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3.58. Die Schlacht der Dämonen Ekachakra, Bala, Rahu und Kesin

Vaisampayana sprach:
In diesem Kampf traf auch der Sadhya Ranadji auf den Dämon Ekachakra. Der mächtige Dämon ließ seinen Schlachtruf ertönen und griff mit seiner Armee und Schauern von Pfeilen die göttlichen Wagen an. Die heldenhaften Krieger kämpften mit Dreizacks, Lanzen und Keulen, die im Kampf kaum schlagbar waren. So kämpften die mächtigen Dämonen und Götter gegeneinander wie riesige Bergesgipfel. Der Dämon Ekachakra stand wie Hiranyakashipu auf einem Wagen, der von hundert Rossen gezogen wurde. Die göttlichen Krieger starben zu Tausenden unter den Hufen, den Wagenrädern und dem Hagel der scharfen Pfeile. Da erhob sich Ranadji voller Zorn und durchbohrte mit seinen schnellen und strahlenden Pfeilen hunderte und tausende Dämonen mit ihren Wagen, Elefanten und Rossen als würde sich ihnen der Tod selbst entgegenstellen. Als die Dämonen diese Verluste erkannten, ergriffen sie ihre besten Waffen und beschlossen, sich zu rächen. Sie erfüllten alle Himmelsrichtungen mit ihren scharfen Pfeilen und schlugen überall die Götter. Da schleuderte Ranadji den mächtigen himmlischen Speer Mathana. Doch all die tausend scharfen Speere und anderen Waffen, die daraus hervorgingen, zerbrach Ekachakra mit seinen Pfeilen. Dann schoß er zehn spitze Pfeile auf den Sadhya, gab all die Schläge zurück, die gegen ihn gerichtet wurden, und schlug das Gefolge seines Gegners mit tausenden, schnellen und glühendheißen Pfeilen nieder. Aus den gespaltenen Körpern floß das Blut in Strömen wie von den Bergen zur herbstlichen Regenzeit. Gequält von den mörderischen und unschlagbaren Waffen waren die heldenhaften Götter sehr bestürzt. Dann erblickte Ekachakra von seinem Wagen aus eine Armee mit mächtigen Elefanten, die mit herrlichen Ornamenten geschmückt waren und laut wie der Ozean brüllten. All diese stolzen Elefanten der Götter, wild, riesig, kraftvoll, wohltrainiert, edelgeboren und Sieger über ihre Rivalen, erschlug der Dämon zusammen mit ihren Führern mit seiner gewaltigen Keule. Dann erblickte Ekachakra eine Armee mit kraftvollen Pferden, welche die Farben von Papageien, Antilopen, Pfauen, Schwänen, Reihern oder Tauben trugen. Ihre Augen hatten unterschiedlichste Farben und Formen. Sie waren so schnell wie die Vögel oder der Geist. Der starkarmige Ekachakra schwang seine tödliche Keule und zerstörte auch diese ganze Armee aus Pferden und Reitern. Als der Sadhya Ranadji diese unvergleichliche Tat des Götterfeindes erblickte, zog er sich trotz seiner großen Macht und der Kraft seines Gefolges, trotz seiner Meisterschaft im Keulenkampf und Wagenkrieg aus dem Kampf zurück und floh an die Seite von Indra. Daraufhin vernichtete der Dämonenkönig Ekachakra noch drei Millionen Kampfwagen der Götterarmee und erschien wie ein rauchloses Feuer auf dem Schlachtfeld.

