Pushpak Shiva-Purana Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 31 - Die himmlische Stimme

Brahma fuhr fort:
Da ertönte eine himmlische Stimme, die jeder der Anwesenden deutlich vernehmen konnte. Und die Stimme sprach:
Oh Daksha, mit üblem Betragen und hochmütigem Sinn hast du töricht viel Elend hervorgerufen. Du hast Dadhichis Worte nicht beachtet, dieses trefflichen Verehrers von Shiva. Wärest du seinem Rat gefolgt, wäre dein Opfer angenehm und glücksverheißend geworden. Er mußte einen gräßlichen Fluch über dich aussprechen und den Opferplatz unter Protest verlassen. Und immer noch hast du Narr nichts verstanden. Und wie konnte es geschehen, daß du deine eigene Tochter nicht geehrt hast, die glückbringende Dame, die aus eigenem Anlaß zu deinem Opfer kam? Dein Wissen ist schwach, denn du ehrtest Shiva und Sati nicht. Umsonst fühlst du Stolz darüber, Brahmas Sohn zu sein, denn du bist nur verblendet.

Es ist Sati, die alle Sünden tilgen kann, die Mutter der drei Welten, die den halben Körper Shivas bildet, die alles Wohl in dieser Welt verleiht - sie allein sollte immer gnädig gestimmt werden. Es ist Sati, die ein gutes Schicksal gewährt, wenn sie verehrt wird. Sie ist die große Göttin, die Segen spendet. Es ist Sati, die jegliche Furcht vor weltlichen Zwängen vertreibt, wenn sie wohlwollend geneigt ist. Sie ist die Göttin, die unsere Wünsche erfüllt und das Chaos beseitigt. Es ist Sati, die hingebungsvoll verehrt Ruhm und Wohlstand verleiht. Sie ist die große Göttin, die weltliche Freuden und Erlösung gewährt. Es ist Sati, die das Universum geschaffen hat, es erhält und wieder vernichtet. Sie ist die urerste Shakti. Es ist Sati, die alle Illusion ins Universum bringt, die Mutter von Vishnu und Brahma, Indra und Agni, die Mutter des Mondes und der Sonne und aller Götter, diese göttlich Strahlende. Es ist Sati, welche die Früchte von Buße, wohltätigen Gaben und tugendhaften Handlungen übergibt. Sie ist die Shakti von Shiva, die große Göttin, die Vernichterin der Übeltäter und Größte der Größten.

Du hast aus närrischem Hochmut dem Großen Herrn seinen Anteil am Opfer verweigert, dessen geliebte Gattin die schöne Göttin Sati ist. Ja, Shiva ist der höchste Herr, der Herr über alles, der Größte der Größten, die Ursache für allen Wohlstand, und ganz und gar des Dienstes von Vishnu, Brahma und allen anderen Göttern würdig. Die Siddhas üben Askese, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Auch die Yogis meditieren und üben sich, nur um ihn zu schauen. Denn die Sicht auf Shiva gewährt die besten Früchte, grenzenlosen Wohlstand, ausreichend Nahrung und heilsame Opfer. Shiva allein ist der Schöpfer des Universums, der Herr über alle Tradition, der alleinige Spender von Weisheit und der einzige Glücksbringer. Du hast seine Shakti mißachtet, und das macht dich niedrig und gemein. Dein Opfer wird ganz sicher vernichtet werden.

Unheil befällt den, der die Würdigen nicht verehrt. Und Shiva ist der Würdigste unter denen, die verehrt werden sollten. Sati ist Shiva, Shiva ist Shakti, und den Staub von seinen Füßen trägt Sesha täglich auf seinen tausend Häuptern. Sati ist Shivas geliebte Gefährtin. Vishnu meditierte ehrend über seine ewigen Lotusfüße und wurde dabei zu Vishnu. Ebenso wurden Brahma zu Brahma, Indra zu Indra und die Götter zu dem, was sie sind. Shiva ist der Vater des Universums und Sati die Mutter. Und du Narr hast sie nicht angemessen geehrt. Wie könntest du je Zufriedenheit erlangen? Weil du Shiva und Sati mißachtet und nicht gnädig gestimmt hast, wird dich Unheil heimsuchen. Das Elend hat dich schon befallen. Bist du immer noch arrogant genug anzunehmen, daß dir Gutes widerfahre ohne die Gnade Shivas? Dieses Übermaß an Hochmut wird dir heute noch ausgetrieben. Ich sehe keinen unter den Göttern, der die helfen könnte, denn du wendest dich gegen den Herrn. Und wer dir in deiner Ignoranz beisteht, wird wie eine Motte im Feuer verglühen. Dein Gesicht wird brennen. Dein Opfer wird zermalmt. Und wer das verhindern will, wird ebenso verbrennen. Ein Fluch über die Götter, wenn sie deiner Torheit helfen. Wer heute entkommen will, sollte sofort den Opferaltar verlassen. Mögen die Götter, Weisen, Nagas und alle anderen dem Opfer schnell entsagen, oder sie werden vergehen ohne Chance auf eine Flucht. Oh Vishnu, verlasse schnell die Opferplattform, und auch du, Brahma, fliehe schnell diesen Ort. Auch ihr werdet sonst vernichtet werden.

Und Brahma erzählte weiter:
Nach diesen Worten schwieg die himmlische Stimme, und die Götter und Weisen waren nun ganz verwirrt.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter