Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.126. Der Kampf gegen Hidimba

Vaisampayana sprach:
Obwohl Vasudeva und Ugrasena alte Männer mit grauen Haaren und allen anderen Zeichen des Alters waren, erfreuten sie sich immer noch am Kampf. Sie beide, reich an spirituellem und weltlichem Wissen sowie Meister im Dharma der Kshatriyas, kämpften in dieser großen Schlacht gegen den übelgesinnten Rakshasa Hidimba. Sie bedeckten diesen Menschenfresser mit vielen tausend Pfeilen. Der Rakshasa liebte es, überall Menschen zu verzehren, mit riesigem Körper, dickem Bauch, langen und starken Armen, langen Nägeln, mächtigen Wangenknochen, unförmigen Augen, gelbem Haar, Falkennase und borstiger Körperbehaarung. Er erschien wie ein Berg mit dem Gesicht eines Schakals. Mit seinem großen Bauch und langen Zähnen kämpfte er so schrecklich, als wöllte er die ganze Welt verschlingen. Mit hohen Schultern, breiter Brust und mächtigen Nacken erschien er wie ein wilder Elefant, aß große Stücke Fleisch und trank jede Menge Blut. Oh Bester der Könige, Hidimba erschlug Elefanten mit Elefanten, Pferde mit Pferden, Wagen mit Wagen und Soldaten mit Soldaten. Er konnte das Leben der Menschen in seine Nasenlöcher saugen. So tötete Hidimba auf einen Schlag viele Vrishnis und fraß ihre Leichen. Der Rakshasa tötete alle, die ihm vor Augen kamen, und jene, die er nicht verzehrte, schleuderte der Fleischfresser weit davon. Oh König, wie der zornvolle Rudra am Ende der Welt alle Wesen zerstört, so wütete der Rakshasa auf dem Schlachtfeld. Sogar die Berühmten unter den Vrishnis wurden von ihm gefressen, und bald flohen die Vrishni Krieger in alle Richtungen davon. Oh König, wie einst Kumbhakarna (im Kampf zwischen Rama und Ravana) die Affen und Bären gefressen hatte, so verzehrte der Menschenfresser die ganze Armee der Vrishnis, und niemand wurde verschont. Die Krieger waren machtlos und standen versteinert wie Bilder.

Da wurden Vasudeva und Ugrasena zornig, erhoben ihre gewaltigen Bögen und stellten sich dem Rakshasa in den Weg wie alte Hirsche einem hungrigen Löwen. Der gigantische Rakshasa öffnete seinen schrecklichen Rachen so tief wie die Hölle und stürmte mit feurigen Augen heran, um die Altehrwürdigen zu verschlingen. Doch anstatt seinen Hunger mit Menschen zu stillen, füllten die Bullen der Yadavas seinen Rachen mit Pfeilen. Doch Hidimba, der Götterfeind mit den häßlichen Augen, verschlang sie alle in seinem unersättlichen Schlund, so fürchterlich wie der Tod selbst. Der schreckliche Rakshasa kam immer näher und öffnete seinen Rachen immer weiter. Dann riß er ihnen die Bögen aus der Hand und zerbrach sie. Schließlich streckte der übelgesinnte Hidimba mit gräßlichem Gesicht seine langen Arme aus und wollte die altehrwürdigen Beschützer der Erde ergreifen. Der Rakshasa rief:
Oh Ugrasena, jetzt werde ich dich mit Vasudeva auffressen. Warum habt ihr euch mir in den Weg gestellt? Nun kommt, und verschwindet in meinem Rachen! Das Schicksal hat euch zu meiner Speise gemacht. Ich bin hungrig vom wilden Kämpfen, und Vasudeva, der Vater von Hari, ist alt und erschöpft. Ihr werdet aus meinem Rachen nicht entkommen. Tretet schnell ein! Ich werde heute euer Blut trinken und euer Fleisch essen, und dann zufrieden und glücklich sein.

So sprach der Führer der Rakshasas, Hidimba mit mächtigen Kiefern, und stürmte mit weit geöffneten Rachen auf die beiden zu. Da wurden Vasudeva und Ugrasena, die beiden ruhmreichen Vrishnis, von Furcht ergriffen, ließen ihre Waffen fallen, wandten sich um und flohen in verschiedene Richtungen davon. Doch der strahlende Balarama bemerkte ihre Not, überließ Krishna den Kampf gegen Hansa, eilte zum übelgesinnten Rakshasa und rief:
Oh Hidimba, nicht so schnell! Laß diese Besten der Könige frei! Ich stelle mich dir entgegen. Oh Rakshasa, kämpfe mit mir, und ich werde dich töten und deinem Wüten ein Ende setzen!

Als Hidimba diese Worte hörte und den Träger des Pflugs erblickte, ließ er Vasudeva und Ugrasena ziehen und dachte:
Dieser ist groß und bösartig! Ich werde ihn zuerst auffressen!

Mit diesem Gedanken rannte Hidimba gegen Balarama und öffnete seinen Rachen noch weiter als zuvor. Der heldenhafte Balarama legte Bogen und Pfeile beiseite, stellte sich dem Rakshasa entgegen, klatsche in die Hände und ballte seine kräftigen Fäuste. Doch auch der übelgesinnte Hidimba ballte seine riesigen Fäuste, schlug Balarama auf die Brust und riß seinen Rachen auf wie der Tod selbst. Dieser Schlag erzürnte Balarama, und unerschütterlich schlug er zurück. So begann ein schrecklicher Faustkampf zwischen Mensch und Rakshasa. Als die löwenhaften Helden kämpften, wurde das ganze Schlachtfeld vom fürchterlichen Krachen der Fäuste erschüttert. Der König der Rakshasas schlug die Brust seines Gegners wie Indra mit dem Donnerblitz, und der heldenhafte Balarama schlug nicht weniger hart die Brust von Hidimba, dem Feind der Götter. Dann streckte Balarama seine Hand und traf damit den Kopf des Rakshasa. Schwer getroffen, sank Hidimba auf die Knie und verlor seine Kraft. Daraufhin sprang Balarama heran, ergriff den Rakshasa, hob ihn empor und wirbelte den Übelgesinnten lange Zeit im Kreis. Schließlich zeigte er seine Kraft und schleuderte Hidimba vor den Augen aller zwei Rufweiten in die Ferne. So verlor der Rakshasa sein Leben und verschwand. Dieser Anblick erschütterte alle anderen Rakshasas, die auf dem Schlachtfeld noch am Leben waren, und sie flohen voller Angst vor Balarama in alle zehn Richtungen davon.

Oh Bester der Könige, als der Herr des Tages mit den tausend Strahlen seinen Glanz verminderte, und die Dunkelheit in die Augen aller Wesen drang, kam der Abend. Die Sonne, das Licht der Welt, der Herr der Geschöpfe und Lehrer des Universums, verschwand im Ozean, und der Mond, der Herr der Sterne, erschien, um die Dunkelheit der Nacht zu erhellen. Die großen Könige (Hansa und Dimvaka) sprachen: „Genug für heute! Es ist sicherlich besser, diese Schlacht morgen am Berg Govardhana (in der Nähe von Mathura) fortzusetzen, wo der Gesang der Kinnaras widerhallt.“ Und so zogen sie sich für diesen Tag von der euphorischen Schlacht zurück.


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