Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 14 - Geburt und Heirat von Jalandhara

Vyasa sprach:
Oh allwissender Sanatkumar, Verehrung sei dir. Ich habe die wunderbare Geschichte von Shiva wohl vernommen. Doch was geschah mit dem lodernden Feuer, welches der Herr in den Ozean geworfen hat? Oh Weiser, erzähl mir das sofort.

Sanatkumar antwortete:
Nun mein Lieber und Kluger, höre über das wundersame Wirken von Shiva, wobei ein Verehrer mit Vertrauen das höchste Ziel der Yogis erreicht. Sofort, als das Feuer aus Shivas drittem Auge das salzige Wasser des Meeres berührte, wurde ein Junge mit außerordentlichen Gesichtszügen daraus geboren. Und wo die Ganga in den Ozean fließt, hörte man ihn zum ersten Mal laut schreien. Bei seinem Gebrüll bebte die Erde, der Himmel und die Göttersphären waren ganz betäubt, die Wächter der Himmelsrichtungen fielen in Unruhe, und alle Welten und Wesen fürchteten sich beim Geschrei dieses Jungen. Sogleich versammelten sich die besorgten Götter und Weisen bei Brahma, dem Großen Vater und Lehrer der Welten.

Alle verneigten sich vor Brahma und sprachen:
Was für ein seltsames Geräusch ist das? Oh Herr der Welten, wir fürchten uns. Bitte laß es verstummen, du großer Yogi.

Da wünsche Brahma, sich an den Ort des Geschehens zu begeben, um die Ursache herauszufinden. Er stieg mit den Göttern auf die Erde hinab und kam zum Ozean. Dort erblickte er den Jungen, der vom Meer wie im Mutterschoß gewiegt wurde. Als Brahma sich näherte, nahm der Ozean die Gestalt eines Gottes an, verbeugte sich vor dem Großen Vater und legte den Knaben in Brahmas Schoß.

Überrascht sprach da Brahma zum Ozean:
Oh Lieber, sag mir schnell, wer die Eltern dieses Jungen sind.

Erfreut und Brahma ehrend antwortete der Ozean:
Oh Brahma, Herr der Welten, der Junge erschien plötzlich an der Stelle, an der die Ganga sich in mich ergießt. Ich weiß nichts über seine Herkunft. Doch führe du die Geburtsriten für ihn aus, du Lehrer des Universums. Und sag mir, was die Sterne über seine Zukunft verkünden.

Sanatkumar fuhr fort:
Gerade als der Ozean geendet hatte, packte der Junge Brahmas Nacken und rüttelte ihn wie wild. Durch das heftige Rütteln und Schütteln standen dem Großen Vater die Tränen in den Augen. Mit ein wenig Mühe befreite er sich aus dem Griff des Jungen und sprach:
Oh Ozean, höre aufmerksam. Ich sage dir die Zukunft des Jungen voraus. Da er in der Lage war, meine Augen zu befeuchten, soll er Jalandhara heißen (Wasserträger). Von allein wird er ein Jüngling werden, ein Meister in allen heiligen Traditionen, sehr wagemutig, tapfer, heldenhaft, unbesiegbar und majestätisch wie du. Wie Kartikeya wird er immer ein Sieger in jeder Schlacht sein. Und alle Arten von Reichtümern werden ihn erstrahlen lassen. Dieser Junge wird der Herrscher der Dämonen werden. Er wird sogar Vishnu besiegen. Aus keiner Richtung wird ihm ein Gegner erwachsen, der ihn schlagen kann. Nur Shiva wird dies vollbringen. Und dann wird er an den Ort zurückkehren, von dem er stammt. Seine Ehefrau wird eine keusche Dame sein, die sein Glück vermehrt. Sie wird schön sein an Gliedern und Gesicht. Auch werden sie gutes Betragen und angenehme Worte zieren.

Nach diesen Worten ließ er Shukra rufen und führte die Geburtsriten durch. Dann verabschiedete sich Brahma vom Ozean und verschwand. Mit leuchtenden Augen nahm der Ozean den Jungen als seinen Sohn an und trug ihn in sein Reich. Dort zog er ihn mit Sorgfalt groß, so daß der Junge schnell zum schönen Jüngling wurde mit wohlgeformten Gliedern und herrlichem Glanze. Dann lud der Ozean den großen Dämonen Kalanemi ein und bat ihn um seine schöne Tochter Vrinda als Gattin für den Jüngling. Kalanemi war dieser Vorschlag recht, und so gab er seine geliebte Tochter dem tapferen Jalandhara mit allen Riten zur Frau. Oh, welch großes Fest gab das! Alle Flüsse und Dämonen waren heiter und froh. Auch der Ozean selbst war sehr glücklich über diese Verbindung und beschenkte die Brahmanen und Gäste reichlich. Und die Dämonen, die einst von den Göttern besiegt in der Unterwelt Zuflucht gefunden hatten, kamen furchtlos herauf und folgten dem Jüngling. Auch Kalanemi und viele anderen Dämonen nahmen bei Jalandhara Zuflucht, um bald wieder die Götter zu besiegen. Und so bekam der heldenhafte Sohn des Ozeans eine wunderschöne Gattin und herrschte über das Reich der Dämonen mithilfe von Shukra, dem Lehrer der Dämonen.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter