Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.46. Böse Omen und die Wut des Dämonenkönigs

Vaisampayana sprach:
Als alle Illusionen der Dämonen unwirksam blieben, waren sie völlig verwirrt und suchten verzweifelt Zuflucht bei ihrem König. Da entbrannte Hiranyakashipu im Zorn und erschütterte mit glühenden Augen die ganze Welt. Die Ozeane und Seen wurden aufgewühlt, und die Berge und Bäume schwankten. Als der Dämonenkönig wütend wurde, versank die ganze Welt in furchtbare Dunkelheit, und nichts war mehr zu unterscheiden. Die sieben mächtigen Winde Avaha, Pravaha, Vivaha, Paravaha, Samvaha, Udvaha und Parivaha gerieten in Verwirrung und verbreiteten überall Furcht. Die Planeten verließen ihre gewohnten Bahnen wie zum Untergang der Welt. Der Mond verband sich mit unheilsamen Konstellationen. Das ganze Firmament schien mit allen Sternen und Planeten zu brennen. Die Sonne verlor ihren Glanz, und ein kopfloser Rumpf wurde sichtbar. Die Sonne hüllte sich in dunklen Rauch, und ihre glühende Hitze erfüllte die Luft. Sieben schreckliche Sonnen erschienen im Dunst am Himmel, und alle Planeten umringten den Mond. Jupiter stand zu seiner rechten und die Venus zu seiner linken. Saturn und der rotstrahlende Mars folgten ihnen. Die Planeten erhoben sich gemeinsam auf schreckliche Weise über den goldenen Gipfel (des Meru) wie zur universalen Auflösung. Der Mond mit den Sternen, umgeben von den sieben Planeten, verschmähte Rohini zur Zerstörung aller belebten und unbelebten Geschöpfe. Der Mond wurde von Rahu (der Mondfinsternis) angegriffen und von feurigen Sternschnuppen bombardiert. Indra, der König der Götter, ließ Blut regnen. und Meteore schlugen wie Blitze auf die Erde ein. Gegen jede Ordnung blühten die Bäume und trugen Früchte zur unrechten Zeit. Sogar die Kletterpflanzen trugen Früchte und verkündeten den Untergang der Dämonen. Früchte wuchsen aus Früchten und Blüten aus Blüten. Die Götterbilder blinzelten, lachten, weinten und schrien laut auf. Rauch und Flammen traten aus ihnen hervor und verkündeten die Zeit des Untergangs. Beim Erscheinen des Menschlöwen begannen alle häuslichen und wilden Tiere, panisch zu brüllen. Die Flüsse kehrten ihre Richtung um, und die Quellen wurden trüb. Der Sonnengott verkündete schon am Mittag die abendlichen Zeichen des Untergangs. Der Himmel wurde dunkel und hüllte sich in schrecklich roten Dunst. Die verehrungswürdigen Bäume verloren jede Verehrung. Sie wurden vom rasenden Wind geschlagen, zersplittert und zerbrochen. Kein Wesen fand noch einen Schatten, als die brennende Sonne wie am Tag des Weltuntergangs im Zenit stand. Im Palast des Dämonenkönigs Hiranyakashipu wie auch in seinen Vorrats- und Waffenkammern nisteten sich schwarze Bienen ein, und von den Waffen sah man Rauchwolken aufsteigen. Beim Anblick all dieser unheilvollen Zeichen sprach Hiranyakashipu zu seinem Oberpriester Shukra:
Oh Herr, was ist die Bedeutung all dieser Übel? Ich bin höchst erstaunt darüber und will den Grund erfahren.

Und Shukra antwortete:
Oh König, höre mit Achtsamkeit meine Worte über die Bedeutung dieser Übel in deinem Königreich. Oh mächtiger Dämon, im Reich, wo solche Zeichen erscheinen, wird der König bald die Herrschaft verlieren und fallen. Bedenke es gut, woher diese Vernichtung kommt. Eine große Gefahr bedroht dich. Daran gibt es keinen Zweifel.

