Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 21 - Der Kampf geht weiter

Sanatkumar fuhr fort:
Es trafen sich die Anführer beider Seiten zu folgenden Zweikämpfen: Kalanemi traf auf Nandi, Sumbha kämpfte gegen Ganesha, und Nisumbha griff Kartikeya an. Erst entsandte Nisumbha fünf Pfeile, die Kartikeyas Pfau in die Brust trafen und ihn bewußtlos niedersinken ließen. Zornig durchbohrte daraufhin Kartikeya die Pferde und den Wagenlenker seines Gegners mit ebenfalls fünf Pfeilen. Ein weiterer Pfeil traf schnell Nisumbha selbst, und Kartikeya ließ seinen Schlachtruf ertönen. Doch auch der heldenhafte Nisumbha schoß unter lautem Gebrüll einen treffsicheren Pfeil auf Kartikeya ab. Nun packte Kartikeya einen Speer, doch der Dämon traf ihn zuerst.

Nandi schoß auf Kalanemi mit sieben Pfeilen, verletzte dessen Pferde und den Wagenlenker und zerstörte Wagen und Banner. Doch mit sehr scharfen Pfeilen zertrümmerte Kalanemi den Bogen Nandis. Als nächstes traf Nandi seinen Gegner mit einem Speer in die Brust. Ohne Wagen, Pferde und Wagenlenker brach Kalanemi den Gipfel eines Berges ab und warf ihn auf Nandi.

Auch Ganesha auf seiner Maus und Sumbha in seinem Streitwagen gingen mit Scharen von Pfeilen aufeinander los. Ganesha traf Sumbha mit einem Pfeil in die Brust und streckte dessen Wagenlenker mit drei Pfeilen zu Boden. Zornig entsandte da Sumbha eine Wolke von Pfeilen und traf Ganeshas Reittier mit drei Pfeilen. Die Maus zitterte vor Schmerz, warf dabei Ganesha ab und machte ihn ungewollt zum Kämpfer zu Fuß. Doch schnell schlug Ganesha seinen Gegner mit der Axt zu Boden und schwang sich wieder auf den Rücken seiner Maus. Dann schlug er spöttisch lächelnd auf den Dämonen ein, als ob er, der Elefantenköpfige, einen Elefanten mit dem Haken zügeln wolle. Das brachte Kalanemi und Nisumbha gegen ihn auf, die ihn gemeinsam wie wütende Schlangen mit vielen Pfeilen angriffen.

Sofort schritt Virabhadra mit seinen Scharen an Geistern in diesen ungleichen Kampf ein, so daß die Erde vom Gedröhn und Geschrei erbebte. Die Ganas schossen über das Schlachtfeld, verschlangen die Dämonen, tanzten und sprangen und schmetterten ihre Gegner zu Boden. Zur selben Zeit griffen Nandi und Kartikeya wieder in den Kampf ein. Schnell eilten sie herbei und mähten die Dämonen reihenweise nieder. Erneut wurden die Dämonenheere des Jalandhara unter großen Verlusten zurückgedrängt. Dies war der Zeitpunkt, als Jalandhara selbst auf seinem Wagen mit den wehenden und bunten Bannern angriff. Der Anblick dieses strahlenden und mächtigen Helden ließ selbst die besiegten Dämonenanführer wieder hoffnungsfroh jubeln. Beide Seiten machten sich für die nächste Angriffswelle bereit, wobei das Brüllen der Elefanten, das Wiehern der Pferde und das Dröhnen von Pauken und Muschelhörnern sich unter das Kriegsgeschrei der Krieger mengte. Jalandhara füllte den Raum zwischen Himmel und Erde mit Pfeilen aus, als ob sich Nebel über das Land senkte. Nandi und Ganesha traf er mit je fünf Pfeilen und Virabhadra mit zwanzig, während sein Kriegsschrei über alles hinwegdonnerte. Kartikeya traf Jalandhara unter ebenso lautem Gebrüll mit seinem Speer, so daß der Dämonenkönig mit rollenden Augen vom Wagen fiel. Doch schnell stand der Mächtige wieder auf den Beinen, und traf Kartikeya mit seiner Keule auf die Brust. Und die Keule zeigte deutlich ihren Segen, den sie von Brahma einst bekam - Kartikeya fiel sofort zu Boden. Auch Nandi mußte traurig der Keule den gleichen Tribut zollen und ging zu Boden. Doch Ganesha gedachte der Lotusfüße Shivas, während er zornig heranstürmte, und spaltete die Keule des Dämonen mit seiner Axt. Jalandhara erhob nur seinen gräßlichen Donnerblitz und ließ Ganesha zu Boden gehen. Danach traf Virabhadra den König der Dämonen mit drei Pfeilen in die Brust und zerschlug mit weiteren sieben Pfeilen dessen Banner, Bogen und Schirm und tötete die Pferde. Auch hier zeige Jalandhara keine Aufregung und griff den mächtigen Virabhadra zornig an. Er schleuderte einen Wurfpfeil auf seinen Gegner, den Virabhadra mit einem scharfkantigen Pfeil spaltete. Und so kämpften die beiden Helden mit allerlei Waffen gegeneinander und schonten sich nicht. Bis Jalandhara eine gewaltige Eisenkeule packte und so schnell auf Virabhadra zusprang, daß er zuschlagen konnte. Und der große Virabhadra fiel blutend und geschlagen vom Wagen. Die Ganas waren sogleich in Panik und rannten schreiend vom Schlachtfeld davon.

Shiva, der mondbekränzte Herr, hörte den furchtbaren Aufschrei seiner Geisterscharen und fragte die Helden, die nahe bei ihm standen:
Warum schreien meine tapferen Krieger so qualvoll auf? Das sollte ich beenden.

Und noch während er fragte, waren die ersten Ganas bei ihm und erzählten ihm, daß alle seine großen Anführer geschlagen waren. Und Shiva, der große Meister allen himmlischen Wirkens, beruhigte sie und gab ihnen ihre Entschlossenheit zurück.


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