Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.75. Krishnas Gebote zum Schutz der Stadt

Krishna sprach:
Oh Satyaki, höre meine Worte. Oh Bester der Kämpfer, sei bereit mit Schild, Schwert, Keule, Bogen und Pfeilen in deinen Händen. Sei bereit, diese Stadt zu beschützen, die zum Wohnort vieler Krieger wurde. Oh Bulle der Yadavas, sei achtsam und schlafe nicht einmal in der Nacht. Oh Verehrer der heiligen Schriften, verzichte sogar auf das Studium der vedischen Texte und die Diskussionen darüber. Du bist ein mutiger Krieger, kraftvoll und weise. Du bist ein Meister im Bogenschießen. Oh Mächtiger, tue alles, damit wir nicht zum Spott der anderen werden.

Und Satyaki antwortete:
Oh Janardana, ich werde mein Bestes tun, um deinen Worten zu folgen. Oh Herr der Welt, ich werde deinen Befehl mit aller Anstrengung erfüllen. Oh Madhava, ich werde Balarama dienen und mit all meiner Kraft bereit sein, bis du zurückgekehrt bist. Oh Govinda, solange dein Segen mit mir ist, gibt es für mich nichts, was im Kampf gegen die Feinde unmöglich wäre. Mit deinem Segen könnte ich sogar Indra, Yama, Kuvera oder Varuna besiegen. Was soll ich da über Paundraka sagen? Oh Hari, mach deine Reise und vollbringe dein Werk! Ich werde hier stets bereit sein.

Danach sprach der lotusäugige Krishna zu Uddhava:
Höre meine Worte, oh Uddhava. Bemühe dich und beschütze die Stadt Dwaraka mit deiner Weisheit und klugen Politik! Oh Bester, sei stets achtsam und hilf uns. Mit Demut spreche ich zu dir. Du bist unser Führer auf allen Gebieten des Wissens. Es gibt wohl keinen, der dich an Gelehrtheit übertrifft. So weißt du stets, was zu tun ist. Oh Freund, ich denke, mehr muß ich nicht sagen.

Und Uddhava antwortete:
Oh Govinda, mehr Worte sind nicht nötig, ich danke dir für dein Vertrauen. Oh Herr der Welt, ich fühle deine große Gunst. Oh Kesava, wen du segnest, der kann alles erreichen. Du bist der Schöpfer, Erhalter und Zerstörer des ganzen Universums. Du bist der Handelnde, Sprechende und Hörende, das Wesen der Welt. Die Weisen, die das Brahman kennen, sagen, du bist der Denker, der Gedanke und das Denken. Du bist es, der die Götter beschützt und ihre Feinde besiegt. Mit dir als Herr und Führer leben wir von allen Feinden befreit. Du hast unser ganzes Vertrauen. Wer sonst könnte uns auf dem Pfad der Tugend und Gerechtigkeit führen? Ich bin überzeugt, daß du die Verkörperung der Gerechtigkeit bist. Denn schwer ist es, auf dem Pfad der Gerechtigkeit zu wandeln. Oh Janardana, die Weisen sagen, es gibt vier Mittel der Politik, um Konflikte mit anderen zu lösen: Versöhnung, Bestechung, Spaltung und Strafe. Oh Hari, strafen sollte man die Feinde, die dafür schwach genug sind. Versöhnung ist für gleichstarke Feinde gut und den stärkeren sollte man durch Geschenke gewinnen. Wenn alle diese drei Mittel nicht geeignet sind, dann sollte man die Spaltung des Feindes versuchen. Das ist die Meinung der erfahrenden Politiker. Doch die Weisen wissen, daß du der Führer auf allen Wegen bist. Was soll ich noch mehr sagen? Du bist es, der diese Welt in jeder Weise gestaltet. Alles ist dir gewidmet.

So sprach Uddhava, der Beste der Politiker, und zog sich zurück. Danach wandte sich Krishna an Balarama und sprach vor König Ugrasena, Kritavarman und allen anderen Yadavas:
Oh mein älterer Bruder, fühle dich nicht zurückgesetzt! Auch du sollst diese Stadt mit ungeteilter Achtsamkeit beschützen. Oh Starkarmiger, wenn du dich zum Kampf erhebst, welches Leid sollte die Welt einholen? So ergreife nun deine Keule und verliere dich nicht in Spiel und Zerstreuung. Oh Herr, tue alles, um die Stadt Dwaraka zu beschützen, damit wir nicht zum Spott der anderen werden. Sei mit Hingabe dabei und laß dich nicht zerstreuen!

Darauf sprach Balarama zu Krishna, dem Besten der Vrishnis, „So sei es!“, und die Versammelten kehrten in ihre Wohnstätten zurück. So befahl Krishna den Führern der Vrishnis und bereitete sich auf seine Reise zum Kailash vor, diesem Besten der Berge.


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