Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.84. Krishnas Askese

Vaisampayana sprach:
Dann erzählte Krishna den Heiligen die ganze, außergewöhnliche Geschichte vom hochbeseelten Gespenst. Die Heiligen waren über diese Geschichte höchst erstaunt. Sie sprachen „Oh Herr, wie wundervoll waren die Früchte seiner Taten, daß er dich erkennen konnte.“ und verehrten Hari, der seine Verehrer liebt. Dann bestieg Krishna in den klaren Morgenstunden Garuda, um zum Berg Kailash zu reisen, und den Heiligen empfahl er, ebenfalls diesen Ort aufzusuchen, wo die Siddhas, die Herrn der Welt, Askese üben und Gelübde beachten, wo Kuvera, der Gott des Reichtums, Shiva dient, wo im heiligen Manasa See die Schwäne leben, wo der Asket Bhringi unermüdlich Shankara dient, ihn verehrt und zum Führer der Geisterschar der Ganas wurde, wo sich Löwen, Bären, Elefanten, Tiger, Hirsche und alle anderen Tiere friedlich miteinander vergnügen, wo die Ganga und andere Flüsse entspringen, die zum Ozean streben, wo der segensreiche Herr der Welt den (fünften) Kopf von Brahma abschlug, wo die großen Ruten herkommen, um die Übelgesinnten zu strafen, wo der dunkle Shiva mit Uma lebt, wo vor langer Zeit der Himalaya auf Wunsch der Rishis seine Tochter, die Mutter des Universums, Shiva zur Frau gab, wo Vishnu seinen Diskus erhielt, nachdem er Shiva lange Zeit mit tausend Lotusblüten verehrt hatte und schließlich sogar eines seiner Lotusaugen hingab, wo sich in den Höhlen die Siddhas und Kinnaras mit ihren Ehefrauen erfreuen und vorzüglichen Wein trinken, und wo Ravana den Berg entwurzelte und von Shiva eingeklemmt wurde. Hier erreichte Krishna, der Sohn der Devaki und Führer der Yadavas, das nördliche Ufer des Manasa Sees. Hier ließ sich Vishnu nieder, um Askese zu üben und Shiva, den Herrn aller, zu erfreuen. Der Herr des Universums nahm einen menschlichen Körper an und trug verfilzte Locken und Kleidung aus Bast. Der Herr stieg von Garuda, dem König der Vögel, ab, entschloß sich, über zwölf Jahre Askese zu üben, und begann seine Gelübde im Monat Phalguna (Februar-März). Er übte Entsagung, lebte vegetarisch und rezitierte die Veden.

Oh König, für uns ist es schwer zu verstehen, warum der Herr des Universums menschliche Gestalt annahm und am Kailash Askese übte. Die Wege der Götter sind für uns Menschen unergründbar. Als sich Krishna am Berg Kailash, wo die Scharen der Geister leben, der vorzüglichen Askese widmete, sammelte Garuda, der Beste der Vögel und Sohn von Kasyapa und Vinata, das Holz für das Opferfeuer. Sudarsana, der Beste der Disken, sammelte die Blumen für Hari. Die Muschel Panchajanya aus dem Wasser des Ozeans beschützte ihn von allen Seiten. Sein Schwert sammelte fleißig große Bündel von Kusha Gras. Auch die Keule Kaumodaki machte sich auf verschiedenste Weise nützlich, und der mächtige Sarnga, dieser Beste der Bögen und Schrecken der Dämonen, stand vor Krishna als Diener bereit. Dann entzündete Krishna das Feuer, verehrte den Feuergott mit geklärter Butter und anderen Opfergaben und vollbrachte das Feueropfer sowohl in kurzer als auch in ausführlicher Weise. Er übte mit konzentriertem Geist Askese, aß im ersten Monat nur einmal, dann aller zwei Monate und schließlich nur einmal im Jahr. So vollbrachte der Herr der Welt die Askese, und als nur noch ein Monat von den zwölf Jahren übrig war, führte Krishna ein Feueropfer durch, murmelte Mantras, rezitierte die Texte des Aranyaka und sang das heilige OM.


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