Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 71 - König Uttama wird über den Wert der Ehe belehrt

Markandeya sprach:
Nachdem der König diese Frau zum Haus ihres Mannes gesandt hatte, begann er wieder nachzudenken und seufzte: „Was wäre nun gut für mich unter diesen Umständen? Jener hochgesinnte Rishi sprach zu meinem Leidwesen von meiner Unwürdigkeit, das Arghya zu empfangen, welches einem Gast wie mir zustände. Und jener Wanderer der Nacht sprach von meiner Schwächung, wie im Falle des Brahmanen. So ist es, doch was soll ich tun? Meine Frau wurde von mir verstoßen. Vielleicht sollte ich jenen Höchsten der Munis befragen, der mit Hellsicht begabt ist?“ Mit solchen Gedanken bestieg dieser Herr der Erde seinen Wagen, und fuhr dorthin, wo der gerechte große Muni lebte, der die drei Zeiten kennt (Vergangenheit, Gegenwart, und Zukunft). Vom Wagen abgestiegen näherte er sich dem Muni mit angemessener Ehrerbietung und berichtete von seinem Gespräch mit dem Rakshasa, genauso wie es geschah, und ebenfalls vom Gespräch mit der Frau des Brahmanen und von der Heilung ihrer schlechten Gesinnung, sowie von ihrer Rückkehr zum Haus ihres Mannes, und auch über das Ziel seines Besuches hier.

Und der Rishi sprach: „Das, was von dir getan wurde, oh Herr der Menschen, wie auch der Grund deiner Ankunft hier, ist mir alles bereits bekannt. Du möchtest mich fragen: „Was soll ich nun tun, denn ich komme mit besorgtem Geist zu dir?“ Höre, oh Herr der Erde, wie du handeln solltest. Die Ehefrau ist der stärkste Ansporn des Mannes zur Bewahrung von Dharma, Artha und Kama, sowie zum Erreichen von Verdienst. Wenn sie verstoßen wird, wird auch das Dharma verstoßen. Der frauenlose Mann, oh König, ist beeinträchtigt bei der Ausführung seiner Opferaufgaben, sei er ein Brahmane, Kshatriya oder Vaisya. Mit der Trennung von deiner Frau hast du keine rühmliche Tat vollbracht. Denn so, wie die Frauen ihre Männer nicht verlassen sollen, so sollten auch die Männer ihre Frauen nicht verstoßen.“

Der König sprach: „Oh du Besitzer der sechs großen Qualitäten, was soll ich tun? Das ist das Ergebnis meiner eigenen Handlungen. Ich war ihr immer in Liebe hingegeben, aber sie war mir nicht geneigt. Deshalb habe ich sie verstoßen. Was auch immer sie tat, ich ertrug alles mit einem brennenden Herzen, oh Besitzer der Bhagas, und mein Geist wurde unablässig vom Schmerz unserer Trennung gequält. Und jetzt, wo sie im Wald zurückgelassen wurde, weiß ich nicht, wohin sie gegangen ist, oder ob sie im Dschungel von Löwen, Tigern oder Rakshasas gefressen wurde.“

Der Rishi sprach: „Oh Herr der Erde, sie wurde weder von Löwen, Tigern noch von Rakshasas gefressen. Sie lebt jetzt in der Unterwelt mit ihrem unbefleckten Charakter. Der König der Schlangen, bekannt als Kapotaka, lebt ebenfalls dort. Als er diese schöne junge Dame, die von dir verstoßen wurde, auf ihrem Weg durch den großen Wald erblickte, erkannte er ihre Geschichte und wurde von Liebe zu ihr erfasst. So brachte er sie in sein Reich. Seine Tochter mit den schönen Augenbrauen ist Nanda, oh Herr der Welt, und die Ehefrau dieses klugen Königs der Schlangen, heißt Manorama. Die schöne Tochter erkannte, dass deine Gattin die zweite Frau neben ihrer Mutter werden sollte, und verbarg sie sogleich kunstvoll in den Frauengemächern ihres eigenen Hauses. Selbst auf Bitten des Königs verriet Nanda das Versteck nicht und blieb stumm. Da sprach der Vater zu seiner Tochter: „Du sollst wirklich stumm sein!“. So verfluchte er seine Tochter, und die reine Dame, deine Königin, die von diesem Herrn der Schlangen gefangen und mitgenommen wurde, lebt immer noch dort im Verborgenen.“

Daraufhin wurde der König mit großer Freude und neuer Hoffnung erfüllt und fragte diesen Besten unter den Zweifachgeborenen nach der Ursache seines Unglücks mit seiner Frau. Der König sprach: „Oh Verehrenswerter, die ganze Welt zeigt große Zuneigung zu mir. Was ist die Ursache dafür, dass meine eigene Frau mir nicht geneigt ist? Oh großer Muni, meine Liebe zu ihr ist unbeschreiblich groß, sogar größer als zu meinem Leben. Aber sie ist mir übel gesinnt. Erkläre mir bitte die Ursache dafür, oh Zweifachgeborener.“

Der Rishi sprach: „Zur Zeit eurer Ehezeremonie standest du unter dem Einfluss von Sonne, Venus und Saturn, und deine Frau unter Merkur und Jupiter. In dieser Phase gehörte ihr der Mond, während der Sohn des Mondes dein war. Diese beiden sind einander entgegengesetzt. Deshalb, oh König, ist dir dieses Unglück begegnet. So gehe nun und regiere die Erde gemäß den gültigen Gesetzen deiner Kaste. Nimm deine Frau als deine Gehilfin an, und erfülle alle nötigen Opfer und andere religiöse Aufgaben.“

Nach diesen Worten an Uttama ehrte der Herrscher der Erde den Brahmanen, bestieg seinen Wagen und fuhr zurück in seine Heimatstadt.


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