Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 65 - Swarochi und der Pfad der Liebe

So genoss Swarochi mit dem unsterblichen Glanz das Leben mit seinen Frauen auf diesem König der Berge, geschmückt mit angenehmen Gärten und Quellen. Die Nidhis, die dem Padmini genannten Wissen dienen, erfüllten alle seine Wünsche, alle Arten der höchst wertvollen Dinge des Vergnügens, süßesten Honig, Girlanden, Kleidung und Schmuck, duftende Salben, höchst reine Sitze an Tischen mit goldenen Tassen und Tellern, und ebenfalls verschiedene Arten von Ruhebetten, ausgestattet mit hellen und wunderschönen Kissen und Decken. So erfreute er sich im Glanz seiner Herrlichkeit mit seinen Frauen am Leben in diesen höchsten Bergen im Rausch der himmlischen Düfte. Auch sie fanden höchstes Vergnügen mit ihm auf diesem Berg, so wie die Göttinnen ihre Glückseligkeit im Himmel finden.

Eines Tages geschah es, dass eine Kalahansa (eine Art Ente), von der Freude über diese liebende Gemeinschaft zwischen Swarochi und seinen Frauen bewegt, zu einer Chakravaka im Wasser folgendes sprach: „Er ist gesegnet. Er ist mit den Früchten höchster Verdienste begabt, hat seine Männlichkeit erreicht und kann diese wünschenswerten Freuden mit seinen Geliebten genießen. Es gibt viele prädestinierte junge Männer, aber ihre Frauen sind nie so anmutig. Diese Welt kennt nur wenige Männer und Frauen, wo sich die höchste Schönheit auf so harmonische Weise vereint. Bei manchen ist die Liebe mehr auf Seiten der Frau, bei manchen auf Seiten des Mannes. Aber Ehepaare, wo jeder den anderen so innig liebt, sind tatsächlich selten. Gesegnet ist Swarochi, der so sehr von seinen Frauen geliebt wird, die ihm auch die liebsten sind. Dem Seligen allein wird so eine harmonische Gemeinschaft gegeben.“

Als die Chakravaka-Dame diese Worte der Kalahansa hörte, sprach sie ohne größere Verwunderung mit unbewegtem Geist zu ihr: „Dieses Wesen ist nicht gesegnet, denn er ist nicht beschämt, wenn seine anderen Frauen in der Nähe sind, während er sich mit einer vergnügt, und so ist auch sein Herz nicht bei allen. Wie, oh Freundin, könnte er mit Liebe für alle seine Frauen erfüllt sein, wenn die Zuneigung seines Herzens immer nur auf eine bestimmte Person gerichtet ist? Sie sind nicht die Geliebten ihres Mannes, noch ist der Mann ihr Geliebter. Sie sind ihm bloßer Zeitvertreib, wie jede andere Begleitung. Wenn er wirklich der Gegenstand des Wunsches dieser Frauen ist, warum geben sie dann nicht ihr Leben auf? Immer, wenn er eine seiner Frauen umarmt, denkt er schon über die anderen nach. Dieser Mann wurde als Sklave gekauft, für den Preis des gegebenen Wissens. Wahre Liebe wandert nicht von einem zum anderen oder haftet an unterschiedlichen Dingen. Oh Kalahansa, gesegnet ist mein Mann und gesegnet bin auch ich, dessen Herzen für immer nur in Einem ruhen.“

Markandeya fuhr fort:
Der unbesiegbare Swarochi, der die Sprache aller Wesen kannte, hörte dies und dachte beschämt bei sich: „Das ist wohl wahr und nicht gelogen.“

Dann, nachdem hundert Jahre vergangen waren, wanderte er eines Tages mit seinen Frauen über die großen Berge und sah einen Rehbock vor sich mit wunderschönen, kräftigen Gliedern, der mit einer Herde umherzog und von verführerisch duftenden Rehen umgeben war. Und als dann die Rehkühe auch von seinem Geruch angezogen wurden und an ihm zu schnüffeln begannen, da sprach der Rehbock: „Oh ihr Rehe, schamlos wie ihr seid, geht wieder fort. Ich bin nicht Swarochi, noch habe ich seinen Charakter. Oh ihr mit den verliebten Augen, es gibt viele schamlose Wesen wie er, geht zu ihnen. Wenn eine Frau vielen Männern folgt, wird sie zum Grund von Streit unter den Männern. Ähnlich wird man auch zum Gespött, wenn man ständig von vielen begehrenden Augen verfolgt wird. Von Tag zu Tag werden die Opferhandlungen dieses Mannes vernachlässigt und gehen mit der Zeit ganz verloren. Er wird von der Lust nach anderen Frauen besessen sein, selbst wenn er sich gerade mit einer vergnügt. Jene Art der Männer solltet ihr begehren, welche ihre Sicht von der kommenden Welt und dem Heilsamen, das sich daraus entfalten kann, abgewandt haben. Ich bin nicht wie jener Swarochi.“


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