Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 39 - Shankhachuda Armeen werden vernichtet

Da fragte Vyasa:
Oh Kluger, was sagte Shiva zu Kali, nachdem sie ihm berichtet hatte? Was unternahm er dann? Oh bitte erzähl mir alles, ich brenne darauf, es zu hören.

Sanatkumar antwortete:
Nun, nachdem Kali ihm alles erzählt hatte, beruhigte sie Shiva lächelnd und begab sich mit seinen Geisterscharen höchstselbst in die Schlacht. Er ritt auf seinem großen Bullen, und Virabhadra, Bhairava, Kshetrapala und andere umringten ihn. Sie alle glichen ihm an Tapferkeit, Mut und Stärke, und in heldenhafter Gestalt betraten sie das Schlachtfeld. Shiva strahlte unter ihnen wie die verkörperte Vernichtung. Als Shankhachuda den großen Shiva sah, stieg er von seinem Wagen ab, verbeugte sich und warf sich demütig zu Boden. Dann sprang er wieder auf und bereitete sich schnell mit Bogen und Pfeil auf den Kampf vor.

Hundert Jahre dauerte der Kampf zwischen den beiden Großen. Unablässig flogen ganze Schauer von Pfeilen hin und her. Mit leichter Hand entließ der Dämon gräßliche Waffen, die Shiva ebenso leicht abwehrte. Dann verletzte Shiva, die Geißel aller Bösen und der Beschützer der Guten, die Glieder des Dämonen. Dieser sprang daraufhin vom Wagen ab, stürmte mit scharfem Schwert und Lederschild gegen Shiva und traf seinen Bullen am Kopf. Schnell spaltete da Shiva das blanke Schwert seines Gegners und auch dessen glänzendes Schild. Der Dämon schleuderte seinen Speer, Shiva spaltete ihn in der Luft mit zwei Pfeilen. Shankhachuda warf den Diskus, Shiva zerschmetterte die Waffe mit seiner Faust. Kraftvoll kam die Keule auf den Gott zugeflogen und wurde sogleich zu Asche verbrannt. Als nächstes rannte der Dämon mit der Streitaxt in der Hand auf seinen Gegner zu, doch Shiva empfing ihn mit einer Salve von Pfeilen. Da besann sich der Dämon, sprang in seinen Streitwagen und entließ nun himmlische Waffen, die Himmel und Erde erfüllten. Begeistert empfing ihn Shiva, indem er seine Trommel schlug und die Bogensehne unerträglich sirren ließ. Dann ertönten alle Himmelsrichtungen vom Klang seines Muschelhorns, und Shiva selbst brüllte so laut, daß die Dämonen erschauderten. Auch Shivas Stier muhte so laut, daß das Trompeten der Elefanten gänzlich unterging und sogar der Boden davon dröhnte. Das Gefolge Shivas brüllte zornig, die Helden ließen ihr Kriegsgeschrei ertönen, und es war ein Riesentumult. Doch als Shiva mit seinen Händen Himmel und Erde beklatschte, da hörte man nichts anderes mehr. Zwar zitterten die Dämonen, doch ihr König entschloß sich erst recht zum Kampf.

Als Shiva rief:
Stell dich, du Übler, los stell dich!

Da jubelten die Geisterscharen schon vom Sieg. Doch der mutige Shankhachuda schleuderte einen funkenschlagenden Speer auf Shiva, der auf seinem Weg wie eine Feuerbrunst loderte. Doch Kshetrapala wehrte ihn mit einem flammenden Meteor ab, den er schnell ausspuckte. Die Erde bebte, und der Himmel zitterte, als nun wieder Pfeilehagel zwischen Gott und Dämon hin- und herflogen. Beide spalteten die Waffen des anderen, bis Shiva den Dämon mit seinem Dreizack so hart traf, daß dieser kurz ohnmächtig wurde. Schnell war er wieder bei Kräften und deckte Shiva und sein Gefolge mit gräßlichen Pfeilen ein. Dann nahm Shankhachuda Zuflucht zu Magie und ließ sich 10.000 Arme wachsen, mit denen er 10.000 Disken auf den Gott schleuderte. Schnell waren sie von gedankenschnellen Pfeilen zerstückelt. Der Dämon ergriff die Keule und rief seine Armee zum Angriff, doch gelassen ward die Keule von Shivas scharfem Schwert unschädlich gemacht, denn Shiva dämpft immer den Hochmut der Verblendeten. Nun wurde der Dämon richtig zornig. Strahlend ergriff er einen Speer, der unerträglich blendete. Noch bevor er ihn werfen konnte, traf Shivas Dreizack die breite Brust des wohlgestalteten Kriegers.

Aus dessen Wunde kam ein riesiges Wesen hervor, welches Shiva zum Kampf forderte und rief:
Stell dich, oh stell dich!

Laut lachend trennte Shiva dem Wesen den gräßlichen Kopf ab, der sogleich zu Boden rollte. Dies war der Augenblick, indem Kali wieder ihren Mund weit öffnete und zahllose Dämonen verschlang. Ihre Klauen zerquetschten die Dämonen wie Seifenblasen. Auch Kshetrapala verschluckte Dämonen, während Bhairava, diese furchtbare Form Shivas, viele Gegner mit seinen Geschossen dahinstreckte. Virabhadra kämpfte ebenso vernichtend, Nandi gar verheerend, und die Geisterscharen taten es ihren großen Anführern gleich. So wurde der Großteil des Dämonenheeres geschlagen, und nur wenige, die Feiglinge unter ihnen, konnten fliehen.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter