Pushpak Shiva-Purana Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 13 - Über gutes Betragen

Die Weisen baten:
Bitte sei so freundlich, und erzähl uns über das gute Betragen, mit dem ein achtsamer Mensch schneller die höheren Welten erreicht. Sprich zu uns von Tugend und Übel, diesen Ursachen für Himmel oder Hölle.

Suta antwortete:
Ein Brahmane, der sich strikt an ein gutes Betragen hält, ist wahrhaft weise. Ist ein Brahmane in den Veden gelehrt und zeigt ein perfektes Verhalten, dann wird er Vipra (Weiser oder Heiliger) genannt. Verfügt der Brahmane nur über eins der beiden, heißt er lediglich Dvija (Zweifachgeborener). Der Brahmane, der beides hat, eignet sich zum königlichen Brahmanen und wird hoch angesehen. Doch ist er achtlos im Benehmen oder betätigt er sich in Landwirtschaft oder Handel, dann ähnelt er eher einem Vaishya. Pflügt ein Brahmane sogar das Feld mit eigenen Händen, dann ist er wohl ein Shudra. Und dann gibt es noch die niederen Brahmanen, die von mißgünstigem und gehässigem Temperament sind.

Herrscht ein Kshatriya über ein Reich, wird er König genannt, sonst nur Kshatriya. Verkauft einer Korn und ähnliches, dann ist er ein Vaishya und wird auch Händler genannt. Wer den Brahmanen, Kshatriyas und Vaishyas dient, wird Shudra genannt. Wer in der Landwirtschaft arbeitet und andere sind von niederer Art (Vrishala und Dasyu).

Es ist die Pflicht eines Mitglieds der vier Kasten, früh am Morgen aufzustehen, sich mit dem Gesicht gen Osten hinzusetzen und über Gott zu meditieren. Man sollte auch über tugendhafte Taten nachdenken, über Geld und damit verbundene Probleme, die Quellen für Einkommen und was ausgebeben werden muß. Die Richtung des ersten Blickes am Morgen kann anzeigen, ob einem an dem Tag Gutes oder Böses widerfährt. Die acht Möglichkeiten sind je nach Blickrichtung: langes Leben, Haß, Tod, Sünde, Schicksal, Krankheit, Wachstum und Stärke.

Die letzten drei Stunden der Nacht zählen zur Morgendämmerung, und davon heißt die letzte Hälfte Sandhi. Zu dieser Zeit sollte ein Brahmane aufstehen und dem Ruf der Natur folgen. Dazu begebe er sich weiter weg vom Haus an einen geschützten Ort. Wenn es möglich ist, sollte das Gesicht gen Norden gewandt sein. Doch niemals sollte er direkt gegenüber von Wasser, Feuer, einem Brahmanen oder Abbild eines Gottes sein Geschäft verrichten. Die linke Hand bedeckt den Penis und die rechte Hand den Mund. Wenn er sich entleert hat, sollte er nicht auf seine Fäkalien schauen. Zum Saubermachen dient Wasser, welches aus einem Gefäß geschüttet wird (also nicht beim Baden in Flüssen oder Wasserstellen). Überhaupt sollte man zum Säubern des Körpers keine Wasserstellen aufsuchen, die den Göttern oder Ahnen gewidmet sind, denn die sind heilig und werden von den himmlischen Weisen besucht. Das Gesäß sollte man mit Schlamm sieben, fünf- oder dreimal säubern. Für den Penis genügt ein wenig Schlamm, für das Gesäß nehme man eine halbe Handvoll, bevor man mit geschöpftem Wasser nachspült. Danach werden die Hände und Füße gewaschen und achtmal der Mund gespült. Doch das ausgespuckte Wasser sollte nicht wieder in der Wasserstelle landen. Die Zähne werden auch außerhalb der Wasserstelle mit einem Blatt oder Zweiglein gesäubert, wobei man nicht den Zeigefinger (andere Quelle: kleinen Finger) benutzt. Erst dann verehre der Brahmane die Gottheit des Wassers mit Mantras und tauche in die Wasserstelle ein. Ist er krank oder schwach, tauche er nur bis zur Hüfte oder zum Hals ein, und nicht ganz unter. Auch kann er seine Beine mit Wasser bis zu den Knien besprenkeln und dabei seinen besonderen Text (Mantrasnana) anstelle des Eintauchens aufsagen. So besänftigt er auf vernünftige Weise die Götter und Ahnen. Das Unterkleid sollte er dabei auf die Pancakaccha-Weise tragen, und auch die Oberkleider in den heiligen Riten nutzen. Während des Eintauchens in das heilige Wasser, sollten die Kleider nicht gewaschen werden. Der feinfühlige Brahmane begebe sich an eine andere Wasserstelle, einen Brunnen oder nach Hause und schlage seine Kleider auf einen Stein oder ein Holzbrett, um sie zu waschen und dabei die Ahnen zu erfreuen. Zuletzt werden mit etwas Asche die drei Streifen auf die Stirn gemalt (das Tripundraka) und dabei das Mantra vom Weisen Jabali aufgesagt. Wenn ein Brahmane auf andere Weise ins Wasser geht, fällt er sicher in die Hölle.

