Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.92. Narada besucht Paundraka

Vaisampayana sprach:
Daraufhin kam Narada, der Beste der allwissenden Heiligen, vom Gipfel des Berges Kailash herab und begab sich in die Stadt Paundra. Er kam vom Himmel herab und betrat, angemeldet von den Torwächtern, den Palast von Paundraka, dem Besten der Männer. Der große Heilige wurde vom König respektvoll empfangen und setzte sich auf einen ausgezeichneten Sitz, der mit weißem Tuch bedeckt war. Dann erkundigte sich der König über das Wohlergehen des vorzüglichen Heiligen und sprach voller Stolz auf seine Kraft zu Narada:
Oh Heiliger, du suchst stets das Wohl aller und bist in allen Dingen unterrichtet. Du bist höchst berühmt unter den großen Göttern, Siddhas und Gandharvas. Du kannst dich ohne Hindernisse überall hinbewegen und jeden Ort erreichen. Oh König der Brahmanen, es gibt wohl keinen Ort im Universum, den du nicht besuchen kannst. Oh Narada mit dem Reichtum der Askese, verkünde überall, daß nur Paundraka in der Welt als „Vasudeva“ berühmt ist. Ich trage Muschel, Diskus, Keule, Schwert, Köcher und den Bogen Sarnga. Ich habe all die Löwen unter den Königen besiegt und gewähre ihnen allen Reichtum. Ich erfreue mich der Herrschaft über das ganze Königreich und besitze die Macht. Ich bin der Beschützer des ganzen Volkes, und keine feindliche Armee kann mich besiegen. Doch nun ist dieser Kuhhirte erschienen und trägt ebenfalls den Titel Vasudeva, obwohl er weder die Macht noch die Kraft dazu hat. Es geschah wohl aus Dummheit, daß dieser Hirtenjunge meinen Titel ergriffen hat. Oh bester Brahmane, wisse, daß ich den mächtigen Führer der Yadavas schlagen und der einzige Vasudeva in der Welt sein werde. Oh weiser Narada, als großer Krieger werde ich die Vrishnis besiegen und die Stadt Dwaraka zerstören, wo Krishna wohnt. All diese Könige sind höchst mächtig und stehen unter meinem Befehl. Ich habe unzählige Kampfwagen, windesschnelle Rosse und mächtige Elefanten mit ihren Führern. Mit dieser unschlagbaren Armee werde ich Krishna im Kampf schlagen. Oh vorzüglicher Brahmane, verkünde dies in den Städten von Brahma und Indra sowie hier auf Erden! Oh Herr, das ist meine Bitte. Oh Askesereicher, ich verneige mich vor dir.

Und Narada antwortete:
Wohin auch immer sich das Universum ausbreitet, dorthin kann ich gehen. Oh König, wenn ich durch die Welt wandere, kann ich in allen Dingen als Lehrer dienen. Doch wie, oh Bester der Könige, könnte ich so sprechen, solange Janardana, der Gott der Götter, der den Diskus trägt, auf Erden regiert? Vishnu ist der allesdurchdringende Gott, der mit seinem Gefolge die Übelgesinnten straft. Wer könnte den Titel Vasudeva ergreifen, solange Hari regiert? Wer könnte so sprechen, solange Krishna den Himmel und die von der Sonne erleuchtete Erde beherrscht? Nur Unwissende können durch ihre Unwissenheit solche Reden führen. Hari, der überall regiert und alles erreichen kann, Vishnu, der den Bogen Sarnga und die Keule Kaumodaki trägt, wird deinen Stolz zerstören. Oh König, an Vishnu, dem ewige Herrn des Universums, dem uralten Wesen, wird dein Stolz zerbrechen. Was du sprichst, ist lächerlich. Bogen und Schwert von Vishnu sind höchst mächtige Waffen, die du niemals unter deine Kontrolle bringen kannst. Wahrlich, dieses Vorhaben ist absurd.


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