Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 136 - Damas Kampf

Markandeya sprach:
Als Narishwantas Sohn Dama dieses Versprechen machte, glühten seinen Augen im Zorn und mit der Hand hielt er seinen Bart. Den Tod seines Vaters beklagend und das Schicksal tadelnd, sprach er zu allen Ministern und rief seine Priester zusammen.

Dama sprach: „Sagt mir jetzt, was richtig ist. Mein Vater ist zum Himmel gegangen. Ihr habt gehört, was der Shudra Asket gesprochen hat. Dieser König war ein alter Asket, führte die Vanaprastha Lebensweise und beachtete das Schweigegelübde. Meine Mutter Indrasena hat mir wahrlich alles gesagt, was mit Vapushman geschehen sollte. Dieser Übelgesinnte nahm sein Schwert, ergriff den König mit der Hand und tötete ihn wie einen Schutzlosen. Meine gute Mutter hat das Wort 'Schande' als Botschaft zu mir gesandt. Dann umarmte sie den unglücklichen Narishwanta und ging, aller Schönheit beraubt, ins Feuer, um mit ihm in die göttlichen Bereiche zu gelangen. Ich werde noch heute erfüllen, was von meiner Mutter verkündet wurde. Mobilisiert deshalb die Elefanten, Wagen, Pferde und die ganze Armee. Ohne den Feind meines Vaters zu besiegen, den Mörder meines Vaters zu töten und die Worte meiner Mutter zu befolgen, wie könnte ich jetzt weiterleben?“

Als die Minister nebst den Dienern und der Armee seine Worte hörten, begannen sie erschrocken zu klagen und riefen „Oh!“ und „Weh!“. Und mit ihrem König an der Spitze marschierten sie voran, unter den Segnungen der Priester, welche die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft kannten. Schwer atmend wie der König der Schlangen besiegte Dama auf seinem Weg die Armee von Soumapala und anderen im Jamya Land und näherte sich schnell Vapushman. Vapushman, der Sohn von Sangkrandana, wurde rechtzeitig informiert, dass Dama mit seiner Armee und den Ministern gekommen war. Ohne jegliche Erregung befahl er seiner Armee und schickte einen Abgesandten aus der Stadt mit der Botschaft: „Oh Kshatriya, komm schnell zu mir. Narishwanta erwartet dich mit seiner Frau (im Reich Yamas). Die flammenden und geschärften Pfeile, die von meinem Bogen fliegen, werden deinen Körper durchbohren und wollen dein Blut im Kampf trinken.“

Als Dama diese Botschaft vernahm, erinnerte er sich an sein Versprechen und eilte ihm entgegen, wie eine Schlange zischend. Und als er ihn zum Kampf forderte, da sprach er: „Ein Mann prahlt nicht.“ Dann erhob sich eine gewaltige Schlacht zwischen Dama und Vapushman. Wagenlenker kämpften gegen Wagenlenker, Elefanten gegen Elefanten und Pferde gegen Pferde. Oh Heiliger, so fürchterlich tobte diese Schlacht. Dama kämpfte zornig in Gegenwart von allen Göttern, Siddhas und Gandharvas, so dass die Erde bebte. Weder Wagenlenker, noch Elefant oder Pferd konnten seine Pfeile ertragen. So kam es, dass der Oberbefehlshaber von Vapushman mit Dama den Zweikampf suchte. Doch Dama schoss ihm einen Pfeil tief ins Herz. Nach seinem Tod war die ganze Armee verwirrt und begann zu fliehen. Da sprach Dama zu seinem Herausforderer Vapushman: „Du hast meinen asketischen Vater ermordet, der keine Waffe hatte und sich in Buße übte. Wohin gehst du, oh Übelgesinnter? Kehre um, wenn du ein Kshatriya bist!“

Daraufhin kam der stolze Vapushman zusammen mit seinem jüngeren Bruder, Söhnen, Freunden und Verwandten zurück in die Schlacht und kämpfte mit ihm. Der Himmel und alle vier Richtungen wurden von seinen Pfeilen ausgefüllt. So bedeckte er auch Dama mit Wagen und Pferden mit einem Netz aus Pfeilen. Doch im Zorn über den Tod seines Vaters, wehrte Dama alle Pfeile ab und verwundete die Glieder seines Gegners mit den seinen. Mit jeweils nur einem Pfeil schickte er dessen sieben Söhne, Brüder, Verwandten und Freunde zur Wohnstätte von Yama. Nach dem Tod seiner Söhne und Verwandten kämpfte der Wagenkrieger Vapushman auf dem Schlachtfeld gegen Dama mit schlangenähnlichen Pfeilen. Oh großer Muni, auch diese giftigen Pfeile wehrte er ab. So kämpften beide wild gegeneinander, begierig, den anderen zu töten. Und als ihre Bögen von den Pfeilen zerschmettert waren, fochten die zwei starken Helden mit emporgehobenen Schwertern. Doch in dem Moment als Dama den Untergang seines Vaters vor sich sah, dieser König in den Wäldern, da ergriff er seinen Gegner am Haar, warf ihn hinab zur Erde, setzte seinen Fuß auf seinem Kopf und sprach mit erhobener Hand: „Schaut ihr Götter, Menschen, Siddhas und Nagas, ich reiße dem Kshatriya Vapushman sein übles Herz heraus!“

Mit diesen Worten stieß er ihm sein Schwert mitten ins Herz, um in seinem Blut zu baden. Und die Götter verhinderten dies nicht. Mit dem Blut von Vapushman führte er das Wasseropfer (für seinen verstorbenen Vater) durch und bot dessen Fleisch als Opferkuchen (Pinda) an. So nährte er die Ahnen wie auch die Rakshasas. Und von der Schuld vor seinem Vater befreit, nahm er seinen Weg zurück in die Heimat.

Auf diese Weise entwickelten sich die Könige der Sonnendynastie, sowie andere kluge Helden, Opfervollbringer und Gelehrte in den Veden und religiösen Schriften. Ich möchte sie nicht alle aufzählen. Doch das achtsame Hören ihrer gleichnishaften Geschichten wird den Menschen von Sünde reinigen.


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