Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.100. Krishna kehrt zurück

Vaisampayana sprach:
Oh König, am klaren Morgen wünschte Krishna, der Sohn der Devaki und Herr des Universums, aus der Einsiedelei von Vadari in seine Stadt zurückzukehren. Vishnu verneigte sich vor allen Heiligen, bestieg Garuda und erreichte schnell Dwaraka, die Stadt der Tore. Dort hörte der Gott der Götter den lauten Lärm der Schlacht und der Herr des Universums dachte:
Woher kommt dieser donnergleiche Lärm? Ich höre die Schläge von Satyaki und meinem älteren Bruder Balarama. Offensichtlich hat der übelgesinnte Paundraka die Stadt der Tore angegriffen, und nun tobt eine schreckliche Schlacht. Ja, zweifellos kündet dieser Lärm vom Kampf der Vrishnis und Yadavas gegen ihre Feinde.

So dachte Krishna und blies sein Muschelhorn Panchajanya, um mit dem unvergleichlichen Klang die Yadavas zu erfreuen. Der Ton erfüllte Himmel und Erde, die Yadavas hörten das Muschelhorn und riefen:
Das ist gewiß Krishna! Er ist zurückkehrt, denn wir hören den Klang der Muschel Panchajanya.

Als die Vrishnis und Yadavas dies erkannten, verschwanden alle ihre Sorgen, und schon im nächsten Moment erblickten sie Garuda und danach gleich Krishna, den Sohn der Devaki und Herrn der Yadavas. Die Himmlischen eilten ihm voraus und priesen den Herrn des Universums, Hari und Vishnu, dessen Blick jeden Wohlstand gewährt. Schnell kamen die Yadavas näher und umringten Janardana. Da sprach Krishna zu Garuda „Kehre ins vorzügliche Reich des Himmels zurück!“, und nach diesen Worten verschwand der König der Vögel. Dann sprach Krishna zu Daruka „Oh Herr, bring meinen Wagen!“, und Daruka antwortete „So sei es!“, gehorchte, brachte den Wagen, verneigte sich und sprach mit gefalteten Händen: „Oh Herr und Gott, hier ist dein Wagen. Was befiehlst du zu tun?“ So bestieg Vishnu, nachdem Garuda verschwunden war, unverzüglich seinen Kampfwagen und erreichte bald den Ort, wo die Schlacht tobte. Oh König, auf dem Schlachtfeld angekommen, wo die Besten der hochbeseelten Yadavas und Vrishnis kämpften, blies Krishna sein großes Muschelhorn Panchajanya. Daraufhin erblickte Paundraka den kampfbereiten Krishna und wollte Satyaki verlassen und zu Vasudeva eilen. Doch Satyaki wurde zornig, hielt Paundraka zurück und rief:
Oh König, fliehe nicht! Das kann keine Kshatriya-Tugend sein. Besiege mich, oh großer König! Dann magst du gehen und mit einem anderen Feind im großen Kampf kämpfen. Aber noch stehe ich, der mächtige Satyaki, hier, bin kampfbereit und werde deinen Stolz auf dem Schlachtfeld vernichten.

So sprach der Führer der Yadavas, der Enkelsohn von Sini, und stellte sich Paundraka in den Weg, als dieser Krishna erblickte und zu ihm gehen wollte. Doch Paundraka wollte sich auf dem Weg zu Krishna nicht aufhalten lassen, und so wurde Satyaki zornig und schlug ihn mit der Keule voller Kraft und Konzentration. Krishna sah den Schlag, lobte Satyaki und sprach: „Halte ein, und laß ihn gehen, wohin er will!“ Da respektierte Satyaki die Bitte von Krishna und ließ seinen Gegner frei. So stand Paundraka vor Krishna und sprach:
Oh Yadava, oh Kuhhirte, wo warst du in dieser Stunde? Ich, Vasudeva, bin hierher geeilt, um dich zu treffen. Oh Krishna, ich habe viele Armeen mitgebracht und werde dich mit deinem ganzen Gefolge besiegen und töten. Dann bin ich der einzige Vasudeva auf Erden. Oh Govinda, ich werde in diesem Kampf deinen berühmten und höchst strahlenden Diskus mit meinem zerstören. Oh Madhava, ich werde heute deine Kraft und deinen Stolz, die auf diesem Diskus beruhen, vor den Augen aller Kshatriyas vernichten. Wisse, oh Janardana, auch ich trage den Bogen Sarnga, den Diskus Sudarsana, das Muschelhorn Panchajanya und die mächtige Keule Kaumodaki. Du bist nicht der einzige! Die großen Helden sollen mich allein kennen und über mich sprechen. Dein großer Ruhm stammt vom Töten alter Männer, schwacher Frauen, Kinder und Tiere. Ich werde deinen Stolz noch heute vernichten, wenn du dich mir zum Kampf stellst. Oh Kuhhirte, wenn du bereit bist, dann erhebe deine Waffen!

So sprach Paundraka, ergriff seine Pfeile und stand vor dem Herrn des Universums. Als Krishna diese Worte von Vasudeva hörte, antwortete Hari:
Oh König, du magst es sehen, wie du es wünscht. Ich bin in jeder Weise ein Sünder. Ich habe durchaus Tiere getötet (wie Arishta), Kinder (wie Pralamba) und Frauen (wie Putana). Oh König, du magst der Träger von Diskus, Muschel, Keule und Bogen sein. Vielleicht trage ich den Namen Vasudeva wirklich umsonst. Vielleicht werde ich auch umsonst der Träger von Diskus, Muschel, Keule und Bogen genannt. Wie auch immer, laß mich zu dir einige Worte sprechen und höre zu, wenn du möchtest. Oh Held, warum sollten die Helden auf diese Weise über dich sprechen, solange ich, der Herr des Universums, lebe? Dein höchst schrecklicher Diskus gleicht meinem nur an Gestalt, aber nicht an Macht. Und auch alle anderen Waffen gleichen sich nur dem Namen nach. Oh König, ich bin immer ein Kuhhirte, und immer der Erhalter der Lebenskraft der Wesen. Ich bin der Eine, der alle Welten beschützt. Ich bin der Eine, der in jeder Weise die Übelgesinnten zügelt. Oh gemeiner König, du solltest erst so sprechen, wenn du alle deine Feinde besiegt hast. Warum prahlst du, solange ich unbesiegt mit Waffen in den Händen vor dir stehe? Oh Mächtigster der Könige, oh Paundraka, wenn du so mächtig bist, dann sprich so, nachdem du mich getötet hast. Denn noch stehe ich vor dir auf meinem Wagen mit der Kraft des Diskus, mit Bogen, Keule und Schwert. Oh Stolzer, bereite dich zum Kampf und besteige deinen Wagen!

So sprach Vishnu, der Herr, und lies sein lautes Löwengebrüll ertönen.


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