Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.9. Die Auflösung des Universums

Vaisampayana sprach:
Oh Janamejaya, dann nahm Narayana, der Beste der Yogis, die Gestalt der Sonne an und trocknete mit sieben heißen Strahlen die Ozeane aus. Durch seine Energie verschwand alles Wasser aus den Flüssen, Seen und Quellen der Berge. Daraufhin zerriß die Erde, und durch die Risse trocknete auch die Unterwelt aus, so daß sie ihren ganzen fruchtbaren Nektar verlor. Auf diese Weise zog der lotosäugige Narayana alle Flüssigkeiten aus den Körpern der Wesen in sich zurück und trocknete alle Geschöpfe aus. Dann nahm Hari die Gestalt eines mächtigen Windes an, überwältige damit die ganze Welt und zog die fünf vitalen Lebenswinde (Prana, Apana usw.) mit den fünf Sinnen in sich zurück. Danach löste er alle Körper der Geschöpfe, die himmlischen wie die irdischen, in gleicher Weise in die fünf Elemente auf, wie sie geschaffen wurden. Der Geruch mit allem Festen gingen in das Erdelement ein, der Geschmack mit allem Wäßrigen in das Wasserelement, die Sichtbarkeit mit allem Sichtbaren in das Feuerelement, die Fühlbarkeit mit allem Fühlbaren und der Lebenskraft in das Windelement und der Klang mit allem Hörbaren in das Raumelement. So gehen alle fünf Elemente (mit den zugehörigen Sinnen, dem Denken, der Vernunft und dem Bewußtsein) nacheinander in Hrishikesha ein. Um die Götter mit ihren subtilen Kräften und die Sinne mit ihren Objekten wieder in einen ausgeglichenen Zustand zu bringen, zieht sie der allwissende Herr wie eine Kette in sich zurück. Durch diesen Wirbel erscheint das schreckliche Samvartaka Feuer und verbrennt mithilfe des Windes in hunderten Flammen alle Welten im Universum, die aus den Eigenschaften der Elemente entstanden sind. Und nachdem das Feuer die himmlischen und irdischen Geschöpfe von den Bergen über die Pflanzen und Tiere bis zu den Wohnorten der Götter zu Asche verbrannt hat, wird es von Hari, dem Lehrer der Welt, im Wasser gelöscht. Dann nimmt der tausendäugige, höchst mächtige Krishna die Form von riesigen Regenwolken an und läßt die brennende Erde in reinem Wasser versinken. So kommt die Erde in diesem höchst vollkommenen, heiligen, makellosen und nektargleichen Wasser zur Ruhe. Wenn die Berge und Bäume im Wasser versunken sind, Luftraum und Himmel von Wasser erfüllt und die Erde zu einem einzigen Wasser geworden ist, das einem Meer aus süßer Milch gleicht, dann sind alle Geschöpfe untergegangen und alle Eigenschaften in Hrishikesha verschmolzen, der nun in der Stille ruht, ohne Sonne, Wind, Raum und Lebewesen. So hat der ewige Höchste Geist (Purusha), die universale Intelligenz, diese ganze Schöpfung ausgetrocknet, verbrannt, aufgelöst und in sich zurückgezogen, und ruht jetzt allein in seiner ursprünglichen Form. Nun liegt dieser große Yogi im Yoga-Schlaf im alles erfüllenden Meer, wo die ewigen Elemente im reinen Brahman verschmolzen sind. Keiner kann diesen ungestalteten Geist wahrnehmen, wenn er viele tausend Jahre im Urmeer schläft.

Da fragte Janamejaya:
Wie lange besteht dieses alleserfüllende Meer, das du beschrieben hast? Wer ist dieser Höchste Geist? Wer ist dieser Yogi, und was ist sein Yoga?

Und Vaisampayana antwortete:
Niemand kann diese Zeit verstehen, wenn der Herr im Meer ruht, wo alles verschmolzen ist. In dieser Zeit ist der Herr der Einzige, der alles erkennt, beurteilt und weiß. Niemand anderes hat eine Wahrnehmung. Das ist der unbeschreibliche Yogi und sein Yoga. Er hat Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum mit allen Sinnen und Eigenschaften vollkommen in seinen Geist zurückgezogen und zügelt als alleiniger Herr seine Schöpferkraft (in Form des schlafenden Brahma), während er im Urmeer ruht.


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