vernichtet hatte. So habe ich dir deine Frage beantwortet. Wer den göttlichen Vishnu und seine Namen im Geist trägt, sei es auch mit Feindseligkeit, erreicht einen Verdienst, den weder Götter noch Dämonen erlangen können. Um wieviel größer muß der Verdienst für den sein, der die Gottheit voller Hingabe und Glauben verherrlicht! Zweifellos erreicht er die höchste Befreiung.

Vasudeva, auch Anakadandubhi genannt, hatte Rohini, Pauravi, Bhadra, Madira, Devaki und andere Ehefrauen. Seine Söhne von Rohini waren Balarama, Sarana, Saru, Durmada und andere. Balarama heiratete Revati, und ihre Söhne waren Nishatha und Ulmuka. Die Söhne von Sarana waren Marshti, Marshtimat, Sisu, Satyadhriti und andere. In der Familie von Rohini (aus dem Stamm von Puru) wurden auch Bhadraswa, Bhadrabahu, Durgama und Bhuta geboren. Unter den Söhnen von Vasudeva mit Madira waren Nanda, Upananda und Kritaka. Bhadra gebar ihm unter anderen Upanidhi und Gada. Mit seiner Ehefrau Vaisali hatte er einen Sohn namens Kausika. Devaki gebar ihm die sechs Söhne Kirttimat, Sushena, Udayin, Bhadrasena, Rijudasa und Bhadradeha, welche von Kansa getötet wurden (aufgrund einer Weissagung, daß einer von ihnen diesen selbstsüchtigen Tyrannen vernichten würde). Als Devaki das siebente mal schwanger war, zog die von Vishnu gesandte Yoganidra (die göttliche Macht der Stille) den Embryo um Mitternacht aus ihrem Mutterleib und übertrug ihn an Rohini. Und weil das Kind (Balarama) auf diese Weise übertragen wurde, erhielt es auch den Namen Sankarshana. Danach kam der göttliche Vishnu selbst herab, die Wurzel des ausgedehnten Weltenbaums, der von keinem Verstand erfaßt werden kann, weder von Göttern noch Dämonen oder Menschen, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart oder Zukunft, der von Brahma und allen Göttern verehrt wird und ohne Anfang, Mitte und Ende ist. Er kam herab in den Mutterleib von Devaki, um der Erde ihre Last zu erleichtern, und wurde als ihr Sohn Krishna geboren. Und Yoganidra, die stets bestrebt war, ihm zu dienen, trug diesen Säugling zu Yasoda, der Ehefrau des Kuhhirten Nanda. Mit seiner Geburt wurde die Erde von großer Ungerechtigkeit erleichtert. Sonne, Mond und Sterne erstrahlten wieder in ungetrübter Herrlichkeit. Alle Ängste vor bösen Omen wurden zerstreut, und überall begann alldurchdringende Freude zu herrschen. Mit seinem Erscheinen wurde die ganze Menschheit zurück auf den rechtschaffenen Pfad geführt. Während dieses mächtige Wesen in unserer Welt der Sterblichen wohnte, hatte er 16.100 Ehefrauen. Die berühmtesten von ihnen waren Rukmini, Satyabhama, Jambavati und Jalahasini. Mit ihnen zeugte dieses anfangslose universale Wesen 180.000 Söhne, von denen dreizehn besonders berühmt wurden, unter anderen Pradyumna, Charudeshna und Samba. Pradyumna heiratete Kakudvati (oder Rukmavati), die Tochter von Rukmi, und ihr Sohn war Aniruddha. Aniruddha heiratete Subhadra, die Enkelin desselben Rukmi, und ihr Sohn wurde Vajra genannt. Der Sohn von Vajra war Bahu, und dessen Sohn war Sucharu. Auf diese Weise vermehrten sich die Nachkommen von Yadu, und bald gab es viele Hunderttausende von ihnen, so daß man ihre Namen auch in hundert Jahren nicht aufzählen könnte. Darüber gibt es zwei Verse:
Allein die Hauslehrer der Jungen im Gebrauch der Waffen zählten drei Crores und achtzig Lakhs (38.000.000). Wer sollte all die mächtigen Männer des Yadava Stammes aufzählen? Es waren zehnfach Zehntausende und hundertfach Hunderttausende an der Zahl.

Jene mächtigen Dämonen, die im Kampf gegen die Götter ihren Tod fanden, wurden auf Erden als Menschen, Tyrannen und Unterdrücker geboren. Um ihre Gewalt einzudämmen stiegen auch die Götter in die Welt der Sterblichen herab und wurden die Mitglieder der 101 Zweige des Yadu Stammes. Vishnu (in Gestalt von Krishna) war ihnen ein großer Lehrer und Führer, und alle Yadavas waren seinen Befehlen gehorsam. Wer auch immer diesen Bericht vom Ursprung der Helden des Vrishni Stammes häufig hört, der wird von allen Sünden gereinigt und kann die Region von Vishnu erreichen.


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