Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 8 - Der Streitwagen

Vyasa sprach:
Oh guter und kluger Sanatkumar, du Allwissender und bester Anhänger Shivas, du hast uns eine wunderbare Geschichte erzählt. Doch sprich nur immer weiter. Erzähl uns über den Streitwagen und wie er vom geschickten Visvakarma erbaut wurde.

Sanatkumar gedachte der Lotusfüße Shivas und begann:
Oh weiser Vyasa, höre, wie ich dir den Aufbau des göttlichen Streitwagens erkläre, wie es Shiva gewährt und ich es mit meiner Erinnerung kann. Mit Hingabe und viel Mühe schuf Visvakarma dieses wunderbare Gefährt, welches alle lobten. Es war golden, und alle Elemente gaben sich darein. Das rechte Rad war die Sonne und das linke der Mond. Im rechten Rad drehten sich zwölf Speichen für die Monate des Jahres, über welche die Adityas herrschten. Das linke Rad hatte sechzehn Speichen, welche die 16 Tage des halben Monats waren. Und auch alle Mondhäuser waren im linken Rad vorhanden. Die sechs Jahreszeiten bildeten die Felgen der Räder, und das Dach des Wagens war der Himmel. Der Berg Mandara übernahm die innere Stütze, und die Deichsel wurde von den Bergen des Sonnenauf- und -untergangs gestützt. Der Berg Meru trug den Wagen insgesamt, und die Kesara Berge bildeten scharfe Spitzen an den Seiten. Das Jahr sorgte für seine Geschwindigkeit, die beiden Sonnenwenden waren die Achsen der Räder, die Stunden die Gelenke und die Minuten die Bolzen. Die Sekunden bildeten den vorderen Teil des Wagens, und die Momente die Naben. Die Augenblicke trugen den Boden des Wagens und die noch kürzeren Zeitspannen schmierten die Achsen. Das Firmament bildete die Seiten, und Himmel und Erlösung vereinten sich im Flaggenmast. Die Aufhängungen am Ende des Mastes waren der Elefant Abhramu und die wunscherfüllende Kuh Surabhi. Den Rumpf bildeten die unentfaltete Natur und der kosmische Geist, die Ecken waren das kosmische Ichbewußtsein, und die fünf Elemente gaben die Stabilität. Die Verzierungen rings um den Wagen waren die kosmischen Sinnesorgane, und das Vertrauen ließ alles in Bewegung kommen. Die sechs Zweige der Veden schmückten den Wagen als Ornamente, wie auch die Puranas, Nyaya, Mimamsa und Dharma Schriften. Die klingenden Glöckchen waren aus den Lebensstadien und den kraftvollen und vorzüglichen Mantras gemacht, mit all ihren Silben und Versmaßen. Die Schlange Ananta mit ihren tausend Hauben sorgte für alle Einbauten, und alle Himmelsrichtungen gaben den Sockel. Die großen Wolken wie Pushkara bildeten die wehenden, juwelenbesetzten Banner in allen Farben. Die vier Ozeane zogen als Ochsen den Wagen, und die schöne Ganga und andere geschmückte Flüsse hielten die königlichen Wedel bereit. Mit ihren wunderbaren, fraulichen Gestalten ließen sie den Wagen erstrahlen. Die sieben Winde formten die goldenen Hauptstufen, die Lokaloka Berge die Seitentreppen und der Manasa See die anderen Stufen. Die Varsha Berge bildeten alle Seile und Ketten am Wagen, und die Bewohnern der niederen Regionen stützten den Wagen von unten. Lord Brahma war der Wagenlenker, die Götter hielten die Zügel, und das Om war die lange Peitsche. Die Silbe A war der große Schirm, der Berg Mandara der Stab an der Seite, Himavat wurde zum Bogen und Vasuki, der König der Schlangen zur Bogensehne. Die Glöckchen am Bogen waren die Göttin Sarasvati, der strahlende Vishnu der Pfeil und Agni seine speerartige Spitze. Die Veden zogen den Wagen als Pferde, welche von den Planeten geschmückt wurden. Aus dem Wasser erhob sich das Heer, der Windgott Vayu beflügelte den Pfeil, und die himmlischen Weisen trieben das Gefährt voran.

Ach Vyasa, wozu noch mehr aufzählen? Kurz gesagt: es gab nichts in den drei Welten, was nicht seinen Platz und seine Aufgabe im Wagen gefunden hätte. Ja, so schuf der weise Visvakarma auf Bitten von Vishnu und Brahma diesen wunderbaren Streitwagen.


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