So sprach Shukra, wünschte dem König alles Gute und verließ den Ort. Als der Priester gegangen war, dachte der König einige Zeit darüber nach. Er erinnerte sich an die Worte von Brahma (als er ihn segnete), und Ärger regte sich in seinem Herzen. Er erkannte, daß diese und viele weitere, unheilvolle Vorzeichen vom Schicksal für den Sieg der Götter und zum Untergang der Dämonen mit ihrem König verkündet wurden. Er sah die bösen Omen wie seinen eigenen Tod. Da ergriff Hiranyakashipu seine mächtige Keule und schritt mit großer Kraft voran, daß die Erde bebte. Er biß sich zornig auf die Lippen und erschütterte die ganze Erde wie einst Vishnu in Ebergestalt. Sie schwankte so sehr unter dem Tritt des Dämonenkönigs, daß die großen Schlangen von Panik ergriffen wurden und aus ihren Bergeshöhlen flohen. Die vier, fünf und siebenköpfigen Schlangen spieen Gift und Feuer aus ihren Mündern. Selbst Vasuki, Takshaka, Karkotaka, Dhananjaya, Elapatra, Kaliya und der mächtige Mahapadma wurden erschüttert. Sogar der Tausendköpfige, der Schlangenkönig mit dem goldenen Baum im Banner, der mächtige und unsterbliche Sesha bebte, der die Erde stützt und wahrlich schwer zu erschüttern ist. So auch die Berge im Wasser, die strahlenden Berge auf Land und das unerschütterliche Wasserreich der herrlichen Nagas in der Unterwelt. Auch die großen Flüsse der Ganga, Sarayu, Kausiki, Yamuna, Kaveri, Krishna, Vena, Suvenna, Godavari, Charmanwati und Sindhu sowie ihr Herr, der große Ozean, und die Flüsse vom Berg Mekhala mit dem reinen, juwelengleichen Wasser, die Flüsse der Narmada, Vetravati und Gomati, wo zahllose Kuhherden weiden, die mystische Sarasvati, die heilige Tamasa und viele andere wurden erschüttert und traten über ihre Ufer. Wahrlich, der ganze Inselkontinent Jambudvipa mit allen Juwelen und dem goldenen Berg Meru schwankte unter dem Schritt des Dämonenkönigs Hiranyakashipu. Das Reich Lohita mit dem gleichnamigen Fluß, voller Wälder und Berge, die Reiche Kaushikaranya, Dravida mit dem Silberreichtum, Magadha, Anga und Vanga, Suhma, Malla, Vidhea, Malava, Kasi und Kosala sowie die Stadt vom goldstrahlenden Sohn der Vinata (Garuda), die von Visvakarma erbaut wurde und sich so herrlich wie der Kailash erhob, wurden von ihm erschüttert. So auch der Ozean Lohitya mit dem blutroten Wasser und der Milchozean von der Farbe weißer Wolken, sowie der Berg Udaya mit seinem goldenen Gipfel, der sich hundert Yojanas erhebt, der von Nagas und Yakshas verehrt wird, wie eine Sonne erstrahlt und von vielen blühenden Baumarten bedeckt ist. So auch der riesige Berg Ayomukha, der mit allen Arten von Mineralien geschmückt ist, der herrliche Berg Malaya mit seinen duftenden Tamala Wäldern, die Länder der Surashtras, Subhalikas, Suras, Abihras, Bhojas, Pandyas, Vangas, Kalingas, Andras, Pundras und Keralas. Ja, sogar die Scharen der himmlischen Götter und Apsaras wurden vom Dämonenkönig erschüttert. So auch die wunderschöne und uralte Welt von Agastya, wo nur heilige Siddhas und Charanas wohnen, mit mystischen Schlangen und bunten Vögeln, blühenden Büschen und Bäumen, goldenen Bergen und lieblichen Nymphen. So auch der herrlich anzuschauende Berg Pushpitaka voller Reichtümer, der den Ozean teilt und sich als Ruheort von Sonne und Mond weit in den Himmel erhebt. Sein Gipfel erglänzt von den Strahlen der Sonne und des Mondes, und er ist umgeben vom Wasser des Ozeans. So auch der vorzügliche Berg Vidyudvan, der sich über hundert Yojanas erstreckt und von zahllosen Blitzen aus dem Himmel getroffen wird. So auch der Berg Rishabha, wo der heilige Rishabha wohnt, und der Berg Kunjara mit der Einsiedelei des Heiligen Agastya sowie der unbezwingbaren Stadt Bhogavati, wo mächtige Schlangen leben. Auch die Berge Mahamegha, Pariyatra, Chakravan und Varaha mit der goldenen Stadt Pragjyotisha, wo der Dämon Naraka wohnt, sowie der Beste aller Berge, Meru, der von donnernden Wolken umhüllt ist, mit weiteren sechzigtausend Bergen wurden vom Dämonenkönig erschüttert. So auch der große Berg Mahendra, der einer aufgehenden Sonne gleicht, ein Wohnort der Himmlischen und König der Berge, der sich bis in den Himmel erhebt. Auch die mächtigen Berge Hemashringa, Maghasakha und Kailash mit vielen Höhlen, wo Yakshas, Rakshasas und Gandharvas leben und die Bäume voller Herrlichkeit auf ewig blühen. So auch die Seen Vaikhanasa und Manasa, die von goldenen Lotusblüten bedeckt und ein Vergnügungsort der königlichen Schwäne sind. Auch der Berg Vishringa, der vorzügliche Fluß Kumari und die Berge Mandara, Ushirabhija, Rudrapastha und Pushkara, wo Brahma wohnt, sowie die Berge Devavrit, Valuka, Krauncha, Saptarishi und viele andere Berge, Länder, Städte, Flüsse, Seen und Ozeane wurden von ihm erschüttert. Sogar Kapila, der Sohn der Erde, und Vyaghraksha sowie die Wanderer der Lüfte und Söhne der Nacht, alle Bewohner der Unterwelt, die schrecklichen Wesen und Dämonen wie Meghanada, Ankushayudha und Bhimavega wurden vom Dämonenkönig Hiranyakashipu erschüttert.


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