Pushpak Markandeya PuranaZurück WeiterNews

Kapitel 30 - Über die Ausführung der Riten

Madalasa sprach: Die Aufgaben eines Hausvaters sind dreifach: Nitya (täglich), Naimittika (gelegentlich) und Nityanaimittika (regelmäßig). Höre über sie, oh mein Sohn. Die Ausführungen der tagtäglichen Opfer, die ich dir zuvor beschrieben habe, werden Nitya genannt. Die Zeremonien, die bei der Geburt eines Kindes durchgeführt werden, heißen Naimittika. Sraddhas (Ahnenopfer) an Parva Tagen (zu bestimmten Mondphasen) werden durch die Gelehrten als Nityanaimittika betrachtet. Die Zeremonien, die bei der Geburt eines Sohnes vollbracht werden, sollten auch in der entsprechenden Abfolge anlässlich seiner Hochzeit durchgeführt werden. In der Nandimukha (mit frohem Angesicht) genannten Zeremonie sollten die verstorbenen Ahnen aufrichtig (wie die Götter) verehrt werden. Der Opfernde sollte mit dem Gesicht nach Norden oder Osten gewandt mit konzentriertem Geist kleine Bällchen aus Gerste und Quark darbringen. Man sagt, dass diese Zeremonie kein Vaishwadeva (umfassendes Nahrungsopfer) ist. Während dieser Zeremonie sollten, nachdem sie umrundet wurden, zwei Brahmanen verehrt werden. Diesem folgt das Vriddhi Sraddha Naimittika.

Höre jetzt über das Opfer (Aurddha dehika Ekoddishta), das für eine Person am Tag seines Ablebens durchgeführt werden sollte. In dieser Zeremonie sollte keine Anbetung der Götter, keine Anrufungen oder Opfergaben ins Feuer gemacht werden. Nur Kusha Gras mag darin Verwendung finden. Dem Geist des Verstorbenen wird ein Pinda (ein Totenkuchen), reines Wasser und Sesamsamen dargebracht, während man sich an seinen Namen erinnert. Dies möge mit folgenden Worten an dem Ort niedergelegt werden, wo die Brahmanen aus Kusha-Gras aufgestellt wurden: „Möge diese Gabe unvergänglich sein und möge er damit befriedigt werden!“ Und sie werden antworten: „Wir sind befriedigt worden.“

Jeden Monat des Jahres sollte diese Zeremonie durchgeführt werden. Wenn das Jahr zu Ende ist oder wenn sich eine entsprechende Gelegenheit bietet, dann sollte die Sapindakarana Zeremonie zelebriert werden. Ich werde dir die Regeln dieser Zeremonie beschreiben. Auch darin gibt es keine Anbetung der Götter, kein Opfer im Feuer und keine Anrufungen. Nur ein Arghya und Kusha-Gras sollten angeboten werden. Pinda und Wasser in entgegengesetzter Richtung aufstellend, sollte er eine ungerade Anzahl von Brahmanen bewirten. Die besondere Eigenschaft dieser Zeremonie ist es, dass jeden Monat noch zusätzliche Riten durchgeführt werden sollten. Höre mit Aufmerksamkeit, ich werde es dir beschreiben. Mein Sohn, vier Behälter mit Sesamsamen und duftendem Wasser sollten aufgestellt werden, drei für die Ahnen und einen für den Dahingegangenen. Das Arghya, wie auch der für den Dahingegangenen beabsichtigte Behälter, sollte über den anderen drei Behältern gereinigt werden und nach der Rezitation des Yesamana Mantras, sollte die Zeremonie abgeschlossen werden.

Dieser Ekoddishta Ritus ist auch für Frauen aufgestellt worden. Doch ohne Sohn haben sie keinen Anspruch auf das Sapindakarana. Männer sollten das Ekoddishta jedes Jahr für ihre Frauen durchführen. Und wie für einen Mann, sollte es am Tag ihres Todes ordnungsgemäß zelebriert werden. Ohne einen Sohn kann die Zeremonie auch von denen übernommen werden, die berechtigt sind, Wasseropfer darzubringen. So sollten die Sapindas und Sahodakas (Blutsverwandte) einer Mutter gemäß der Ordnung handeln und jemand ohne Sohn mag seine Riten durch den Sohn seiner Tochter ausführen lassen. Der Sohn einer Tochter sollte so die Zeremonie für seinen Großvater mütterlicherseits durchführen. Dieser Ritus wird Dwyamusyayana genannt. Der Vater einer Mutter und der Vater eines Vaters sollten durch Naimittika (gelegentliche) Sraddhas richtig verehrt werden. Ohne irgendwelche anderen Verwandten sollten die Frauen diesen Ritus für ihre Männer ohne jedes Mantra verrichten. Ohne Frau sollte ein König die Trauerfeierlichkeit des Verstorbenen von einem seiner eigenen Verwandten oder einer Person derselben Kaste durchführen lassen. Denn der König ist der Freund aller Kasten.

So habe ich dir, mein Sohn, die Nitya und Naimittika Riten beschrieben. Höre jetzt, wie ich die dritte Art der mit einem Sraddha verbundenen (regelmäßigen) Nityanaimittika Riten beschreibe. Die Periode des abnehmenden Mondes wird Darsa genannt (die dunkle Monatshälfte bis zum Neumond). Dies ist die Zeit jener Riten und deutet auf ihre Regelmäßigkeit.


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