So maß auch der herrliche Dämon Bala seine Kräfte mit dem unbesiegbaren Rudra Mrigavyadha, dessen Gefolgsleute beim Anblick ihrer Gegner in den Kampf stürmten. Sie erstrahlten wie ein Opferfeuer mit wütenden Elefanten, prächtigen Kampfwagen und schnellen Pferden. Ihre Speere waren scharf, und ihre Pfeile glühend heiß. Doch auch dieser berühmte Dämon erschien ihnen so strahlend wie eine Sonne, groß und stark, voller Glut und Erfahrung, vorsichtig und machtvoll. Er füllte mit seinen Waffen alle Himmelsrichtungen. Da attackierten sie den Dämon entschlossen von allen Seiten und Mrigavyadha traf seinen gewaltigen Kopf mit achtsam geschärften Eisenpfeilen. Mit sieben solcher Pfeile im Haupt sprang der Dämon in die Lüfte und erfüllte mit seinem Gebrüll alle zehn Himmelsrichtungen. Daraufhin schwang der mächtige Gott freudig seinen Bogen, folgte dem Dämon auf seinem Kampfwagen in die Luft und bedeckte ihn mit einem Hagelschauer aus Pfeilen, wie ein Gewitterguß am Ende des Sommers. Da brüllte Bala so laut wie der heulende Sturm, stürmte heran und fiel über den Wagen von Mrigavyadha her wie ein geflügelter Berg. Sogleich zerbrach der Wagen mit Fahnenmast, und der Rudra sprang herab und stand auf der Erde. Als seine Begleiter ihren Führer ohne Wagen sahen, stürmten sie mit zornesroten Augen in die Lüfte und trugen ihren Führer mit sich. Mit wirbelnden Keulen schlugen sie den Dämon wie Holzfäller einen großen Baum. Da stürzte er so schnell wie Garuda aus dem Himmel herab, riß auf der Erde einen gewaltigen Sal Baum aus und schlug damit seine zahlreichen Feinde. Ihre Körper ergossen einen Strom aus Blut, worin der Dämon badete, wie die Sonne im Morgenrot. Dann riß der Dämon einen Bergesgipfel mit allen Bäumen und Tieren aus und traf damit die ganze Armee von Bala. Schließlich zerschlug er die Rosse mit Rossen, die Elefanten mit Elefanten, die Wagen mit Wagen und die Krieger mit Kriegern genauso zerstörerisch wie Kala am Ende der Yugas. Die Körper der göttlichen Krieger, der Elefanten, Pferde und zerbrochenen Wagen bedeckten die weite Erde und versperrten alle Wege. Auf diese Weise kämpften der kraftvolle Bala und der mächtige Mrigavyadha wie zwei brünstige Elefanten.

Ein anderer Kampf tobte zwischen dem Dämon Rahu und dem Rudra, der in den drei Welten als Ajaikapad berühmt ist. Die Schlacht war entsetzlich und grauenhaft, und beide Rivalen begehrten den Sieg. Es floß ein breiter Strom aus Blut, der schwer zu überqueren war, worin die Haare der Krieger wie Gras trieben und die Leichen wie Flöße. Der Rudra attackierte voller Zorn die hundert Köpfe von Rahu und zerstörte mit seinen Pfeilen dessen goldenen Kampfwagen mit Pferden und Wagenlenker. Einer seiner mächtigen Begleiter durchbohrte die Brust des Dämons mit einem Speer. Von Rudra und seinem Gefolge schwer angegriffen, stürmte Rahu nun seinerseits in lodernder Wut gegen den Wagen seines Feindes und schlug ihn mit der Kraft seiner Fäuste. Und obwohl dieser ihm viele spitze Pfeile entgegensandte, tötete Rahu das ganze Gefolge von Rudra. Daraufhin streute der zornvolle Rudra seine brennenden Pfeile wie die Sonne ihre Strahlen auf den Berg Meru. Rahu wurde schwer getroffen, ringsherum fielen unzählige Dämonen, und ein breiter Strom aus Blut füllte das Schlachtfeld. In dieser entsetzlichen Schlacht vermischte sich das Dröhnen der Trommeln und der Ton der Muschelhörner und Trompeten mit dem Stöhnen der verwundeten Dämonen und dem furchterregenden Schreien der Götter. Dicker Staub von den Hufen der Pferde und den Rädern der Wagen bedeckte die Erde und verhinderte den Kriegern jede Sicht. Wo sonst Blumen blühten sah man nur noch Waffen, Fleisch und Blut. Es war ein abscheuliches Schauspiel, dessen Anblick jedem die Haare zu Berge stehen ließ. Überall lagen zerbrochene Schwerter, Keulen, Speere, Lanzen, Pfeile und Wagen sowie die toten Körper der Elefanten, Pferde, Götter und Dämonen, die den Raubvögeln eine reiche Mahlzeit boten. Kopflose Leichen lagen auf jeder Seite - welch eine traurige Frucht des Hasses, wofür die nach Sieg dürstenden Helden in den Kampf zogen. So fand diese schreckliche Schlacht zwischen Rahu und Ajaikapad mit ihrem Gefolge statt. Der gewaltige Lärm, der sich aus ihrem Zorn erhob, glich dem Brüllen des Ozeans am Ende der Welt und konnte von allen Wesen gehört werden.