(Aus der Jabali Upanishad:
Jabali sprach: Nimm die heilige Asche in deine Hand und sprich die fünf Brahma Mantras. Beginne mit „Sathyojatham“, dann “Agnirithi Bhasma (heilige Asche ist Feuer)“. Mische die Asche mit Wasser und singe dabei “Manasthoke”. Trage sie auf Kopf, Stirn und Schultern in jeweils drei Streifen auf und rezitiere dabei “Trayayusham”. Und wenn du die heilige Asche trägst und dabei die Mantras “Trayayusham” und “Tryambakam” singst, wird das Sambhava Buße genannt.)

Für diejenigen, die nicht ganz ins Wasser eintauchen können, erklären die Schriften die Zeremonie des Mantrasnanas wie folgt: Mit dem Mantra „Apo hishtha“ usw. wird der Kopf mit Wasser besprenkelt, um Sünden zu vernichten. Mit dem Vers „Yasya Kshayaya“ usw. wird Wasser über die Beingelenke getropft. Die Reihenfolge dazu ist: Füße, Kopf, Brust - Kopf, Brust, Füße - und Brust, Füße, Kopf für dreimaliges Besprenkeln. So sollte man verfahren, wenn man krank oder in Gefahr ist, wenn es öffentlichen Tumult gibt, man auf Reisen ist, oder es einfach keine Möglichkeit zum Baden gibt.

(Aus Rigveda Mandala 10 Hymne 9 Vers 1-3:
Aapo hishta mayo bhuva
thana oorje dadha thana
Mahe ranaaya chakshase
Yova shiva thamo rasa
Thasya bhajaya thehana
usatheeriva mathara
Thasma aranga mamava
Yasya kshayaya jinwadha
Aapo janayadha jana
Om bhorbuvassuva)

Der Brahmane sollte am Morgen Wasser aus der hohlen Hand trinken (Acamana) und dabei das Suryanuvaka Mantra oder am Abend das Agni-Anuvaka Mantra rezitieren und sich mit etwas Wasser besprenkeln. Und wenn er zum Ende des Gayatri Mantras kommt, sollte er dreimal Arghya zur Sonne gen Osten opfern und dann noch einmal. Am Morgen opfert man das Arghya, indem man beide Hände hoch hebt, am Mittag läßt man Wasser durch die Finger rinnen, und am Abend läßt man Wasser über den Boden fließen, während man gen Westen gerichtet ist. Am Mittag schaut man durch die Finger zur Sonne mit dem entsprechenden Mantra. Dann umrundet man sich selbst und nippt reines Wasser aus der hohlen Hand.

