Pushpak Shiva-Purana Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 8 - Die Schlacht zwischen Göttern und Dämonen

Brahma fuhr fort:
Oh Narada, mein Lieber, welch ein Kampf war das damals! Doch höre über die Zweikämpfe unter den Anführern. Inmitten des Tumultes der kämpfenden Krieger wurde Indra von einem Speer getroffen und fiel bewußtlos von seinem Elefanten. Auch die Wächter der Himmelsrichtungen mußten Niederlagen einstecken, obwohl sie mächtig und tapfer kämpften. Die anderen Götter flohen sogar vom Schlachtfeld, da sie der Wildheit der meisterhaft kämpfenden Dämonen nichts entgegenzusetzen hatten. Zunächst also brüllten die Dämonen jubelnd über ihren Triumph. Doch dann mischte sich Virabhadra mit seinen heldenhaften Geisterscharen ins Getümmel und forderte Taraka heraus, der sich eben als großen Held ausrief. Dieser Mächtige, der aus dem Zorn Shivas geboren worden war, ließ die Götter hinter sich und stellte sich Taraka. Während die Scharen um die beiden erbittert mit allen Waffen kämpften, wurde Taraka vom Dreizack Virabhadras schwer getroffen und fiel ohnmächtig zu Boden. Doch schnell kam er wieder zu sich und traf Virabhadra mit dem Speer, welcher den Schlag mit seinem gräßlichen Dreizack parierte. Und so ging es eine Weile fort. Mit schweren Waffen und fürchterlichen Schlägen hieben die beiden Helden aufeinander ein, wobei die restlichen Krieger atemlos zuschauten und die Trommeln dröhnten. Beide waren schwer verwundet, doch mit unverwüstlicher Energie kämpften sie immer weiter gegeneinander. Da wurdest du, oh Narada, von Shiva gesandt.

Und du sprachst zum Helden Virabhadra:
Oh bitte, großer Krieger, zieh dich von diesem Zweikampf zurück. Du bist der Anführer der Geisterscharen Shivas. Es ist nicht deine Aufgabe, den Dämonen Taraka zu töten.

Das machte Virabhadra sehr wütend, doch beherrscht und mit gefalteten Händen antwortete er dir:
Vorzüglicher Weiser, höre meinen bedeutenden Entschluß. Ich werde Taraka töten und meinen Heldenmut zeigen. Wenn Krieger ihre Anführer vorschicken, werden sie zu Sündern. Sie sind keine Männer mehr und verdammt in der Schlacht. Sie gehen den Weg der Hinterhältigen, und die Hölle wartet sicher auf sie. Ich werde niemals solch ein verachtungswürdiger Krieger sein. Nur, wer unermüdlich und furchtlos kämpft, auch wenn sein Körper von Pfeilen und Waffen zerfleischt ist, der wird hier und hernach gelobt und gewinnt sich Glückseligkeit. Laß Vishnu und die anderen Götter es hören, ich werde die Erde von Taraka befreien, ohne meinen Anführer herzubitten.

Mit diesen Worten packte Virabhadra seinen Dreizack fester, gedachte seines Herrn Shiva und kämpfte mit seinen Heerscharen gegen Taraka und dessen Krieger. Viele heldenhafte Kämpfer, die auf Bullen ritten und den Dreizack schwangen, und mit ihren drei Augen Shiva glichen, folgten dem strahlenden Virabhadra und kämpften jubelnd gegen die Dämonen. Auch die Dämonen stritten heldenhaft, und waren gleich stark und entschlossen. So tobte der Kampf aufs Neue, bis die Ganas einen Sieg errangen und die Dämonen zurückdrängten. Diese flohen verwirrt und zerstreut, was Taraka sehr zornig werden ließ. Er nahm tausend Hände an und ritt auf einem Löwen. Mit rasender Wut schmetterte er seine Waffen auf die Ganas und Götter, und drängte sie schnell zurück. Dies wollte Virabhadra nicht ertragen, so daß auch er wieder den Kampf mit Taraka suchte. Doch sein Herr und Meister stoppte ihn, und hielt den Strahlenden davon ab, seine Kräfte erneut zu zeigen. Seinem Gebot folgte Virabhadra und zog sich vom Kampf zurück. Doch Taraka wütete weiter, und seine Heere folgten ihm, einen verheerenden Schlag gegen die Götter zu führen. Unbesiegbar erschien er nun, und die Götter flohen panisch davon.

Dies konnte Vishnu nicht ertragen, und er stellte sich Taraka erneut zum Zweikampf. Es war fürchterlich mit anzusehen, wie die beiden Mächtigen gegeneinander vorgingen. Vishnu traf den Dämonen mit seiner Keule, doch der heftige Schlag wurde von ihm mit dem Dreizack vereitelt und die Keule gespalten. Als nächstes deckte der Gott seinen Gegner mit Pfeilen von seinem Bogen ein, um seine Krieger zu beschützen. Doch Taraka war schnell und geschickt und wehrte die Geschosse mit seinen eigenen Pfeilen ab. Dann traf Taraka seinen Feind mit dem Speer, und Vishnu fiel ohnmächtig zu Boden. Schnell war der Gott wieder auf den Beinen und ergriff seinen lodernden und brüllenden Diskus. Er schleuderte ihn mit Macht, und der Dämon sank vom donnergleichen Schlag überwältigt zu Boden. Doch als er wieder zu sich kam, spaltete er den Diskus mit seinem Speer und traf Vishnu noch einmal. Nun packte Vishnu sein Schwert Nandaka und hieb auf den Dämonen ein. Oh ja, heftig war der Kampf zwischen den beiden gleich Mächtigen, die ihre Kräfte nicht erschöpften.


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