Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 96 - Ruchi verehrt die Ahnen

Als er die Botschaft der Ahnen hörte, wurde sein Geist stark erschüttert, und der heilige Brahmane wanderte, mit dem Wunsch, eine Braut zu finden, über die Erde. Doch er konnte sich keine Braut gewinnen, und brennend vom Feuer jener Botschaft, stieg große Angst in ihm auf. Sein Geist wurde unruhig und er dachte: „Wohin soll ich gehen? Was soll ich tun? Wie kann ich eine Braut finden, mit welcher das Wohlergehen meiner Vorfahren gesichert werden kann?“

Nach diesen Gedanken reifte im Hochbeseelten der Entschluss: „Durch asketische Hingabe werde ich den lotusgeborenen Gott Brahma anbeten.“ Daraufhin setzte er seine fromme Buße fort, und widmete sie für hundert himmlische Jahre dem Brahma. Durch die Übung heilsamer Selbstkontrolle verehrte er ihn. So erschien der Große Vater Brahma und sprach: „Ich bin mit dir zufrieden. Eröffne mir deinen Wunsch.“

Daraufhin grüßte er Brahma, den Herrn des Weltalls, und berichtete ihm, was er aufgrund der Botschaft der Ahnen suchte. Und als Brahma den Wunsch vernommen hatte, sprach er zum Brahmanen Ruchi: „Du sollst ein Stammvater (der Menschheit) werden und reichlich Nachkommenschaft haben. Nachdem du viele Söhne gezeugt hast und alle Zeremonien durchgeführt wurden, wirst du am Ende deiner Tage Seligkeit erreichen. Deshalb sollst du, wie von deinen Ahnen gewünscht, eine Frau heiraten. Dafür bete deine Ahnen an. Wenn sie zufrieden sind, werden sie dir die gewünschte Gattin und Nachkommenschaft gewähren. Denn was könnten befriedete Ahnen nicht geben?“

Diese Worte des selbstexistenten Brahma hörend, begann er an den Ufern des Flusses Vivikti den Ahnen Opfergaben darzubringen. Mit konzentriertem Geist, Hingabe und demütig geneigtem Körper sang der Brahmane die folgenden Loblieder, um sie zu besänftigen:

„Gruß und Verehrung den Ahnen, die wie hohe Götter zum Sraddha (Ahnenopfer) erscheinen und sogar von den Himmlischen mit der Rezitation des Swadha befriedet werden.

Verehrung den Ahnen im Himmel, welche sogar von den großen Heiligen, die nach Befreiung streben, im Sraddha mit großer Hingabe befriedigt werden.

Verehrung den Ahnen, die im Himmel sogar von den Siddhas, anlässlich der Sraddhas mit verschiedenen himmlischen Gaben besänftigt werden.

Verehrung den Ahnen, welche sogar von den Guhyakas im Streben nach grenzenlosem Wohlergehen mit konzentrierter Hingabe besänftigt werden.

Verehrung den Ahnen, die von den Sterblichen auf der Erde besänftigt werden, indem sie Sraddhas mit höchster Verehrung durchführen, und ihnen ihre Wünsche nach höheren Bereichen anvertrauen.

Verehrung den Ahnen, welche von den Brahmanen auf Erden für das Erreichen ihrer Ziele angebetet werden und von ihnen die Würde von Patriarchen übertragen bekommen.

Verehrung den Ahnen, welche von den Bewohnern des Waldes verehrt werden, die ihre Sünden durch fromme Buße und Selbstkontrolle abwaschen ließen, nach den Geboten der Aranyakas (Waldeinsiedler) und unter Einschränkung übermäßiger Nahrung.

Verehrung den Ahnen, welche durch jene Brahmanen besänftigt werden, die ihre Reinigungsriten aufmerksam bewahren und sich in der Selbstkontrolle durch Meditation üben.

Verehrung den Ahnen, welche dazu fähig sind, die Früchte der drei Welten zu verleihen, und welche von den Kshatriyas mit Swadhas und anderen Opfern angebetet werden.

Verehrung den Ahnen, welche durch die Vaisyas auf dieser Erde mit Blumen, Düften, Speisen und Wasser täglich angebetet werden, mit dem Ziel, die Aufgaben ihrer eigenen Kaste zu erfüllen.

Verehrung den Ahnen, welche unter dem Namen Sukalin gefeiert werden, und denen auf dieser Erde die Shudras anlässlich des Sraddhas ihre Opfergaben darbringen.

Verehrung den Ahnen, welche von den Dämonen, auf Stolz und Arroganz verzichtend, in der Unterwelt im Sraddha angebetet werden und deren Nahrung das Swadha ist.

Verehrung den Ahnen, welche von den Nagas in Rasatala hingebungsvoll verehrt werden, um ihre vielfältigen Wünsche nach Vergnügungen mit der Ausführung von Sraddhas zu erfüllen.