Die Gebete sollten zur rechten Zeit gesprochen werden, sonst sind sie wenig wirksam. Hat man die täglichen Rituale (Sandhya) versäumt, übt man Buße, indem man das Gayatri Mantra für zehn Tage einhundertmal öfter spricht als sonst. Und hat man die täglichen Gebete für zehn oder mehr Tage versäumt, muß man das Gayatri hunderttausendmal wiederholen. Wer die täglichen Gebete für einen Monat nicht ausgeführt hat, muß die heilige Schnur erneut anlegen. Dafür sollten die günstigen Götter wie Shiva, Shakti, Kartikeya, Vishnu, Brahma, Sandra (Mond) und Yama gnädig gestimmt werden, bevor der ganze Ritus dem höchsten Brahman gewidmet und reines Wasser aus der Hand genippt wird. Zur Rechten des heiligen Wassers in einer strahlenden Gebetshalle, einem Tempel, geheiligten Ort oder an einem besonderen Platz im eigenen Haus sollte man sich entschlossen und mit konzentriertem Geist hinsetzen und erst das OM und dann das Gayatri Mantra murmeln. Während man OM singt, sollte man vollkommen realisieren, daß die individuelle Seele mit dem Höchsten Brahman identisch ist. Die Bedeutung des Gayatri sollte sich dann auch während des Singens erheben:
Wir beten zu Brahma, dem Schöpfer der drei Welten, zu Vishnu, dem Erhalter, und zu Rudra, dem Vernichter. Wir meditieren über das Von-Selbst-Strahlende, welches uns zu Taten der Tugend und Weisheit ermuntert, Glückseligkeit und Erlösung gewährt und die treibende Kraft hinter den Sinnesorganen, dem Denken, der Vernunft und den willentlichen Taten ist.

Wer über diese Bedeutung beständig sinnt, der erlangt das Brahman. Und wer nicht in der Lage ist, der Bedeutung näher zu kommen, sollte zumindest das Mantra singen, damit seine Verbindung zum Brahman lebendig bleibt. Ein vorbildlicher Brahmane murmelt das Mantra jeden Tag am Morgen tausendmal.

Andere mögen es so oft wiederholen, wie sie können. Zu Mittag sollte man das Gayatri hundertmal aufsagen, am Abend mindestens zwanzigmal zusammen mit dem Sikhashtaka. Mit dem Wurzelchakra beginnend sollte er in allen Chakren bis zum Kronenchakra das Mantra meditieren und sich dabei auf Vidyesha, Brahma, Vishnu, Shiva, die individuelle und die höchste Seele konzentrieren. Dabei stelle er sich vor, daß alles mit Brahman identisch ist und „ICH bin ER“ (Soham) meditieren, während er das Mantra beständig im Geist wiederholt. Danach folge er der Vorstellung, daß sich die Chakren ebenso außerhalb des Körpers befinden und meditiere darüber. Vom kosmischen Prinzip beginnend, stelle man sich die tausend Körper vor, die einen das Karma bescherte, und langsam lasse man einen jeden Körper los, damit sich die individuelle Seele mit dem Höchsten vereint. Das ist das Prinzip, auf dem das Singen von Mantras beruht. Man führe diese Rezitation zweitausendmal durch (andere Quelle: 1008 mal). Der Tradition gemäß gewährt das tausendfache Rezitieren des OM-Mantras die Brahmanenschaft, und hundertfach das Reich Indras. Rezitiert man weniger, wird man in einer Familie von Brahmanen wiedergeboren. Darum möge der Brahmane die Sonne ehren und diese Praxis täglich ausführen.

Ein Brahmane, der eine Million und zweihunderttausend Wiederholungen geschafft hat, ist ein vollwertiger Brahmane. Wer von den Brahmanen nicht mindestens einhunderttausend Wiederholungen des Gayatri Mantras beendet hat, ist nicht für die vedischen Riten autorisiert. Bis zu seinem siebzigsten Lebensjahr soll ein Brahmane diesen Regeln folgen, dann kann er sich der Entsagung widmen und jeden Morgen das OM Mantra zwölftausendmal aufsagen. Was man heute versäumt oder mangelhaft ausgeführt hat, kann morgen nachgeholt werden. Häufen sich die Versäumnisse im Aufsagen des OM über einen ganzen Monat, dann kann man das nur mit 150.000 Wiederholungen wieder gut machen. Wer länger nicht rezitiert, muß seinen Rückzug in die Entsagung neu beginnen, denn nur dann kann die Verfehlung vollkommen ausgelöscht werden. Andererseits fällt der Brahmane in die gräßliche Hölle Raurava.

