Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 116 - Fortsetzung der Geschichte

Markandeya sprach:
Als er die Worte von Frau und Sohn hörte, antwortete ihnen der fromme König: „Ich werde niemals das Königreich akzeptieren, das ich auf Geheiß meines Vaters aufgab. Wozu diese vielen, vergeblichen Worte? Warum bedrängt ihr meinen Geist? Ich habe dieses Vaisya Leben angenommen, und ich werde Steuern zahlen. Erfreue dich an diesem Königreich nach deinem Willen, oder gib es auf.“

Von seinem Vater so angesprochen, nahm der Prinz Bhanandana eine Ehefrau und begann, das Königreich tugendhaft zu regieren. Oh Zweifachgeborener, die Räder seines Wagens rollten ungehindert über die Erde. Das Reich wuchs in einem gesunden Geist, und alle Könige zollten ihm Hochachtung. Er feierte pflichtgemäß die Opfer und herrschte wahrhaft. Er wurde zum höchsten Herrscher der Erde, und seine Regierung weitete sich allumfassend aus. Ihm wurde ein Sohn mit Namen Vatsapri geboren. Er war hochbeseelt und wie sein Vater vollkommen in seiner Erscheinung. Sunanda, die Tochter von Viduratha wurde seine Frau. Sie war ebenso hochherzig und rein. Nachdem er Kujrimbha, den König der Dämonen und Feind vom Götterkönig Indra, besiegt hatte, gewann er ihre Hand durch diese Heldentat.

Da fragte Kraustuki:
Oh ehrwürdiger Herr, sei so freundlich, und erzähle mir, wie Vatsapri den Dämonen Kujrimbha tötete und wie er seine Frau bekam.

Und Markandeya sprach:
Es gab einst einen berühmten König auf Erden mit Namen Viduratha. Er hatte zwei Söhne, Suniti und Sumati. Als er eines Tages in den Wald auf die Jagd ging, sah er eine riesige, gähnende Grube, wie ein Schlund der Erde. Bei diesem Anblick dachte er: „Was ist das für ein schreckliches Ding? Mich dünkt, das ist das Tor zur Hölle. Es ist nichts Irdisches.“ Als er so grübelte, erblickte er im einsamen Wald den brahmanischen Asketen Savrata. Der König fragte ihn voller Erstaunen: „Was ist das? Der ganze Abgrund der Erde ist in dieser tiefen Grube zu sehen.“

Der Rishi sprach: „Oh König, mir scheint, du weißt es nicht. Auf Erden sollte es nichts geben, was der König nicht kennt. Dort lebt ein höchst starker und wilder Dämon in der Hölle Rasatala. Er bringt die Erde zum Gähnen und wird deshalb Kujrimbha genannt. Alles Wunderliche (Illusionäre) auf Erden oder im Himmel ist sein Werk. Wie kommt es, dass du ihn nicht kennst? Dieser Übelgesinnte stahl die Keule Saunanda, die einst vom himmlischen Architekten gemacht wurde. Er tötet damit seine Feinde im Kampf, und in der Hölle lebend, zerspaltet er die Erde und schaffte ein entsprechendes Tor für alle anderen Dämonen.

Nun hat er die Erde mit seiner Keule Saunanda gespalten. Wie könntest du diese Erde genießen, solange er am Leben ist? Dieser schreckliche und starke Dämon verdirbt die Opfer, quält die Götter und zieht weitere Dämonen an. Er hat diese Keule als Waffe. Wenn du kannst, besiege diesen Feind, der am entferntesten Ende der Hölle lebt. Dann wirst du Herr der ganzen Erde, erhaben und göttlich sein. Die Keule dieses Starken wird gemeinhin Saunanda genannt, aber die Weisen, oh König, nennen sie auch Balavala (mal stark, mal schwach). Oh König, wenn diese Keule von einer Frau berührt wird, wird sie kraftlos. Aber am zweiten Tag wächst ihre Kraft wieder an. Der Bösartige kennt die wahre Macht dieser Keule nicht und auch nicht ihr Geheimnis, dass sie durch weibliche Berührung unwirksam wird. Oh König, so habe ich dir die Macht dieser Keule offenbart. Handle nun entsprechend. Er hat diesen Abgrund in der Nähe von deiner Stadt geöffnet. Wie kannst du, oh König, noch ruhig bleiben?“