Verehrung den Ahnen, welche sogar von den Schlangen in Rasatala befriedigt werden, indem sie heilsame Mantras rezitieren und anlässlich des Sraddhas die Dinge des Vergnügens widmen.

Verehrung den Ahnen, welche im Bereich der Himmlischen, in der ätherischen Atmosphäre und auf der Erde wohnen, und die sogar von den Göttern angebetet werden.

Mögen sie annehmen, was ich ihnen widme.

Verehrung den Ahnen, welche die großen Seelen bilden und in strahlenden Wagen fahren, bei welchen die Asketen mit reiner Seele ihre Zuflucht suchen, und welche das Tor zum Ende der Leiden sind.

Verehrung den Ahnen, welche im Himmel in ihren subtilen Formen leben, welche sich vom Swadha ernähren, welche dazu fähig sind, alle Wünsche zu erfüllen, welche jenen Befreiung schenken, die ohne Anhaftung sind, welche die Erfüllung der Wünsche denen gewähren, die nach ihnen suchen, welche die Würde von Göttern verleihen, die von Indra oder sogar noch höhere, und welche Nachkommenschaft, Wohlstand, Kraft, Schutz und andere Dinge geben können.

Mögen sie durch meine Demut befriedet sein. Mögen die Ahnen ihre Befriedigung durch Wasser, Speise und Duft finden. Möge damit der Hunger und Durst von ihnen gestillt werden, welche in den Strahlen des Mondes und der Sonne wie in weißen himmlischen Wagen wohnen.

Mögen mit den dargebrachten Gaben jene Ahnen besänftigt werden, welche sich an geklärter Butter durch das Feuer sättigen, ihre Nahrung als Brahmanen zu sich nehmen und ihre Freude an der Darbringung des Pinda (des Opferkuchen) finden. Mögen auch jene hier zum Frieden gelangen, die von den Himmlischen und hohen Heiligen mit Nashornfleisch, dem schönen himmlischen schwarzen Sesam und mit schwarzen Pflanzen besänftigt werden.

Ich widme diese Düfte, Speisen und Getränke all jenen, welche ihr Entzücken an den verschiedenen Gaben finden, und die selbst von den Unsterblichen verehrt werden. Mögen sie näher kommen. Mögen die Ahnen ihren Frieden finden. Mögen sie diese Verehrung täglich, wöchentlich, monatlich und jährlich annehmen.

Ich verbeuge mich unaufhörlich vor jenen Ahnen, die im strahlenden Weiß der Lilien oder des klaren Mondes von den Brahmanen verehrt werden, von den Kshatriyas in der Farbe der aufsteigenden Sonne, von den Vaisyas in der Farbe von reinem Gold und durch die Shudras in dunkelblauer Farbe angebetet werden. Mögen sie Frieden finden durch Duft, Speise, Wasser und andere Gaben, die ich ihnen in gleicher Weise wie dem Feuer widme.

Ich verbeuge mich vor ihnen, die sich mit großer Befriedigung von den Gaben ernähren, welche den Göttern im heiligen Feuer angeboten werden, und überall dort Freude finden, wo die verschiedenen Dinge des Wohlstandes geopfert werden. Mögen sie hier zufrieden sein.

Ich verbeuge mich vor ihnen, welche die Rakshasas, die wilden Dämonen und die übelgesinnten Geister besiegen und das Unheil der Wesen auflösen. Sie sind die Vorfahren der Himmlischen und werden von den führenden Unsterblichen gepriesen. Mögen sie hier Befriedigung finden.

Ich biete diese Opfergaben den Ahnen unter den Namen Agnishvatwa, Vahirshada, Ajyapa und Somapa an. Mögen sie Befriedigung in diesem Sraddha finden. Mögen die Agnishvatwa Ahnen meine Westseite beschützen und die Vahirshada Ahnen den Süden. Mögen die Ajyapa Ahnen den Osten und die Somapa den Norden bewahren. Möge ihr König Yama mich gegen die Rakshasas, üblen Geister, Gespenster und Dämonen beschützen.

Vishwa, Vishwabhuk, Aradhya, Dharma, Dhanya, Shubhanana, Bhutida, Bhutikrit und Bhuti sind die neun Klassen der Ahnen. Kalyana, Kalyata, Karta, Kalya, Kalyatarashraya, Kalyatapetu und Avadha sind weitere sechs Klassen. Vara, Varenya, Varada, Pushtida, Tushtida, Vishwapata und Dhata sind ebenfalls sieben Klassen. Mahan, Mahatma, Mahita, Mahimavan und Mahavala sind fünf Klassen, welche die Sünden zerstören. Sukhada, Dhanada, Dharmada und Bhutida sind weitere vier Klassen der erwähnten Ahnen. Dies sind die einunddreißig Klassen der Ahnen, die überall im ganzen Universum wohnen. Mögen sie Befriedigung und Nahrung durch mein Sraddha erhalten und mir immer wohlgesinnt sein.“


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