Denn nur die Person, die ein wahrhaftes Verlangen fühlt, soll sich um Tugend und Wohlstand auf diese Weise bemühen. Ein Brahmane soll immer die Erlösung anstreben und ohne Unterlaß den Wegen folgen, die zum Brahman führen.

Aus der Tugend entwickelt sich Wohlstand, und aus Wohlstand kommt Glückseligkeit. Der Glückseligkeit folgt das Nichtanhaften (Vairagya). Doch wer sich Reichtum mit anderen Mitteln schafft, der erhöht nur seine Leidenschaft und Anhänglichkeit an weltliche Dinge. Tugend kann sich auf zwei Weisen entwickeln: indem man opfert und seinen Körper durch rituelle Waschungen in heiligen Gewässern reinigt. So kann man sich Wohlstand durch Tugend gewinnen und eine göttliche Form durch Buße. Ist ein Mensch frei von Begehren, dann gewinnt er Reinheit, und Reinheit zieht Weisheit nach sich. Daran gibt es keinen Zweifel. In den Zeitaltern von Krita, Treta und Dwapara war Enthaltsamkeit das Mittel, um Tugend zu erlangen. Doch im Kali Zeitalter ist es vor allem das Opfern, was zum Dharma führt. Im Krita Zeitalter erlangte man Weisheit durch Meditation, im Treta durch Buße und im Dwapara durch Opfer. Jetzt im Kali Zeitalter werden dafür die Bilder von Göttern verehrt. Die Früchte entsprechen der Natur von Verdienst und Sünde. Mangel, Verbesserung oder Verschlechterung und all dies basiert auf den verschiedenen Wegen und dem unterschiedlichen Verständnis der Riten, welche angewandt werden. Das Übel ist von gewalttätigem Charakter, während die Tugend von angenehmer Natur ist. Ein Mensch erleidet Elend aufgrund von Üblem und sichert sich Glück durch Tugend. Es muß verstanden werden, daß schlechtes Betragen zu Leid und gutes Betragen zu Freude führt.

Darum ist es jedermanns Pflicht, für sowohl weltliche Freuden als auch Erlösung nach Tugend zu streben. Wenn jemand die vierköpfige Familie eines Brahmanen mit ausreichend materiellen Mitteln versorgt, dann sichert er sich hundert Jahre im Reich Brahmas. Wer den Candrayana Fastenritus tausendmal befolgt, gewinnt sich das Reich Brahmas. Die Pflicht eines Kshatriya ist es, tausend Familien zu etablieren und erhalten. Das führt ihn ins Reich Indras. Wenn er zehntausend Familien versorgt, erlangt er das Reich Brahmas. Die Veden sagen, daß man die Region des Gottes in der Meditation erreicht, dem man wohltätige Gaben widmet. Wer keinen Reichtum hat, soll Enthaltsamkeit und Askese üben. Das Pilgern zu heiligen Orten und Buße gewähren immerwährende Glückseligkeit.

Nun werde ich erklären, wie man auf reine und gerechte Weise Reichtum und Wohlstand erwirbt. Ein Brahmane soll sich die nötigen Mittel erwerben, ohne zu katzbuckeln oder sich allzusehr anzustrengen. Er kann Geld und andere Geschenke annehmen, wenn er in traditionellen Opferriten amtiert hat. Ein Kshatriya soll sich heldenhaft anstrengen, um an Reichtum zu gelangen, und ein Vaishya soll Landwirtschaft und Viehzucht betreiben. Nur die Gaben, welche aus gerecht erworbenem Reichtum stammen, bringen gute Resultate.

Erlösung erlangt ein jeder, der mit dem Segen seines Lehrers vollkommene Erkenntnis gewinnt. Erlösung ist dabei das Wissen von seiner eigenen, wahrhaften Form und perfekte Glückseligkeit. Oh Brahmanen, die Menschen erkennen all dies nur, wenn sie ihre Verbindung mit guten Menschen kultivieren. Ein Hausvater soll wohltätige Gaben wie Geld und Korn verschenken. Wenn ein Mensch sich dauernd nur Gutes für sich selbst ersehnt, soll er die Brahmanen mit allem Nötigen versorgen. Den Durstigen möge immer Wasser gereicht werden; den Hungrigen und Kranken immer Nahrung und Medizin. Die Gaben an Nahrung können in vier Arten eingeteilt werden: das Feld an sich, ungeschältes Getreide oder Samen, gekochtes oder ungekochtes Essen. Wer Essen verschenkt, erhält die Hälfte des Verdienstes vom Empfänger, solange dieser die Nahrung verdaut oder solange die Herrlichkeit Lord Shivas seine Ohren erreicht. Wer Geschenke annimmt, muß diese Sünde durch Enthaltsamkeit oder Geschenke an andere wieder gutmachen. Sonst fällt er in die Raurava Hölle.