Mit diesen Worten ging er seiner Wege. Der König begab sich ebenfalls zu seiner Stadt zurück und begann sich dort, mit seinen erfahrenen Ministern zu beraten. Er berichtete ihnen alles, was er gehört hatte, über die Macht der Keule und wie sie geschwächt wird. In der Nähe des Königs hörte seine Tochter Mudavati den ganzen Inhalt der Beratung. Und einige Tage später, als die junge Mudavati von ihren Freundinnen begleitet in den Garten hinausging, raubte sie der Dämon Kujrimbha. Als der König davon hörte, sprach er mit zornigen Augen zu seinen beiden Söhnen, welche diesen Wald gut kannten: „Handelt schnell! Am Ufer des Flusses Nirvindya gibt es ein großes Loch in der Erde. Geht da hinein bis nach Rasatala und tötet den Übeltäter, der Mudavati geraubt hat.“

Daraufhin erreichten die beiden Söhne dieses Loch und den Fußspuren des Dämons folgend, gelangten sie bis nach Rasatala. Dort kämpften sie voller Zorn nebst ihren Armeen gegen Kujrimbha. Sie entfalteten eine höchst schreckliche Schlacht mit einer Vielzahl von Parighas, Nishtringsas, Speeren, Saktis, Parashwadhas und Pfeilen. Doch der Dämon besiegte diese große Armee und fesselte durch seine illusionäre Kraft die beiden Prinzen. Oh Erster der Munis, als der König von seinen gefangenen Söhnen hörte, überkam ihn großer Kummer, und er sprach zu all seinen Soldaten: „Ich werde demjenigen meine Tochter mit den großen Augen übergeben, der den Dämon besiegt und meine beiden Söhne befreit.“

Oh Muni, dies verkündete der König überall in seiner Stadt, als ihm jegliche Hoffnung auf Freilassung von Söhnen und Tochter schwand. Auch Vatsapri, der Sohn von Bhanandana, hörte diese Verkündigung. Er war ein Experte im Gebrauch von Waffen und mit Heldenmut begabt. So näherte er sich diesem besten Freund seines Vaters, dem Ersten der Könige, mit aller Demut und sprach: „Bitte befiehl mir unverzüglich. Ich werde diesen Dämon aus eigener Kraft schlagen, und deine Söhne wie auch deine Tochter befreien.“

Mit Freude umarmte da der König den Sohn seines geliebten Freundes und sprach: „Geh mein Kind und erreiche dein Ziel. Du wirst als Sohn eines Freundes ein wahrlich großes Werk vollbringen, wenn du das erfüllst. Handle ungesäumt, solange du die Macht dazu hast.“ Daraufhin ergriff der Held Schwert, Bogen und Rüstung, und begab sich schnell durch dieses gähnende Loch zu den unteren Bereichen. Dort erfüllte dieser Prinz alle Richtungen der Unterwelt mit dem fürchterlichen Klang seiner Bogensehne. Und als Kujrimbha, der König der Dämonen, das mächtige Sirren hörte, kam er voller Zorn und von seiner Armee umgeben heran. Dann erhob sich ein gewaltiger Kampf zwischen dem Dämon und dem Prinzen, der mit seiner Kraft allein gegen ganze Armeen kämpfte. Nachdem sie drei Tage gekämpft hatten, lief der wutentbrannte Dämon davon, um seine Keule zu holen.

