Pushpak Shiva-Purana Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 12 - Dakshas Segen

Narada bat:
Oh Brahma, du Sündenloser und Kluger, es war brillant, wie du mir die Geschichte über die Große Göttin erzählt hast. Mein Leben ist gesegnet und wurde von dir bereichert. Doch bitte erzähl mir nun, welchen Segen Daksha von der Göttin erhielt, als er sich standhaften Gelübden und heiligen Riten unterwarf. Und wie wurde sie Dakshas Tochter?

Brahma sprach:
Sei gesegnet, oh Narada, und lausche. Du wirst von allen Weisen mit Hingabe verehrt, also höre, wie Daksha mit guten, heiligen Riten und strenger Askese sich seinen Segen sicherte.

Auf meine Bitte zügelte der kluge Daksha seinen Geist, widmete sich der Verehrung der Großen Göttin, der Mutter des Universums, und hegte dabei diesen besonderen Wunsch. Er ging zum nördlichen Ufer des Milchozeans, übte Enthaltsamkeit und bewahrte die Göttin in seinem Herzen. Und er wünschte sich, sie vor sich zu sehen. Für 3000 himmlische Jahre übte er mit heiligen Riten Buße, zügelte seinen Geist und hielt sich rein. Für einige Zeit ernährte er sich von Luft allein, einige Zeit trank er nur Wasser, und dann wieder aß er lediglich Blätter. So verbrachte er die Zeit und meditierte über die Göttin in ihrer kosmischen Form. Hingebungsvoll war er, asketisch und ausdauernd.

Da erschien die Göttin vor dem Gezügelten, und Daksha hielt sich für reichlich belohnt. Mit vielen Gebeten pries er die Mutter des Universums, Kalika, wie sie auf dem Löwen saß, mit ihren vier Armen, der dunklen Haut und dem schönen Gesicht, wie sie das Schwert und den blauen Lotus in ihren Händen hielt, diese Heimstatt der Sicherheit, diese Gewährerin von Segen, mit rötlichen Augen und wunderschön wirrem Haar.

Daksha sprach:
Verehrung dir, oh Große Göttin, du Mutter von allem, du Herrscherin über das Universum und Verbreiterin jeglicher Illusion. Mit großer Gnade zeigst du dich mir in einer körperhaften Gestalt. Oh Göttin in der Form von Shiva, sei mir geneigt, du Segensreiche für deine Verehrer, ich verneige mich vor dir, du Trägerin der Großen Illusion des Universums.

Die Göttin sprach:
Oh Daksha, ich freue mich sehr über deine große Hingabe. Wähle einen Segen nach deinem Wunsch. Es gibt nichts, was dir nicht gewährt werden sollte.

Daksha verbeugte sich freudig und gab zurück:
Oh Verbreiterin der Großen Illusion, du Mutter des Universums, wenn du mir einen Wunsch erfüllen möchtest, dann höre mit geneigtem Herzen. Mein Herr und Meister Shiva hat sich manifestiert als Brahmas Sohn Rudra. Er ist eine perfekte Inkarnation der Höchsten Seele. Doch du selbst hast dich nicht inkarniert. Wer wird dann seine Gattin sein? So bitte Göttin, inkarniere auf Erden und komm an die Seite des Großen Herrn. Außer dir wird er keine andere Dame annehmen. So nimm deine Geburt als meine Tochter und werde Shivas Gefährtin. Entfalte himmlisches Vergnügen und verzaubere Rudra, oh Göttin. Das ist der einzige Segen, den ich von dir erflehe. Und damit spreche ich die Wahrheit. Es ist sowohl von Interesse für mich als auch für Brahma, Vishnu und Shiva. Und daher wurde ich auch von Brahma darum gebeten.

Lächelnd erwiderte die Göttin dem Daksha:
Mein lieber Daksha, höre meine gewichtigen Worte, denn ich spreche die Wahrheit. Ich bin sehr entzückt über deine Hingabe und werde dir alles gewähren. Deine Hingabe hat mich, die Große Göttin, gewonnen, und so werde ich als deine Tochter von deiner Gattin geboren in die Welt kommen. Daran gibt es keinen Zweifel. Oh Sündenloser, ich werde strenge Buße üben und Shivas Gattin werden, nachdem Er mir seinen Segen gewährt hat. Auf anderem Wege kann dein Wunsch nicht erfüllt werden, denn der Herr kennt kein Abirren des Geistes. Er ist die vollkommene Inkarnation des freundlichen Shiva, der würdig ist, daß Brahma und Vishnu ihm dienen. Ich bin für immer seine Dienerin, seine Geliebte in jeder Inkarnation. Shiva ist mein Meister, in welcher Form auch immer Er erscheinen mag. Es war Seine Gunst, die Ihn aus den Augenbrauen von Brahma in die Welt kommen ließ. Und es ist auch Seine Bitte und Seine Gnade, die mich in die Welt schickt.

Nun mein Lieber, kehr in dein Heim zurück. Ich kenne meine Aufgabe. Nicht lang, und ich werde als deine Tochter geboren und Shivas Gemahlin werden.

Nach diesen vorzüglichen Worten suchte die Göttin die Verbindung zu Shiva, erhielt seine Erlaubnis und sprach weiter:
Allerdings, oh Daksha, mußt du ein Gelübde auf dich nehmen. Das ist eine notwendige Bedingung, immer wahr und niemals falsch, bitte versteh das. Wenn du mich jemals nicht mit Respekt behandeln solltest, werde ich meinen Körper sofort aufgeben. Ich werde mich wieder ins Formlose zurückziehen oder einen anderen Körper annehmen. Das ist gewiß. Nun Daksha, dies ist der Segen, den du bekommst. In jeder Schöpfung werde ich deine Tochter sein und die Geliebte Shivas.

Die Große Göttin verschwand, und Daksha kehrte voller Freude in sein Heim zurück.


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