Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.79. Die Botschaft der Gespenster

Vaisampayana sprach:
Unter den Gespenstern (Pisachas) waren zwei höchst schreckliche mit häßlichen Gesichtern, aufgeschossenen Körpern, gelbbraunem Haar, langen Zungen, mächtigen Kiefern, langen Haaren und unförmigen Augen. Sie schrien HaHa und Hihi, aßen rohes Fleisch und tranken jede Menge Blut. Anstatt Girlanden trugen sie Gedärme um den Hals, ihre Körper waren abgezehrt und auf den Spitzen ihrer Speere staken Totenschädel. In ihren Armen trugen sie Bündel toter Tiere, lautes Gebrüll und rohe Worte waren ihr Stammeszeichen, und mit dem Tritt ihrer Füße und Schenkel brachten sie mächtige Bäume ins Wanken. Sie leckten sich die Lippen, knirschten mit den Zähnen und waren nur Haut und Knochen, auf denen sich die Venen schlängelten. Und doch murmelten sie ständig die Namen von Krishna und Madhava, und fragten:
Wann werden wir Vishnu endlich treffen? Wo wird er sein? Wo wohnt unser Herr? Wo können wir ihn sehen? Wo sollen wir ihn suchen? Wo ist der Gott der Götter? Hier oder dort? Wann wird Hari zu uns sprechen? Wo ist der Herr mit den wunderschönen Lotusaugen? Wo ist Vishnu, der jüngere Bruder von Indra? Die Kenner des Brahman sagen, daß er der lotusäugige Brahma selbst ist. Wir wünschen, Vishnu zu sehen, den Ungeborenen und Höchsten Geist. Zur universalen Auflösung gehen alle Welten wieder in Vishnu ein, den Herrn des Universums. Wo können wir den ungeschaffenen Schöpfer des Universums finden? Diese ganze Welt, in der alle Wesen leben, ist von ihm geschaffen. Ach, wir sind in dieser Welt in einen höchst gräßlichen Zustand zum Schrecken anderer Lebewesen gefallen. Deshalb wollen wir nun alles unternehmen, um Hari zu finden, den Gott der Götter. Wie kam nur diese grauenhafte Gespenstergestalt über uns? Wir leben von Menschenfleisch und Blut und verbreiten überall nur Schrecken. Ach, sicherlich haben wir in vergangenen Geburten viel Sünde angesammelt und uns dabei noch glücklich gefühlt. So lange wir solche sündhaften Taten begehen, werden wir immer wieder zum Schrecken aller in solche Zustände fallen und andere Lebewesen quälen. Warum haben wir nur soviel Sünde angesammelt, daß wir uns immer noch nicht zum Guten neigen können? Immer noch töten wir andere Lebewesen zusammen mit den Scharen der Jagdhunde. Ach, in dieser Welt beginnen alle Lebewesen mit der Kindheit. Ihr Geist ist von Unwissenheit umhüllt, und sie wissen nicht, was zu tun und zu lassen ist. Wenn sie Erwachsene werden, wird ihr Geist von den vielen weltlichen Freuden verwirrt und von Illusion überwältigt. Sie verlieren sich in weltliche Dinge, sind voller Leidenschaft und erkennen nicht, was wirklich gut für sie ist. Schließlich kommt das Alter, sie leiden unter zahlreichen Krankheiten, schrecklichem Fieber und großen Sorgen. Ihre Sicht schwindet wie auch die anderen Sinne, und sie versuchen immer noch nicht, das zu tun, was wirklich gut für sie ist. So sterben sie und erwachen erneut in einem Mutterleib zwischen Kot und Urin, von schrecklichem Leiden geplagt. Und wenn sie diesem dunklen Mutterleib entkommen, fallen sie erneut in den Kreislauf der Welt. Hier töten sie andere und sammeln unterschiedlichste Taten an. Sie müssen in diesem schrecklichen Kreislauf der Welt voller Leiden leben und begehen in ihrer Unwissenheit viel Sünde. Diese weltlichen Bindungen ziehen sich durch alle Lebewesen und können weder durch Waffengewalt noch durch List zerschnitten werden. So kann sich der Mensch durch sein grobes Denken nicht von dieser Welt lösen. Sie meinen: „Wenn ich diesen Wohlhabenden töte, dann werde ich seinen Wohlstand gewinnen, nach Hause tragen und glücklich damit leben. Dann bin ich der Stärkere, habe diesen Schwachen besiegt und seinen Reichtum gewonnen.“ So denken die dummen und verwirrten Menschen und quälen sich selbst und die anderen Lebewesen. Doch gegen diese Krankheit gibt es eine ausgezeichnete Medizin, und das ist die Verehrung des Herrn, Hari, der Muschelhorn, Diskus und Keule in seinen Händen hält. Er ist das ewige Wesen, die uralte Seele, der Höchste Geist und das alldurchdringende Selbst für alle, die das Brahman erkannt haben. Deshalb sollten wir zweifellos alles tun, um Hari zu finden.

So sprachen die Gespenster und erschienen vor Krishna.


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