Oh Großer, diese Keule, vom himmlischen Architekten geschaffen, lagerte in den inneren Gemächern und wurde dort mit Duft, Girlanden und Räucherwerk verehrt. Aber Mudavati wusste um das Geheimnis dieser Keule. Sie neigte ihr Haupt, und berührte sie. Dann nahm der große Dämon diese Keule auf, und mit der Absicht der Verehrung, berührte auch er sie mehrfach. Dann ging dieser Herr der Dämonen auf das Schlachtfeld und begann, mit der Keule in der Hand zu kämpfen. Aber ihre Schläge blieben harmlos für den Feind. Oh Muni, als seine Keule Saunanda ihre ganze Macht verloren hatte, kämpfte der Dämon mit verschiedenen anderen Waffen weiter. Doch er konnte sich gegen die Waffen des Prinzen nicht behaupten. Die Keule war seine größte Kraft. Aber allein durch die Macht des Wissens wurde sie harmlos.

Daraufhin wurden auch alle anderen Waffen des Dämons nutzlos, und der Prinz stürzte ihn bald vom Kampfwagen. Daraufhin ergriff er Schwert und Schild und stürmte voran. Kujrimbha, der Feind von Indra, zeigte seinen ganzen Heldenmut. Doch als er voller Wut und Zorn näher kam, tötete ihn der Prinz mit einer glühenden Waffe, die wie das Feuer der Auflösung loderte. Sein Herz wurde durch die glühende Waffe durchbohrt und der Feind der Götter gab seinen Geist auf.

Daraufhin erhob sich ein großes Fest unter den führenden Schlangen in der Unterwelt. Es regnete Blumen auf den Prinzen, die Gandharvas sangen und die himmlischen Instrumente erklangen. Den Dämonen besiegt, befreite der Prinz auch die beiden Söhne des Königs und seine schlanke Tochter Mudavati. Nach dem Tod von Kujrimbha übernahm der König der Schlangen Ananta, auch Sesha genannt, diese Keule. Oh Asket, Sesha, dieser König der Schlangen, war mit der Tat von Mudavati sehr zufrieden. Diese wunderschöne junge Dame wusste von der Macht der Berührung durch Frauenhand, und so berührte sie die Keule Saunanda. Oh Zweifachgeborener, deshalb wurde Mudavati vom König der Schlangen mit großem Entzücken auch Sunanda genannt. Denn dies alles geschah durch ihre Macht.

Dann brachte der Prinz sie zusammen mit ihren beiden Brüdern schnell vor den König, verehrte ihn und sprach: „Oh Vater, auf dein Gebot hin habe ich deine Söhne und deine Tochter befreit. Befiehl, was nun zu tun ist.“ Daraufhin wurde das Herz des Königs mit Entzücken gefüllt, und er rief voller Freude: „Wohlgetan, mein Junge! Aus dreifacher Ursache bin ich heute ein Günstling der Götter: Du bist mein Schwiegersohn geworden, der Feind ist getötet, und meine Kinder sind unversehrt zurück. Ich wünsche an diesem verheißungsvollen Tag, dass du die Hand meiner Tochter Mudavati akzeptieren mögest, die immer voller Freude und eine wunderschöne Frau ist. Oh Prinz, lass mein Wort wahr werden.“

Der Prinz antwortete: „Oh Vater, es ist meine Pflicht, dein Gebot zu erfüllen. Nur du weißt, welche Rechte wir diesbezüglich haben.“ Daraufhin feierte der König die Hochzeit seiner Tochter Mudavati mit dem Sohn von Bhanandana. Vatsapri war in seiner blühenden Jugend. Er verbrachte seine Tage voller Freude in ihrer Gesellschaft an angenehmen Orten und auf den Terrassen der Paläste. Mit der Zeit wurde sein Vater Bhanandana alt und begab sich in die Wälder. So wurde Vatsapri zum König. Er führte beständig die Opfer durch und regierte seine Untertanen gerecht. Dieser Hochbeseelte regierte sein Volk wie sein Vater, und ihr Wohlstand wuchs auch weiterhin an. In seiner Zeit gab es keinen Verfall der Kastenordnung und keine Angst der Leute vor wilden Tieren, Räubern oder Übeltätern. Wahrlich, als dieser König die Erde regierte, kannten die Menschen keine unüberwindlichen Hindernisse.


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