Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 137 - Die Segnung

Die Vögel fuhren fort:
So sprach der große Asket Markandeya und verließ die Gesellschaft von Kraustuki, um seine Mittagsriten durchzuführen. Wir haben nun auch dir, oh großer Asket, diese Worte weitergeben. Dies ist die Siddhi (Weisheit), wie sie ohne Anfang seit ewigen Zeiten durch den selbstexistenten Gott verkündet wird, und wie sie der Asket Markandeya empfangen hat.

Heilig und wunderbar, wie sie ist, gibt sie ein langes Leben und die Erfüllung aller Wünsche. Das Hören und Lesen der vier Fragen, die du anfangs stelltest, kann den Menschen von allen Sünden reinigen.

Danke, oh großer Muni (Markandeya)! Du hast uns das Gespräch zwischen Vater und Sohn offenbart, die Schöpfung des selbstexistenten Brahma, den Ursprung der Manus und die Geschichte der Könige. Was müsste man mehr noch hören? Ein Mensch, der dies alles achtsam hört oder mit Hingabe in einer Gemeinschaft rezitiert, der wird Eins mit Brahman, von allen Sünden gereinigt.

Von den achtzehn, durch Brahma entfalteten Puranas, ist das siebente weithin als Markandeya bekannt. Die ersten sechs sind Brahma, Padma, Vishnu, Shiva, Bhagavat und Naradiya. Das siebente ist Markandeya. Das achte ist das Agni Purana, dann folgt Bhavishya, Brahmavaivarta, Linga, Varaha, Skanda, Vamana, Kurma, Matsya, Garuda und Brahmanda. Wer die Namen der achtzehn Puranas liest und sie dreimal pro Tag rezitiert, der erntet die Frucht eines Pferdeopfers.

Das Purana, in welchem die vier Fragen gestellt werden, wird Markandeya genannt. Wer es hört, kann die Sünden zerstreuen, die seit Millionen Jahren angesammelt wurden. Selbst die Sünde des Brahmanenmordes und andere unheilsame Taten lösen sich wie Baumwolle auf, die in den Wind gestreut wird. Man erwirbt damit mindestens den gleichen Verdienst, wie ein Bad am heiligen Ort Pushkara. Selbst eine unfruchtbare Frau oder jene, deren Kind bei der Geburt starb, kann durch das aufrichtige hören einen Sohn mit allen guten Zeichen bekommen, sowie Getreide, Reichtümer und den ewigen Himmel. Sogar ein Mensch, der gegen die Götter gehandelt hat, kann durch das Hören, von allen Sünden befreit, zum Himmel aufsteigen. Oh Erster der Zweifachgeborenen, er erreicht ein langes Leben, Gesundheit, Reichtum, Getreide, Kinder und seine Familie wird nie untergehen.

Höre, oh Brahmane, was man nach dem Hören dieses Werkes tun sollte. Ein kluger Mensch sollte nach der Segnung des Feuers ein Opfer durchführen. Oh Erster der Munis, er möge über dieses Purana im Lotus des Herzens meditieren und Vyasa verehren. Er sollte dem Vortragenden und seiner Frau danken, und ihm Düfte, Girlanden, Kleidung oder sogar eine Milchkuh mit ihrem Kalb schenken. Oh Zweifachgeborener, die Könige sollten, soweit es in ihrer Macht steht, Geschenke von Getreidefeldern, Gold, Silber, Dörfern und Lasttieren machen. Und nachdem man den Vortragskünstler erfreut hat, möge der Ruf 'Swasti! Swasti!' erklingen.

Ohne dem Vortragenden zu danken, selbst wenn man nur einen Vers gehört hat, kann man niemals zum heilsamen Glauben finden. Solch ein Mensch wird von den Weisen als ein Dieb an den heiligen Schriften bezeichnet. Die Götter werden mit ihm unzufrieden sein, und die Ahnen verwehren die Opfergaben im Sraddha. Der Dieb an den Schriften erntet niemals die Frucht des Badens an heiligen Orten und wird von den Gelehrten der Veden getadelt.

Nach der Beendigung des Markandeya feiert der kluge Mann ein Fest und verschenkt eine Milchkuh, um von allen Sünden befreit zu werden. Er gibt auch Kleidung und Juwelen an die Brahmanen mit ihren Frauen, sowie goldene Ohrringe, Turbane, saubere Kissen, Goldmünzen, sieben Sorten von Getreide, Messingbehälter für das Essen und Gefäße für geklärte Butter. Auf diese Weise, oh Erster der Zweifachgeborenen, erreicht ein Mensch die Erfüllung all seiner Wünsche. Und wer sogar die Rezitation aller Puranas aufrichtig hört, der erntet die Früchte von tausend Pferdeopfern und hundert Rajasuyas. Er überwindet alle Angst vor dem Tod und der Hölle. Von allen Sünden befreit, reinigt er die gegenwärtigen und zukünftigen Generationen. Wahrlich, sein Stamm wird nie vergehen. Er gelangt zum Bereich von Indra und dem ewigen Reich von Brahma. Hochverehrt, wird er erst nach langer Zeit als Mensch wiedergeboren.

So erreicht man durch das Hören der Puranas den höchsten Yoga. Diese Gnade offenbart sich aber keinem Gottlosen, keinem Verleumder der Veden und geistigen Lehrer, keinem Lügner, Ehebrecher, Dieb, und auch nicht demjenigen, der seine Eltern verschmäht, Gold stiehlt, achtbare Menschen missachtet oder seine Mitmenschen beleidigt. Solchen Menschen wird diese kostbare Gabe verwehrt bleiben, bis der Lebensatem sie verlässt. Und wer aus Habgier dieses Werk liest oder lesen lässt, oder damit Angst und Verblendung verbreiten will, wahrlich, der geht bereits den Weg zur Hölle.

Jaimini sprach: „Oh ihr Vögel, aus Freundschaft habt ihr diesen Zweifel von mir genommen, und die Lösung offenbart, die ich im Bharata nicht fand. Wer sonst könnte dies vollbringen? Möget ihr lange leben, frei von Krankheit und mit Wohlstand gesegnet. Möge euer Verständnis im Sankhya Yoga zum Wohle aller Wesen gedeihen. Und möget ihr von eurem Fluch erlöst sein.“

So sprach er, und begab sich zu seiner Einsiedelei zurück. Der große Jaimini bedachte die edlen Worte der Vögel und ehrte damit diese führenden Zweifachgeborenen.

OM


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