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4.9. Der Stamm von Raji

Parasara fuhr fort:
Raji hatte fünfhundert Söhne, die von unübertroffener Kühnheit und Energie waren. Zu jener Zeit gab es einen Krieg zwischen den Dämonen und Göttern, und beide Parteien gingen zum Schöpfergott Brahma und fragten ihn, wer siegreich sein würde. Der Gott antwortete: „Diejenigen, für die Raji seine Waffen erheben wird.“ Sogleich begaben sich die Dämonen zu Raji, um sich seinen Beistand zu sichern. Er bot ihnen seine Hilfe mit der Bedingung an, ihn nach dem Sieg über die Götter zu ihrem Indra zu machen. Doch darauf antworteten die Dämonen:
Wir können nicht das eine versprechen und auf andere Weise handeln. Unser Indra ist Prahlada, und für ihn führen wir diesen Krieg.

Mit diesen Worten gingen sie fort. Danach kamen die Götter mit dem gleichen Wunsch zu Raji. Er setzt ihnen die selbe Bedingung, und die Götter versprachen, daß er ihr Indra sein wird. Daraufhin schloß sich Raji der himmlischen Heerschar an, und durch seine zahlreichen und furchterregenden Waffen besiegten sie die Armee ihrer Feinde. Als die Dämonen zerstreut waren, setzte Indra die Füße von Raji auf seinen Kopf und sprach:
Du hast mich aus einer großen Gefahr gerettet, und so werde ich dich als meinen Vater anerkennen. Du bist nun der souveräne Führer über alle Regionen, und ich, der Indra der drei Bereiche, bin dein Sohn.

Da lächelte Raja und sprach:
So sei es! Wahrlich, mit schmeichelhaften Worten kann selbst der größte Feind gewonnen werden, um wieviel mehr ein guter Freund.

So kehrte Raji in seine Stadt auf Erden zurück, und Indra blieb als sein Bevollmächtigter der Regent des Himmels. Als seine Zeit gekommen war, stieg Raji zum Himmel auf. Doch nach seinem Tod forderten seine Söhne auf Anregung Naradas die Herrschaft von Indra als ihr geerbtes Recht. Als sich der Gott aber weigerte, ihre Überlegenheit anzuerkennen, unterwarfen sie ihn gewaltsam und raubten ihm seine Herrschaft. Nach einiger Zeit traf sich Indra, der Gott der hundert Opfer, der nun seinen Anteil an den Opfergaben für die Götter verloren hatte, mit Vrihaspati (dem Lehrer der Götter) an einem verborgenen Ort und sprach zu ihm:
Kannst du mir nicht ein wenig Opferbutter geben? Auch wenn es nur ein Tropfen ist, um meine Existenz zu erhalten.

Und Vrihaspati antwortete:
Warum hast du mich nicht eher gebeten, etwas für dich zu tun? Ich werde mich bemühen und dafür sorgen, daß du bald deine Herrschaft zurückbekommst.

So sprach der Lehrer der Götter und führte ein Opfer durch, um die Kraft von Indra zu erhöhen und die Söhne von Raji in einen Wahn zu führen, der ihren Untergang bewirken würde. Und so dauerte es nicht lange, daß die Prinzen von ihrer Macht verführt die Brahmanen mißachteten, ihre eigentlichen Aufgaben versäumten und den tugendhaften Pfad der Veden verließen. Und als sie Tugend und Wahrhaftigkeit verloren hatten, konnten sie leicht von Indra geschlagen werden, der auf diese Weise mithilfe des Lehrers der Götter seinen Platz im Himmel wieder einnahm. Wer auch immer diese Geschichte achtsam hört, soll immer am rechten Ort sein und niemals übelgesinnter Taten schuldig werden.

Rambha, der dritte Sohn von Ayus, hatte keine Nachkommen. Kshatravridha hatte einen Sohn namens Pratikshatra und ihm folgten Sanjaya, Vijaya, Yajnakrit, Harshavardhana, Sahadeva, Adina, Jayasena, Sankriti und Kshatradharman. Dies waren die Nachkommen von Kshatravridha. Höre nun im folgenden über die Nachkommen von Nahusha.


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