Pushpak Shiva-Purana Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 3 - Hymne an Uma

Narada sprach:
Oh Brahma, bitte erzähl weiter. Wie ging es dann mit dem guten und heilsamen Berg weiter? Du hast mir schon von Menas Vorgeschichte und ihrer Heirat mit dem Himavat berichtet. Doch nun sprich weiter und sage mir, was danach geschah. Was tat der Berg, und wie wurde Parvati geboren? Wie hat sie Askese geübt und dann Shiva geheiratet? Oh erzähl mir das alles ganz genau, denn es verkündet ja immer die Herrlichkeit Shivas.

Brahma antwortete:
Oh Weiser, höre mit Liebe und Andacht die heilsamen Geschichten über Shiva, die sogar den Mörder eines Brahmanen rein und gut werden lassen. Nun Narada, mit großem Pomp und viel feierlichen Zeremonien in den drei Welten zogen die frisch Vermählten Himavat und Mena in ihr Heim. Auch der Bräutigam war so entzückt, daß er viele Feiern abhielt und Brahmanen, Verwandte und Gäste reich beschenkte. Mit vielen Segen kehrten schließlich seine Gäste heim, und Himavat vergnügte sich mit seiner Braut in seinem behaglichen Heim, in Nandana oder anderen himmlischen Gärten und überall, wo es ihnen gefiel. Nach einiger Zeit besuchten Vishnu und die anderen Götter den Berg. Hochbeseelt verneigte sich Himavat vor seinen edlen Gästen voller Demut und freute sich sehr. Mit gefalteten Händen und geneigtem Haupt pries er die Götter, während Freudentränen seine Wangen benetzten und ihm vor Aufregung die Haare zu Berge standen.

Nach einigen Verbeugungen sprach er zu den Göttern und himmlischen Weisen:
Heute trägt mein Leben Früchte; mein Wissen und meine heiligen Riten schenken reichen Lohn. Ich bin heute reich gesegnet, ebenso wie meine Gattin, mein ganzes Reich und meine Familie. Alles ist voller Segen, da ihr hier seid. Was ist der Grund eures Kommens? Bitte befehlt mir in aller Liebe, denn ich bin euer ergebener Diener.

Freudig und gewiß, daß ihr Wunsch erfüllt wird, sprachen die Götter zu Himavat:
Oh kluger Himavat, bitte höre unsere nützlichen Worte. Wir werden dir froh erklären, warum wir hier sind. Uma, die Mutter des Universums, wurde als Dakshas Tochter Sati geboren, und als Rudras Gattin vergnügte sie sich für lange Zeit auch auf Erden. Als ihr Vater sie mißachtete, erinnerte sie sich an ihren Eid, legte ihren Körper ab und kehrte in ihr Reich zurück. Dies ist in allen Welten wohlbekannt, und auch du weißt davon. Und da dies geschehen ist, sind wir Götter nun deines Dienstes bedürftig.

Hocherfreut stimmte Himavat zu:
So sei es.

Und ehrte die Götter mit Respekt. Dann näherten sich die Götter Uma, der ewigen Gefährtin Shivas. Sie begaben sich dafür an einen guten Ort, erinnerten sich an die Mutter des Universums, verbeugten sich vor ihr und sangen hingebungsvoll ihr Lob.

Die Götter sprachen:
Oh Göttin Uma, du große Mutter im Reich Shivas, du Liebling Shivas, große Durga, wir beugen uns vor dir. Mit Hingabe ehren wir die ruhmreiche Energie, die heilige, geduldige und friedvolle, die heilsame Nahrung, die Eine, welche die Formen der kosmischen Intelligenz und des Nichtmanifesten annehmen kann. Wir ehren dich, Göttin, die Ursache allen Wohlstands, die Reine, die Grobe und Subtile, das große Ziel, und die von innerem und gutem Wissen Leuchtende. Du bist Vertrauen, Glück und Wohlsein. Du allein herrschst über alles. Du bist der Glanz und die Energie der Sonne, welche dein Universum erhellt. Wir verbeugen uns vor der, die allen Wesen von Brahma bis zum Grashalm Festigkeit verleiht. Du bist Gayatri, die Mutter der Veden, Savitri, Sarasvati, der Unterhalt des Kosmos, die Dreiheit der Veden, und das Dharma ist deine Gestalt. Du bist der Schlaf in allen lebenden Wesen, der Hunger, die Sättigung, die Begierde, der Glanz, das Denken und die Zufriedenheit. Du erleuchtest alle und für immer. Für diejenigen, die verdienstvoll handeln, bist du die Göttin des Glücks. Für die Sünder bist du die Göttin des Schreckens. In dir ist der Frieden und die Erhaltung des Lebens. Du bist die Essenz der fünf Elemente. Du bist die Gerechtigkeit für die Gerechten. Du bist das Bestreben in Personen. Für den Rigveda bist du die Anrufung, für den Yajurveda der bindende Knoten der Mantras, für den Samaveda die Hymne und für den Atharvaveda das Zeitmaß. Du bist die Kraft aller Götter, bist die Mutter der dunklen Natur (Tamas), bist die treibende Macht der Schöpfung (Rajas), bist die Segenspendende (Sattwa) und wirst in Gestalt von Uma von uns gepriesen. Verneigen wir uns vor der, die gern in den Vindhya Bergen wohnt, die geschickt und spielerisch beschützt, die das achtfache Yoga beherrscht, die ohne Stillstand ist, und die immer so handelt, daß man den Ozean der weltlichen Existenz mit all seinem Leiden überqueren kann. Möge uns die große Ernährerin geneigt sein, sie, die allen Wesen sowohl den Schlaf als auch die Erholung bringt, so daß sie mit beschwingten Gliedern und Sinnen durchs Leben gehen.

So sangen die Götter das Lob der großen Mutter und warteten voller Liebe auf ihr Erscheinen.


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