Pushpak Shiva-Purana Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 7 - Erneute Bitte an Shiva

Sanatkumar fuhr fort:
Shiva nahm den Vorschlag der Götter an, denn der Herr ist Bittstellern immer geneigt und daher allseits würdig, um Hilfe gebeten zu werden. Doch da erschien die Göttin Parvati mit ihren beiden Söhnen, während Shiva noch mit den Göttern sprach. Überrascht von ihrem Kommen doch demütig verbeugten sich Vishnu und die anderen Götter vor ihr. Dann riefen sie ihren Gruß und schwiegen, denn niemand konnte den Grund ihres Erscheinens erkennen.

Die Göttin sprach mit wunderbarer Freude zu ihrem Gatten, diesem Meister im himmlischen Wirken:
Oh Herr, schau auf deinen wie die Sonne strahlenden Sohn, Kartikeya mit den sechs Gesichtern und den schönen Ornamenten.

Shiva war niemals gesättigt, den Nektar der Schönheit seines Sohnes zu trinken, und wandte sich plötzlich von den Göttern ab. Er umarmte ihn und küßte sein Haupt. Dann unterhielt er sich noch ein wenig mit der Göttin, und als diese aufstand, um in ihr Heim zurückzukehren, folgte ihr Shiva mit Nandi. Die Götter grüßten ihn und blieben verwundert und verwirrt zurück.

Sie murmelten untereinander:
Und was jetzt? Wohin sollen wir nun gehen? Was tun? Wer wird uns nun helfen? Ach, wir sind verdammt.

Und Aufregung und Verzweiflung machten sich breit, als Indra und die Götter einander mutlos anstarrten. Sie zauderten, sprachen mit schwacher Stimme und beklagten ihr Los. Manche riefen: „Wir sind wohl Sünder!“, andere weinten: „Wir sind die vom Unglück verfolgten, während den Dämonen das Glück hold ist.“

Als der strahlende (Dämon) Kumbhodara die mißmutige Szene erblickte, schlug er auf die Jammernden mit dem Knüppel ein. Die Götter rannten schreiend davon, die Weisen stolperten und fielen, entmutigt und schwach sah man Indra auf den Knien kriechen, und große Verwirrung breitete sich aus. Da sammelten sich die erregten Götter und Weisen und baten den freundlich gelassenen Vishnu und Brahma um Hilfe.

Kasyapa sprach zu Vishnu, der die Welten von Angst befreit:
Wir haben nichts erreicht, denn unser Schicksal ist übel. Warum kommen wir nicht weiter mit unserer Aufgabe?

Da tröstete Vishnu die Ratlosen und sprach:
Ihr Götter und Weisen, hört mich aufmerksam an. Warum seid ihr so verwirrt? Laßt eure Sorgen fahren und bedenkt es wohl: Das Vertrauen in das Große ist nicht einfach. Da gibt es viele Schwierigkeiten und Hindernisse vor allem zu Anfang. Doch wenn ihr Standhaftigkeit zeigt, dann wird der Herr zufrieden sein. So überlegt, wie Lord Shiva gnädig gestimmt werden kann, dieser Herrscher über die verwegenen Geisterscharen. Und sagt das folgende Mantra auf:

Om Namah Shivaya. Subham Subham Kuru Kuru. Shivaya Namah Om. - Ehre dem Shiva. Tue uns Gutes. Tue uns Gutes. Dem Shiva sei Ehre.

Wenn ihr dieses Mantra Millionen Mal aufsagt, dann wird Shiva ganz sicher euren Wunsch erfüllen.

Also begannen die Götter, Shiva zu erfreuen. Sie konzentrierten sich auf ihn und sangen das Mantra viele, viele Male. Da erschien der große Gott in all seiner gestalteten Pracht vor ihnen und sprach erfreut:
Ihr Lieben mit den trefflichen Riten, ich bin entzückt über euer Mantra. Sprecht aus, was ihr begehrt.

Und die Götter baten:
Oh Shiva, Herr der Götter und des Universums, wenn du zufrieden bist, dann erkenne, daß wir Götter allen Mut verloren haben. Vernichte die Dämonen in Tripura. Oh gnädiger Herr, du Retter der Geplagten, hilf uns. Nur durch dich wurden wir bisher von Bösem befreit.

Da lachte Shiva und gab zur Antwort:
Ach Vishnu, Brahma und all ihr Götter und Weisen, hört meine Worte und vertraut darauf, daß die drei Städte schon gefallen sind. So bereitet den Streitwagen vor, benennt den Wagenlenker und erschafft Bogen und Pfeil, wie ihr es bereits versprochen habt. Zaudert nicht länger. Oh Brahma und Vishnu, ihr seid wahrlich die Herren der Welten. Euch wurden Schöpfung und Erhaltung anvertraut und so werdet ihr alles Nötige vorbereiten. Und schafft die Zeichen eines Königs für mich herbei. Das Mantra, welches ihr aufgesagt habt, ist höchst verdienstvoll und glücksverheißend. Es vermehrt das Glück der Götter und kann sowohl weltliche Freuden als auch Erlösung gewähren. Das bedeutet die Erfüllung aller Wünsche und großes Glück für meine Verehrer. Außerdem bringt es Seligkeit, Ruhm und ein langes Leben für diejenigen, welche nach dem Himmel streben. Und wer sich von Leidenschaften befreit, der erringt die Erlösung. Wer dieses Mantra mit reinem Herzen aufsagt, es anhört oder weitergibt, dem erfüllen sich seine Wünsche.

Da freuten sich die Götter und waren seliger als Vishnu und Brahma. Auf ihre Bitte erschuf Visvakarma einen strahlenden Streitwagen von harmonischer Gestalt, der zum Wohle der Welten aus allen Göttern bestand.


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