Pushpak Shiva-Purana Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 34 - Unheilvolle Omen für die Götter

Brahma erzählte weiter:
Nachdem Virabhadra losmarschiert war, zeigten sich Daksha und den Göttern unheilverkündende Zeichen, welche die Zerstörung des Opfers ankündigten. In Dakshas linkem Auge, seinem linken Arm und Oberschenkel pulsierte es heftig, was ihn schwer bedrängte. Der Boden unter dem Opferplatz bebte, und Daksha erkannte seltsame Sternenzeichen zur Mittagsstunde. Die Himmelsrichtungen wurden dunkel und trüb, die Sonne zeigte Flecken und viele, furchterregende Ringe. Es fielen feurige Meteore zur Erde, von denen manche eine Zick-Zack-Bahn beschrieben. Geier schwebten über Dakshas Haupt, ja sie berührten ihn sogar, und ihre Schatten verdunkelten den Opferplatz. Nahebei heulten die Schakale, und es regnete weiße Skorpione. Wirbelstürme fegten Staub auf und trieben Scharen von Motten und Heuschrecken herbei. Sogar die schöne Opferplattform wurde vom Sturm davongetrieben, welche die Götter nebst Daksha so liebevoll aufgestellt hatten. Zu aller Überraschung erbrachen Daksha und seine Gäste Blut, Fleischfetzen und Knochensplitter. Sie zitterten und schwankten wie Lämpchen im Wind und fühlten sich so elend, als ob scharfe Waffen sie getroffen hätten. Ihre Augen wechselten ständig Farbe und Glanz. Es regnete auch Blut, und alles wurde dunkel. Der peitschende Wind erschreckte die Gemüter, und auch Vishnu war von Furcht wie gelähmt.

„Weh, wir sind verdammt!“ - so riefen sie und fielen ohnmächtig zu Boden wie Bäume am Flußufer, die der Wind umstürzt. Dort lagen sie bewegungslos wie tote Schlangen oder zuckten wie Sterbende. Voller Angst schrien und ächzten sie, und ihre Stimmen vermischten sich zu einem Konzert wie von jaulenden Katzen. Eines jeden Gottes Macht war gelähmt und stumpf. Sie rollten am Boden und stießen aneinander wie plumpe Schildkröten.

Da erhob sich eine Stimme im Himmel und sprach zu Daksha und den Göttern:
Dein Leben, oh Daksha, ist nun verwirkt. Dein törichter und verblendeter Geist bringt schon bald durch Shiva großes Elend über dich. Und auch die Götter werden leiden, die nun so bang „Weh und Ach“ rufen.

Brahma fuhr fort:
Nun war Daksha gänzlich in Panik, und die Götter folgten seinem Beispiel. Zitternd und bebend suchte Daksha Zuflucht bei Vishnu. Er verneigt sich demütig vor seinem Herrn, dem Gatten der Lakshmi, lobte ihn und besänftigte seine Leute damit ein wenig.


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