Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 56 - Vana wird wieder erhoben

Vyasa fragte:
Und was tat Vana, nachdem Krishna abgereist war? Bitte erzähl mir das auch noch.

Sanatkumar gab zur Antwort:
Nun, Vana war sehr traurig, als er an seine Verblendung dachte, den Grund für all sein Leiden. Da erschien ihm Nandi, der große Gefährte Shivas, und sprach zum verzweifelten Dämon mit den verstümmelten Gliedern:
Oh Vana, du Verehrer von Shiva, laß dich nicht von Reue übermannen. Shiva ist seinen Verehrern immer geneigt, daher sein Beiname Bhaktavatsala (denen mit Hingabe geneigt). Oh bester Verehrer, was geschah, geschah nach seinem Willen. Bedenke dies und vertraue dich wieder Shiva an. Konzentriere deinen Geist auf das urerste Wesen, den mitfühlenden Shiva, und feiere ihn wieder und wieder.

Diesem Vorschlag kam Vana sogleich nach und eilte eifrig zur heiligen Stätte wie Rahu seinen Feinden entgegentritt. Er beugte sich wieder und wieder vor dem Herrn klagte und bereute in großer Aufregung. Und er, der einst ganz im Hochmut gefangen war, wurde nun von Liebe und Hingabe erfüllt. Er lobte Shiva mit vielen Hymnen. Er ehrte ihn mit ganzer Seele. Mit konzentrierten Schritten und ausgewogenen Gesten führte er wieder seinen Tanz zu Ehren Shivas aus. Nur mit seinem Mund allein führte er schon tausend Gesten aus. Er bewegte die Augenbrauen und neigte seinen Kopf auf vielerlei Art. Tausend Diener standen in Reihen und sahen zu, wie im ernsten Tanz das Blut aus seinen Wunden zu Boden tropfte. Er vergaß sich selbst im Tanzen, war ganz versunken und erfreute Shiva sehr, der ein Liebhaber von Musik und Tanz ist.

Und Shiva sprach zum großen Dämonen:
Lieber Vana, Sohn von Vali, ich bin entzückt von deinem Tanz. Oh Herr der Dämonen, erbitte den Segen, der in deinem Geist ist.

Da wünschte sich Vana das Heilen seiner Wunden, Geschick im Zweikampf, das ewige Miteinander mit Shivas Geisterscharen, ein Königreich für Ushas Sohn in der Stadt Shonita, keine Feindschaft mit den Göttern und besonders Vishnu, keine Wiedergeburt als Dämon mit dessen ungünstigen Eigenschaften, besondere Hingabe an Shiva und die Freundschaft mit allen seinen Verehrern und lebenden Wesen. Dann faltete Vana die Hände und sprach weiter mit leuchtenden Augen:
Oh großer Herr, Herr der Götter, der du denen hilfst, die bitten können, ich verbeuge mich vor dir, du Freund der Geplagten und Ozean an Gnade. Oh Shiva, du tiefstes Mitgefühl, du hast mir deine Gunst gezeigt und aus Liebe zu mir meinen Hochmut gedämpft. Du bist das Brahman, die große Seele, der all-durchdringende Herr. Dein Körper ist der ganze Kosmos. Du bist das Große und von allen Bekleidete. Oh Herr, dein Nabel ist der Himmel, dein Mund das Feuer, dein Samen das Wasser, deine Ohren die Himmelsrichtungen, dein Kopf das Firmament, deine Füße die Erde und dein Geist der Mond. Dein Auge ist die Sonne, dein Magen das Meer, dein Arm Indra und dein Intellekt Brahma. Deine Ausscheidung ist Prajapati und dein Herz das Dharma. Deine Haare sind die Pflanzen und Kräuter, deine Kleider die Wolken und deine Augen die drei Qualitäten. Du bist der höchste Geist, die Seele von allem. Sie nennen die Brahmanen deinen Mund, die Krieger deine Arme, die Handwerker und Bauern deine Beine und die Diener deine Füße. Oh Herr, du allein bist würdig, von allen lebenden Wesen verehrt zu werden. Wer dich ehrt, wird sicherlich befreit. Wer dich nicht achtet, oh Herr, und die Sinnesobjekte vorzieht, der trinkt Gift anstatt Nektar. Vishnu, Brahma, die Götter und Weisen mit dem reinen Geist nehmen immer in dir Zuflucht, du bester Herr.

Dann schwieg Vana, und sein ganzer Körper war von Liebe durchflutet. Shiva sprach:
Du wirst alles erreichen.

Und verschwand. So erlangte der Dämon Vana dank der Gunst Shivas Unsterblichkeit und wurde damit zu einem seiner treuesten Diener. Ja, solche Worte schmeicheln dem Ohr, denn sie ehren den dreizacktragenden Herrn, welcher der Lehrer der Lehrer ist und immer inmitten der Welt wirkt.


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