Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 38 - Kali kämpft

Sanatkumar sprach:
Kali lehrte die Dämonen besonders das Fürchten. Schon bei ihrem Gebrüll fielen sie in Ohnmacht, und ihr vom Wein berauschter, wilder Tanz auf dem Schlachtfeld gruselte alle. Die vielen, grauenhaften Manifestationen der Göttin wie Ugradanda, Ugradamstra, Korata und Kothaba tanzten hemmungslos und tranken Wein inmitten der Kämpfer. Laut dröhnte das Schlachtenlärmen gen Himmel, und Shankhachuda eilte, sich Kali zu stellen, denn niemand sonst wagte dies. Kali empfing ihn mit der Flamme der Auflösung, doch der Dämon löschte die Waffe mit dem Vaishnava Pfeil. Da schleuderte Kali die Narayana Waffe, die beim Anblick des Dämonen ihre vernichtende Macht offenbarte. Shankhachuda ließ sich zu Boden sinken, verbeugte sich mit gefalteten Händen vor der Waffe, und die Waffe wandte sich von dem Demütigen ab. Als nächstes warf die Göttin Kali die Brahma Waffe, die sie mit heiligen Mantras ins Leben gerufen hatte. Und auch hier half sich der Dämon, indem er die Waffe demütig grüßte und sie damit ihrer zerstörerischen Kraft beraubte. Doch nun spannte Shankhachuda selbst den Bogen und entließ gräßliche, mit Mantras gestärkte Pfeile auf die Göttin. Diese öffnete nur ihren Mund und verschluckte lachend und brüllend die tobende Wolke, was die Dämonen in Panik versetzte. Der Dämon schleuderte einen mit kosmischer Energie aufgeladenen, riesigen Speer auf Kali, doch diese zerbrach ihn noch im Fluge mit ihren eigenen Waffen. Als nächstes entließ der Dämon die Vaishnava Waffe, welche von Kalis Maheshvara Waffe geblockt wurde. So ging es lange hin und her, bis die zornig entflammte Göttin die Pashupata Waffe ergriff.

Doch eine himmlische Stimme bat sie innig:
Oh Göttin, hehre Chandika, der Tod dieses Dämonen wird nicht einmal durch die niemals fehlende Pashupata Waffe eintreten. Bedenke andere Mittel, ihn zu schwächen.

Da zog die Göttin die Waffe zurück und verschlang zehn Millionen Dämonen, als ob sie hungrig wäre. Sie versuchte auch Shankhachuda zu verschlucken, doch dieser hielt sie mit der Rudra Waffe fern. Dann schleuderte er ein scharfes, blinkendes Schwert nach ihr, doch die Göttin öffnete ihren Mund und verschluckte es, während Shankhachuda noch starrte. Viele himmlische Waffen ließ der Dämonenkönig noch folgen, doch Kali zertrümmerte sie in harmlose Teile. Wieder stürmte die Göttin heran, um ihn zu verschlingen, doch Shankhachuda machte sich unsichtbar. Da zertrümmerte die Göttin seinen Wagen und schlug den Wagenlenker mit ihrer Faust tot. Der Dämonenkönig, ein Meister in der Kunst der Täuschung, wirbelte das flammende Rad der Auflösung auf die Göttin, welche es spielerisch mit der linken Hand auffing und verschlang. Dann traf ihn die Göttin mit der Faust, so daß der starke Dämonenkönig davon gewirbelt wurde und für einen Augenblick das Bewußtsein verlor. Doch schnell erhob er sich tapfer und beschloß, sie nicht mit seinen bloßen Händen anzugreifen, denn als Frau war sie für ihn wie eine Mutter. Die Göttin jedoch packte ihn, wirbelte ihn hin und her und schleuderte ihn gewaltig und zornvoll herum. Hoch in die Luft flog der Dämon, fiel zur Erde nieder und verbeugte sich vor der großen Göttin. Dann bestieg er einen neuen, schönen und von edlen Steinen blitzenden Wagen, und wandte sich anderen Kämpfen zu, während all die Zeit sein Geist im Gleichgewicht blieb.

Und zu Kali sprach die himmlische Stimme:
Oh Göttin, wende dich ab vom Dämonenkönig und verschlinge all die hunderttausend brüllenden Dämonen, die noch am Leben sind. Shankhachuda kann nicht von dir getötet werden.

So trank Kali hungrig das Blut vieler Dämonen, trat dann wieder vor Shiva und erzählte ihm alles, was geschehen war.


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