Ein anderer Rudra (namens Bhima?) mit zornesroten Augen ergriff Dreizack, Keule und Streitaxt und traf den Dämon Kesin mit seinem Dreizack. So rüsteten sich auch seine Gefolgsleute, die nicht weniger mächtig waren, und zogen mit erhobenen Waffen in den Kampf. Da bestieg Kesin mit goldenen Ornamenten geschmückt seinen Wagen und eilte inmitten seiner schwer besiegbaren Dämonenarmee gegen den Feind. Aus dem Rachen dieses Helden loderten voller Kampfbegierde die Flammen des Zorns. Er hatte die Schultern eines Löwen, die Kraft eines Tigers, die Farbe einer Gewitterwolke und die Stimme einer Trommel. Sein Gebrüll inmitten der Dämonenschar erfüllte den ganzen Himmel. Die Götter erschraken bei diesem Lärm und beim Anblick der mit Felsen und Steinen bewaffneten Armee. Die ganze Welt zitterte, als diese mächtigen Rivalen aufeinandertrafen, die bereit waren, für den Sieg ihr Leben zu opfern. Alle waren höchst mächtig und heldenhaft. Alle waren so groß wie Berge und Meister ihrer Waffen. Mit ganzer Kraft stürmten sie gegeneinander, und ihr schreckliches Gebrüll schockierte die Herzen aller Wesen. Unter den Schritten der zahllosen Götter und Dämonen erhob sich ein dichter Staub, der alle Himmelsrichtungen verdunkelte. Die Sicht der Krieger war wie durch einen Seidenvorhang verschleiert. Man konnte weder Banner, Fahnen, Waffen, Wagen, Pferde oder Reiter unterscheiden. Man hörte nur das leidenschaftliche Gebrüll der Kämpfer, ohne ihre Formen zu erkennen. Inmitten dieses Tumults fielen Götter unter den Schlägen der Götter wie auch Dämonen unter den Schlägen von Dämonen. Sie schlugen blind in die Dunkelheit und trafen Freunde und Feinde gleichermaßen. Beide Parteien badeten die Erde mit Blut, und der Staub unter ihren Füßen wurde rutschiger Schlamm. Tausende Leichen bedeckten die Erde. Dreizacks, Lanzen, Keulen, Schwerter, Streitäxte, Speere, Bäume und Felsen wurden in den Händen der Rivalen zu Werkzeugen des Todes. So schlug die Armee von Rudra die Dämonen und erdrückte sie unter Bäumen und Felsen. Doch Kesin, der vom Kampf berauscht im Zorn loderte, belebte seine Truppen wieder und warf einen Donnerblitz, der alle, bis dahin unbesiegten Krieger zu Boden warf. So fiel die Götterarmee unter dieser himmlischen Waffe im Kampf, wie ein Berg vom Donnerblitz zerschlagen wird, und die schreckliche Schlacht zwischen Kesin und Rudra endete.


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