Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 27 - Geburt von Shankhachuda

Sanatkumar erzählte weiter:
Nun Weiser, höre noch eine Geschichte voller Liebe an, denn sie festigt die Hingabe an Shiva. Ich werde dir erzählen, wie der heldenhafte Dämon Shankhachuda erst die Götter quälte und dann in der Schlacht von Shiva mit seinem Dreizack vernichtet wurde. Die Erzählung ist heilig, himmlisch und zerstört Sünden. Ich erzähle sie dir aus Zuneigung, so lausche mit freundlich geneigtem Herzen.

Der Weise Kasyapa, ein Sohn von Marichi und Enkelsohn Brahmas, war ein gelehrter und weiser Mann, der sich tugendhaft um die Schöpfung bemühte. Daksha gab ihm dreizehn seiner Töchter als Ehefrauen, und ihre Kinder sind so zahlreich, daß man sie nicht ohne weiteres auflisten kann. Denn das gesamte Universum mit all seinen Lebewesen stammt von ihnen ab. Also wer könnte sie in aller Genauigkeit benennen? Doch höre, was nun für diese Geschichte relevant ist. Du wirst schon bald das Wirken Shivas darin erkennen, und das wird deine Hingabe und dein Vertrauen festigen. Unter Kasyapas Gattinnen war eine, die hieß Danu und war wunderschön und keusch. Ihr Ehemann behandelte sie sehr zärtlich und liebevoll, und sie gebar ihm viele, starke Söhne, doch es würde zu weit führen, deren Namen hier alle aufzuzählen. Einer von ihnen war Viprachitti, der sehr mächtig und wagemutig war. Sein gezügelter Sohn Dambha war ein großer Verehrer von Vishnu, doch ihm ward kein Sohn geboren. Da sorgte sich der Held, unterstellte sich seinem Lehrer Shukra und lernte von ihm das Mantra des Krishna. Im heiligen Pushkara übte er strenge Buße für hunderttausend Jahre. Dafür ließ er sich in einer stabilen Pose nieder und sang viele, viele Male das Krishna Mantra. Während er das Mantra verinnerlichte, kam ein grelles Leuchten aus seinem Haupt und verbreitete sich weit in alle Richtungen. Sogar die Götter und himmlischen Weisen wurden davon geblendet, und gequält suchten sie Zuflucht bei Brahma. Sie ehrten und grüßten ihn und erzählten von ihrer Sorge. Und Brahma begab sich mit der Götterschar zu Vishnu. Sogleich erschienen sie vor dem großen Herrn, beugten die Häupter, falteten die Hände und sprachen zu ihm:
Oh Herr der Götter, wir wissen nicht, wie dies geschah. Bitte erklär es uns, wie dieser Glanz uns so schmerzhaft blenden kann. Oh Freund der Geplagten, du bist der Beschützer der Gepeinigten und im Geist Verwirrten. Rette uns, oh Gemahl der Lakshmi, denn du bist immer würdig, um Hilfe angerufen zu werden.

Lächelnd und voller Zuneigung antwortete ihnen Vishnu:
Seid ruhig und unbesorgt, ihr Götter, und habt keine Angst. Euch wird nichts geschehen, denn die Zeit der Auflösung ist noch nicht gekommen. Der Dämon Dambha, ein großer Verehrer von mir, übt Buße, um einen Sohn zu gewinnen. Ich werde ihm einen Segen gewähren und ihn damit besänftigen.

Mit neuem Mut kehrten die Götter in ihre Reiche zurück, und Vishnu begab sich nach Pushkara zum eifrigen Asketen. Er sprach freundlich und gewinnend zu Dambha:
Nun sage mir den Segen, den du begehrst.

Mit großer Hingabe schaute der Dämon auf Vishnu, beugte sein Haupt und pries den Gott wieder und wieder:
Oh Herr der Götter, Verehrung sei dir Lotusäugigem, du Herr der Lakshmi und der drei Welten, sei mir gnädig. Bitte gib mir einen mächtigen und tapferen Sohn, der unbesiegbar sein und als dein treuer Verehrer die drei Welten auch von den Göttern erobern wird.

Und Vishnu gewährte ihm den Segen. Dann ließ er ihn von seiner Buße Abstand nehmen und verschwand. Auch der große Dämon kehrte heim, nachdem er den Gott verehrt hatte. Sein Wunsch war erfüllt, die Buße beendet, und in kürzester Zeit wurde seine frohe Gattin schwanger. Sie strahlte glücklich und erhellte damit die inneren Gemächer. Und weißt du, oh Vyasa, wer in ihr seine Geburt nahm? Es war Sudama, einer der Kuhhirten und Gefährten Krishnas, der einst von Radha verflucht worden war. Zur rechten Zeit kam der strahlende Junge zur Welt, und sein Vater lud die Weisen ein, damit die Geburtsriten ausgeführt würden. Mit großer Freude und an einem günstigen Tag verlieh der Vater ihm den Namen Shankhachuda, und der Knabe wuchs so schnell heran wie der Mond zunimmt. Er lernte alles, was ein Kind lernen sollte, war die Freude seiner Eltern und wurde der Liebling in der Familie.


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