Pushpak Shiva-Purana Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 47 - Zeremonieller Eintritt Shivas in die inneren Gemächer

Brahma fuhr fort:
Als nächstes ließ Himavat das Paar mit der heiligen Schnur einkleiden, während innig die vedischen Hymnen gesungen wurden. Auf Bitten des Herrn der Berge traten die Götter in die inneren Gemächer ein und führten die konventionellen Riten durch. Parvati wurde mit den Ornamenten geschmückt, die Shiva mitgebracht hatte, nachdem sie gebadet hatte. Und mit ihren frischen Kleidern und dem neuen Schmuck strahlte sie besonders, denn ein mit Perlen verziertes Jäckchen kleidete sie nun. Doch all die Zeit meditierte sie über Shiva. In großer Freude wechselten Geschenke die Seiten und wohltätige Gaben und auch viele Münzen fanden ihre Abnehmer unter den Brahmanen. Wir Götter stimmten in die Jubelgesänge ein und zogen uns mit Shiva und mit Erlaubnis von Himavat zurück, nachdem wir uns demütig vor Parvati verbeugt und an Shivas Lotusfüße gedacht hatten.

Es kam Garga, ein Meister in der Sternenkunde, und wandte sich an den Vater der Braut:
Oh Himavat, du Herr der Berge, bitte Shiva nun, mit den Hochzeitsriten beginnen zu können.

Da freute sich Himavat sehr, denn das hieß, die rechte Stunde war gekommen. Alle Gäste sammelten sich wieder und brachten die heiligen Requisiten mit. Musik und Gesang erklang, und das Gefolge Shivas erhob sich erwartungsvoll. Alle tuschelten untereinander: „Oh, hier kommt der Berg, um Shiva zu geleiten. Die günstige Stunde für die Vermählung ist gekommen. Unser Schicksal ist ein glückliches, und wir sind höchst gesegnet, daß wir bei diesem heilbringenden Ereignis dabeisein können.“

Der Bitte, mit den Hochzeitsriten zu beginnen, kam Shiva gerne nach. Seine übergroße Freude, Parvati gleich gegenüberzutreten, verbarg er jedoch im Innern. Nun war es an ihm, die zeremonielle Waschung vorzunehmen, um die Welten zu segnen. Auch nach dem Bad trug er feine Kleider, thronte auf seinem vorzüglichen Bullen und wurde von den Göttern umringt. Nun traten alle unter lauter Musik in den Palast ein, Himavat ging voran. Über das Haupt des großen Königs wurde der Schirm gehalten, ein Baldachin aufgespannt und die Wedel geschwungen. Es war ein fantastisches Fest mit Musik, Gesang und Tanz auf die himmlischste Weise. Shiva schritt aus, und es regnete unablässig Blumen auf ihn herab. Unter den höchsten Lobeshymnen näherte sich Shiva hochgeehrt dem Altar, stieg von Nandi ab, und Himavat schwenkte die Lichter für ihn. Dann bot Himavat dem hohen Herrn die Gastgeschenke an, und führte den Zug weiter. Wir Götter bekamen vorzügliche Sitze angeboten, und Mena, die Damen des Hauses und Brahmanen schwenkten die Lichter. Unter meiner Aufsicht führten die Priester alle nötigen Riten vor dem Altar aus, und Parvati nahm als Braut geschmückt auch ihren Platz ein. Vishnu und ich führten Shiva an seinen Platz, und die Priester mit Vrihaspati freuten sich auf ihre Pflichten. Garga saß mit der symbolischen Uhr in der Mitte, und bevor der Hochzeitsritus startete, wurde das Omkara Mantra gesungen. Dann zeigte Garga mit dem Punyaha Mantra die rechte Stunde an, übergab Parvati eine Handvoll Reiskörner und bat sie, diese über Shiva auszustreuen. Was Parvati freudig und in allen Ehren tat. Wenn sie ihren so schwer erworbenen Ehemann ansah, glänzte ihr Gesicht. Nun ehrte Shiva die Braut auf selbe Weise, und beide strahlten. In die Herrlichkeit der drei Welten eingehüllt, sah sich das Paar an, und Lakshmi und die anderen Damen schwenkten für die beiden die Lichter. Es schlossen sich die Damen der Brahmanen und die Bürgerinnen der Stadt an, und alle fühlten große Freude beim Anblick des Paares.


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