Pushpak Shiva-Purana Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 7 - Der Beginn der Schlacht

Brahma sprach weiter:
Als die Götter diese herausragende Tat von Kartikeya sahen, waren sie begeistert und von seinen Fähigkeiten voll und ganz überzeugt. Also wurde zur Schlacht gerüstet, Kartikeya vorangestellt und mit lautem Kriegsgebrüll und von Shivas Glanz gereinigt aufmarschiert. Als Taraka von den Vorbereitungen der Götter vernahm, sammelte auch er seine Truppen und war bereit zum Kampf. Die Götter staunten sehr, als sie die Unmengen an Dämonenkriegern sahen, doch sie brüllten wie Löwen.

Im Namen Shivas sprach eine himmlische Stimme zu ihnen:
Oh Götter, geht mit Kartikeya an der Spitze in den Kampf und ihr werdet siegreich sein und die Dämonen besiegen.

Als sie diese Stimme vernommen hatten, wurden die Götter euphorisch und ihr heldenhaftes Kriegsgeschrei erschütterte alles. Furchtlos und mit Shivas Sohn begaben sie sich an den Ort, wo der Fluß Mahi in den Ozean mündet. Auch Taraka kam sogleich herbei und stellte sich mit seinen Truppen der Götterarmee. Die Kriegstrommeln wurden geschlagen, als ob das Ende der Welten bevorstünde. Die Trompeten bliesen grell, die himmlischen Musiker stimmten ein, und die Dämonen brüllten und ließen die Erde mit ihrem Getrampel erbeben. Doch unberührt von diesem furchtbaren Lärm erhoben sich die Götter zum Kampf. Lord Indra setzte Kartikeya auf seinen Elefanten und wollte voranstürmen. Shivas Sohn jedoch überließ Indra sein Reittier und bestieg einen prachtvollen, himmlischen Wagen. Dort strahlte er in seinen guten Eigenschaften und wurde mit leuchtenden Wedeln befächert. Der kostbare Schirm von Varuna strahlte über seinem Haupt, und rings um ihn war Licht und Glanz. Nun, die Armeen waren aufgestellt, jeder war sich seiner Macht bewußt, und stolz wurde die Schlacht begonnen. Die Reihen prallten mit großem Tumult aufeinander, und in nur einem Moment war der Platz mit kopflosen Rümpfen übersäht. Von großen Waffen niedergestreckt ließen tausende heldenhafte Krieger ihr Leben. Schwerter hieben Arme und Beine ab, Keulen zerschmetterten Brust und Herz, Schlingen brachen Hälse, und Speere durchlöcherten Bäuche. Stachelkeulen brachen Rücken, und Dolche mit doppelten Klingen ließen das Blut nur so fließen. Und zahllose Pfeile steckten in den verstümmelten Leichen, die schon bald von Geistern und Kobolden heimgesucht wurden. Schakale und andere Raubtiere labten sich am Fleisch, und um die Reste stritten sich Geier, Drachen und Krähen.

Doch nun griff Taraka mit seinem Heer in die Schlacht ein. Indra und die anderen Götter stellten sich ihm sofort entgegen, so daß der nächste Aufeinanderprall von Heeren bevorstand. Gleich fanden sich gleichrangige Kämpfer zu Duellen, von denen Helden schwärmen und vor denen Feiglinge fliehen. Der starke Taraka kämpfte gegen Indra, der Dämon Samhrada gegen den Feuergott Agni, der göttliche Yama gegen Jambha, der Meeresgott Varuna gegen Nairita und Bala, und Suvira, dieser König der Geister, gegen den Windgott Vayu. Sambhu kämpfte gegen Ishana, der Meisterkämpfer Sumbha gegen den großen Sesha, der Dämon Kumbha gegen den Mondgott und der starke und erfahrene Kunjara gegen Mihira, wobei gewaltige Waffen geschwungen wurden. So bekämpften sich Dämonen und Götter mit äußerster Kraft und Entschlossenheit. Und obwohl ein jeder mit aller Macht versuchte, die Oberhand zu gewinnen, so waren doch Götter und Dämonen gleich stark und unbesiegbar. Lärmend wogte die Schlacht hin und her. Die Tapferen erfreute der Kampf, doch die Schwachen erfaßte Panik. Das Schlachtfeld wurde unpassierbar und gräßlich, denn die Leichen stapelten sich und das Blut tränkte den Boden.


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