Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 122 - Prinz Avikshita und die Gattenwahl

Markandeya sprach:
Vira, die schönäugige Tochter von Viryachandra, die in ihren Gelübden beständig war, heiratete den großen König Karandhama durch Swayamvara (Gattenwahl). Mit ihr zeugte der mächtige König einen Sohn mit Namen Avikshita, der überall auf der Erde Ruhm gewann. Bei seiner Geburt fragte der König die Astrologen: „Ist mein Sohn in einer guten Zeit und unter günstiger Konstellation geboren? Haben die verheißungsvollen Sterne ihre Blicke auf die Geburt meines Sohnes geworfen? Und haben die übelbringenden Sterne ihn nicht erblickt?“

Vom König so angesprochen antworteten ihm die Astrologen: „Dieser, dein höchst mächtiger, energetischer und großartiger Sohn ist in günstiger Konstellation unter verheißungsvollen Sternen geboren. Oh König, dein Sohn wird ein Kaiser werden. Jupiter und Venus, die im siebten (Mond-) Haus wohnen, haben ihre Blicke auf ihn geworfen. Ebenfalls Soma (der Mond), der im vierten Haus lebt, und sein Sohn Merkur am Rand. Aber die Blicke von Sonne, Mars und Saturn haben ihn nicht getroffen. Oh großer König, dein Sohn wird glücklich sein, sowie begabt mit allen Vorzüglichkeiten und Wohlstand.“

Die Worte der Astrologen erfüllten den Geist des Königs mit großer Freude, und er sprach in seinem Haus zu ihnen: „Unter den Göttern haben Vrihaspati, Sukra, Soma und sein Sohn ihre Blicke auf ihn gerichtet, und die Sonne, Mangala und Sani haben den Jungen nicht erblickt. Und weil ihr das Wort Avekshata (erblicken) wiederholt verwendet habt, soll dieser Sohn auf Erden unter dem Namen Avikshita gefeiert werden.“

Markandeya fuhr fort:
Sein Sohn Avikshita wurde in den Veden und ihren Zweigen zutiefst gelehrt, und erhielt vom Sohn des Kanva das Wissen der Waffen. Dieser Prinz übertraf an Schönheit die Aswin Zwillinge, an Gelehrtheit Vrihaspati, an Anmut den Mond, an Glanz die Sonne, an Tiefe den Ozean und an Geduld die Erde. Auch im Heldentum gab es niemanden, der diesem Hochbeseelten gleich war. Zum Ehemann akzeptierten ihn durch Gattenwahl Vara, die Tochter von Himadharma, Gouri, die Tochter von Sudiva, Lilavati, die Tochter von Vali, Anibha, die Tochter von Veerabhadra, Manyavati, die Tochter von Bhima, und Kumudvati, die Tochter von Dambha. Sie alle hießen ihn zur Gattenwahl willkommen. Dort besiegte er die anderen Prinzen sowie die väterlichen Verwandten. Und stolz auf seine Kraft trug dieser mächtige und heroische Prinz die Bräute davon.

Eines Tages hielt auch die schöne Vaishalini, die Tochter von Vishala, dem König von Videsha, ihre Gattenwahl ab. Doch sie erwählte ihn nicht. Aber der Prinz schlug im Rausch seiner Kraft alle Könige, oh Heiliger, und nahm sie gewaltsam mit. Daraufhin sprachen jene zahllosen Könige, beleidigt und besiegt von diesem stolzen Prinzen, untereinander: „Wollt ihr zulassen, dass er diese junge Dame gegen so viele mächtige Könige unserer Kaste davonträgt? Oh ihr Könige, welche Schande! Nur der ist ein Kshatriya, der jene beschützt, die von Stärkeren angegriffen werden. Alle anderen verdienen diesen Namen nicht. Wovor habt ihr Angst, die ihr im Kshatriya Geschlecht geboren seid und euch gegen ihn nicht behaupten wollt? Sollen die Loblieder, welche die Dichter und Barden singen, gelogen sein? Machen wir sie wahr, oh ihr Helden, und besiegen den Feind. Ihr alle seid in bedeutenden Familien geboren. Möge das Wort „König“ nicht nur ein eitler Klang in alle Himmelsrichtungen sein. Wer fürchtet schon den Tod? Wer wird unsterblich ohne Kampf? Denkt daran, denn die Männlichkeit sollte nicht von denen vernichtet werden, die Waffen tragen.“

Diese Worte hörend und mit Rachegedanken erfüllt, argumentierten die Könige untereinander und griffen zu ihren Waffen. Einige kamen auf Kampfwagen, andere ritten auf Elefanten oder Pferden, und ihre Soldaten folgten ihnen nach, von Rache bewegt.


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