Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.95. Satyaki fordert Paundraka heraus

Vaisampayana sprach:
Als die Armee der Yadavas und die Vrishni Helden nach allen Seiten flohen, die Fackeln erloschen und der Kampfeslärm verstummte, betrachtete Paundraka die Feinde als bereits besiegt. Und der höchst mächtige König sprach zu seinen Verbündeten:
Oh ihr heldenhaften Krieger, bewaffnet euch mit Äxten, Hämmern, Speeren, Steinen und Steinwerfern. Umringt die Stadt, stürmt die Tore und brecht die Festungsmauern nieder. Ergreift die Jungfrauen der Yadavas und alle ihre Juwelen und Schätze!

Die Könige mit ihren Kriegern antworteten „So sei es!“. Und auf Befehl von Paundraka begannen sie, mit ihren Äxten auf die Mauern und Tore einzuschlagen. Da erhob sich ein ohrenbetäubender Lärm, als die starkarmigen Krieger ihre Äxte, Hämmer und Steine gegen die Befestigung der Stadt donnerten. Doch als das östliche Tor nachgab, wurde Satyaki zornig und dachte inmitten des schrecklichen Lärms:
Krishna, der Führer der Yadavas, hat allen seine Order gegeben und ging zum Kailash, um Shiva zu treffen, den vorzüglichen und unvergänglichen Herrn, der wahren Wohlstand gewähren kann. Nun ist es meine Aufgabe, diese Stadt zu beschützen.

So überlegte Satyaki, ergriff unverzüglich seinen Bogen und bestieg seinen großen Kampfwagen, der vom hochbeseelten Daruka gelenkt wurde. Dort stand er mit seinem gewaltigen Bogen, den Pfeilen, die giftigen Schlangen glichen, dem Schild, das von keiner Waffe verletzt werden konnte, und mit Armreifen und Ohrringen geschmückt. So folgte der Enkelsohn von Sini den Worten von Krishna und zog mit Bogen, Pfeilen, Köcher, Keule und Schwert in den Kampf. Im Licht der Fackeln fuhr Satyaki, der Beste der Krieger, in die Schlacht. In gleicher Weise bestieg auch der höchst starke Balarama seinen strahlenden Kampfwagen, ergriff Keule und Pfeile, ließ sein Löwengebrüll ertönen und suchte den Kampf. Auch der heldenhafte und kraftvolle Uddhava, der Beste der Gelehrten, der stets eine weise Politik zum Wohle aller verfolgte, schwang sich auf seinen brünstigen Elefanten und zog mit lautem Getöse in den Kampf. Ebenso bestiegen Kritavarman und die anderen Vrishni-Helden ihre Wagen und Elefanten und eilten zum Schlachtfeld. Im Licht der Fackeln erinnerten sich die Helden an die Worte von Krishna, ließen ihr Löwengebrüll ertönen und erreichten das östliche Tor, wo sie sich zum Kampf aufstellten. Als die höchst mächtige Armee formiert und die Wege von Fackeln erleuchtet waren, ergriff Satyaki die Vayu Waffe und legten den mächtigen Pfeil auf seinen großen Bogen. Er spannte die Sehne bis zum Ohr und entließ den Pfeil gegen die feindliche Armee. Durch die große Macht der Vayu Waffe wurden all die großen Krieger geschlagen. Vom Wind getrieben eilten sie zu ihrem König Paundraka. Doch auch Satyaki erschien dort, wo sich alle trafen, legte einen scharfen und schlangenähnlichen Pfeil auf die Sehne und sprach:
Wo ist der so überaus kluge Paundraka, der Führer aller Könige? Ich, der heldenhafte Satyaki, stehe hier bereit mit Bogen und Pfeilen. Sobald ich den übelgesinnten König erblicke, werde ich ihn töten. Ich bin der Diener von Krishna und hierhergekommen, um Paundraka zu schlagen. Ich werde vor den Augen all dieser Kshatriyas seinen Kopf abschlagen und den Geiern und Hunden zum Fraß vorwerfen. Wo ist der Wicht, der mitten in der Nacht wie ein Dieb hier eingebrochen ist, als all die hochbeseelten Yadavas schliefen? Dieser Starkarmige ist in jeder Weise ein Dieb. Er kann kein König sein, denn kein mächtiger König handelt so hinterhältig. Ach, ich kann diesen Dieb von König nirgends erblicken. Wo versteckt er sich?

So sprach der höchst mächtige Satyaki, lachte und ließ die Bogensehne sirren. Als der große König Paundraka diese Worte hörte, kam er hervor und sprach:
Wo ist Krishna, der Kuhhirte? Was macht er? Wo ist der Mörder von Frauen und Tieren jetzt? Wo ist er, der sich zum Lehrer erhoben und meinen Titel ergriffen hat? Er hat meinen hochbeseelten Freund, den höchst mächtigen Naraka, getötet! Oh Kind, ich werde den Übelgesinnten in dieser Schlacht vernichten. Oh Held, geh wohin du willst. Du bist nicht fähig, gegen mich zu kämpfen. Geh oder erfahre meine Kraft! Dann werde ich deinen Kopf mit schrecklichen Pfeilen fällen, die niemand aufhalten kann. Oh Held, von mir getötet, wird die Erde dein Blut trinken, und wenn dieser Kuhhirte erfährt, daß Satyaki gefallen ist, wird sein Stolz schnell vergehen. Oh Kluger, ich hörte, daß der Hirtenjunge zum Kailash gereist ist und die Verantwortung für den Schutz der Stadt in deine Hände legte. Oh Satyaki, wenn du so mutig bist, dann ergreife nun deine scharfen Pfeile!

So sprach Paundraka, spannte ebenfalls seinen mächtigen Bogen und legte einen scharfen Pfeil auf.


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