Ein jeder sollte ein Drittel seines Vermögens für Dharma verwenden, das nächste Drittel für die Vermehrung und Erhaltung seiner Mittel (Vriddhi) und den Rest für seinen eigenen Bedarf. Mit dem Teil, der für das Dharma bestimmt ist, möge er die drei Riten der Tugend durchführen: Nitya, die täglichen Gebete und Opfer, Naimittika, gelegentliche, fromme Gaben und Taten, und Kamya, die speziellen Riten zur Erfüllung von Wünschen. Mit dem zweiten Drittel möge er sein Vermögen vermehren. Und an dem dritten Teil erfreue er sich mit Genügsamkeit und auf reine und heilsame Weise. Von den Erträgen aus der Landwirtschaft muß zuerst ein Zehntel in Wohltätigkeit weggegeben werden, bevor man die drei Teile bestimmt. Damit löscht man Sünden aus und fällt nicht in die Raurava Hölle. Wer anders handelt, rennt böswillig seinem eigenen, sicheren Ruin entgegen.

Die eifrigen Menschen, welche mit Handel und Geldverleih ihren Unterhalt verdienen, müssen auch den sechsten Teil ihres Gewinns in Wohltätigkeit verschenken, bevor sie die drei Teile ermitteln. Die vorzüglichen Brahmanen, welche Geld von anständigen Menschen annehmen, sind angehalten, den vierten Teil davon zu verschenken. Und falls er unerwartet sehr viel bekommt, sollte er die Hälfte in Wohltätigkeit verschenken. Nimmt der Brahmane von einem anrüchigen Mitmenschen Geld an, sollte er alles weggeben. Und wenn das Geschenk besudelt ist, muß es ins Meer geworfen werden. Besonders verdienstvoll ist es, Menschen zu sich einzuladen und sie zu beschenken. Das spendet auch eigenes Vergnügen. Ein Mensch muß nach seinen Möglichkeiten anderen geben, was sie von ihm erflehen. Wenn er etwas verweigert, wird er in der nächsten Geburt dafür zahlen. Ein gescheiter Mensch verkündet auch nicht die Fehler anderer. Was immer man auch sehen oder hören mag, man sollte es nicht gehässig weitererzählen. Ein kluger Mensch spricht keine Worte, die das Herz von anderen verwunden könnten.

Um Wohlstand zu erlangen, führt er heilige Riten am Feuer in der Morgen- und Abenddämmerung durch. Wer es nicht zweimal am Tag kann, sollte es einmal machen und dabei die Sonne und das Feuer wahrhaft verehren. Roher Reis, andere Getreidekörner, geklärte Butter, Früchte, Knollen und mit geklärter Butter gekochtes Essen sollen für die heiligen Riten verwendet werden, wie es die Schriften aufzählen. Das Opfern von gekochtem Essen im Topf (Sthalipaka) soll zur rechten Zeit erfolgen. Gibt es kein Opfer von gekochtem Reis (Havya), dann soll nur das Hauptopfer durchgeführt werden. So habe ich euch die täglichen Riten erläutert. Sie sollten niemals vernachlässigt werden, ebenso wie das Murmeln von Mantras oder die Verehrung der Sonne. Wer sich das Wohlergehen seiner Seele wünscht, sollte dies alles praktizieren. Es ist auch nützlich für die, welche sich weltlichen Wohlstand wünschen. Wer sich dem Brahman geneigt fühlt, die Götter und das Feuer ehrt, seinen Lehrer verehrt und die Brahmanen zu ihrer Zufriedenheit unterstützt, der verdient sich den Himmel.


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