Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.96. Der Kampf gegen die Dämonen beginnt

Vaisampayana sprach:
Nachdem das Opfer des unvergleichlich energievollen Kasyapa beendet war, kehrten die Götter und Dämonen in ihre Wohnstätten zurück. Und Vajranabha, der die drei Welten erobern wollte, begab sich zu Kasyapa, der zu ihm sprach:
Oh Vajranabha, höre mich an, wenn du meine Worte achtest! Lebe zufrieden in deiner Vajra Festung im Kreise deiner Verwandten. Indra ist der Älteste von euch allen und hat als König die besten Fähigkeiten. Er hat große asketische Kraft, ein machtvolles Wesen und ehrt besonders die Brahmanen. Deshalb ist er der König der drei Welten und die Zuflucht für alle Guten und Frommen. Er sucht das Wohlergehen aller Wesen und wurde deshalb zu ihrem König. Oh Vajranabha, du wirst nicht fähig sein, ihn zu schlagen, sondern selbst zugrunde gehen. Wie einer, der den Zorn einer Giftschlange herausfordert, wirst du in kürzester Zeit auf deinen Tod treffen.

Oh Bharata, Vajranabha hörte nicht auf diese Worte, wie ein Kranker die Medizin zurückweist und in den Rachen des Todes läuft. Der Übelgesinnte verabschiedete sich von Kasyapa, dem Beschützer der Welt, und begann, alle Vorbereitungen für die Eroberung der drei Welten zu treffen. Oh König, er versammelte seine Verwandten, Freunde und die Schar seiner Krieger und wollte zuerst das Reich der Himmlischen erobern. Zur gleichen Zeit sandten die höchst mächtigen Götter Indra und Vishnu die Schwäne mit dem Befehl zum Untergang von Vajranabha aus. Als die hochbeseelten und machtvollen Yadavas die Botschaft der klugen Schwäne vernommen hatten, versammelten sie sich und überlegten:
Zweifellos wird Vajranabha in kürzester Zeit von Pradyumna getötet werden. Doch die Tochter von Vajranabha und die beiden Töchter seines Bruders Sunabha sind ihre geliebten Ehefrauen, um deren Wohl sie besorgt sind. Darüber hinaus sind sie schwanger und ihre Entbindung steht kurz bevor. Was sollen wir tun?

Nach dieser Überlegung baten sie die Schwäne, in dieser Sache Indra und Krishna zu befragen, die ihnen folgende Antwort auftrugen:
Seid unbesorgt! Ihr werdet herrliche Söhne mit allen Qualitäten bekommen. Bereits im Mutterleib werden sie die Veden mit ihren Zweigen lernen. Nach ihrer Geburt werden sie sogleich zu Jünglingen heranwachsen, die Zukunft kennen, die Waffenkünste und alle Wissenschaften meistern.

Oh Herr, danach kehrten die Schwäne schnell in die Vajra Festung zurück und übermittelten den Yadavas die Antwort von Indra und Krishna. Und entsprechend geschah es auch. Prabhavati brachte einen Sohn zur Welt, der seinem Vater glich und sogleich allwissend und jugendlich war. Einen Monat später gebar Chandravati einen Sohn namens Chandraprabha und Gunavati einen Sohn namens Gunavan. Auch diese beiden glichen ihren Vätern und waren sogleich allwissend und jugendlich. Durch den Segen von Indra und Vishnu erhielten sie alle guten Qualitäten und die Meisterschaft im Kampf.

Zu rechten Zeit wurden die drei Yadava Söhne hinter den Mauern des Palastes entdeckt, wie es von Indra und Vishnu gewollt war. Die Dämonen, welche die Stadt aus der Luft bewachten, waren sehr verwirrt und informierten unverzüglich Vajranabha, der sich gerade auf die Eroberung der drei Welten vorbereitete. Darauf befahl der unschlagbare König der Dämonen: „Nehmt die Eindringlinge gefangen!“ Mit diesem Befehl des klugen Königs strömten die Dämonenkrieger in alle Richtungen aus, und überall hörte man die Rufe: „Fangt sie! Tötet sie!“ Die Mütter mit ihren geliebten Söhnen waren erschüttert und weinten voller Angst. Doch Pradyumna beruhigte sie und sprach:
Solange wir lebendig und standhaft sind, braucht ihr nichts zu befürchten. Möge euch Gutes geschehen! Die Dämonen werden nicht fähig sein, uns etwas anzutun.

Dann sprach er zur verzweifelten Prabhavati:
Oh Dame, dein Vater, deine Onkel, Brüder und andere Verwandten warten mit erhobenen Keulen. Aus Rücksicht auf dich verdienten sie jeden Respekt und alle Verehrung. Aber das Schicksal ist unerbittlich mit uns. Die Dämonen mit ihrem König wollen gegen uns kämpfen und uns töten. Wenn wir uns dem Kampf stellen, können wir den Sieg erringen. Ansonsten werden wir auf den Tod treffen. Denke auch an deine beiden Schwestern und sage uns, was wir als deine Diener tun sollen.

Darauf faltete Prabhavati die Hände vor ihrer Stirn, kniete sich nieder und sprach weinend zu Pradyumna:
Oh Feindevernichter, erhebe die Waffen und beschütze dich! Oh Nachkomme des Yadu, nur wenn du lebst, wirst du deine Frauen und Söhne sehen können. Oh Bester der Männer, denke auch an deinen Sohn Aniruddha und die edle Tochter des Königs von Vidarbha (deine Mutter Rukmini), und rette dich aus dieser Gefahr. Oh Sohn von Krishna, der mächtige und weise Heilige Durvasa hat mir den Segen gegeben, ein glückliches Leben an der Seite meiner Söhne zu führen und keine Witwe zu werden. Ich vertraue den Worten des Rishis, der wie Sonne und Mond strahlte. Er würde nie eine Lüge sprechen.

Daraufhin ergriff Prabhavati, dieses Juwel aller Frauen, das Schwert von Pradyumna, segnete es mit Wasser und übergab es ihm mit den Worten: „Der Sieg sei dein!“ Der Tugendhafte verneigte sich und nahm mit Freude das Schwert von seiner hingebungsvollen Ehefrau an. In gleicher Weise segnete auch Chandravati das Schwert von Gada und Gunavati das vom heroischen Samba. Danach sprach der kraftvolle Pradyumna zu Hamsaketu (Gada), der sich vor ihm verneigte: „Oh Feindevernichter, bleibe mit Samba hier und kämpfe gegen die Dämonen. Ich selbst werde in der Luft in allen Himmelsrichtungen kämpfen.“ So sprach Pradyumna, der Erste aller Meister der Illusion, und erschuf durch seine Maya einen Kampfwagen. Die tausendköpfige Schlange Ananta, diese Beste aller Schlangen, machte er zu seinem Wagenlenker. Dann bestieg er diesen vorzüglichen Wagen und zur Freude Prabhavatis begann er, durch die versammelte Armee der Dämonen zu wandern wie ein Feuer durch trockenes Gras. Mit mondsichelförmigen Pfeilen, scharf wie Rasiermesser und schrecklich wie Giftschlangen, schlug er die dämonischen Söhne von Diti und Danu. Doch auch die Dämonen, wütend und entschlossen zum Kampf, schleuderten ihre vielfältigen Waffen gegen den lotusäugigen Sohn von Krishna. Aber unbeirrt schlug ihnen Pradyumna die Arme und Köpfe ab, die mit schönen Ornamenten geschmückt waren. Bald bedeckten die mit scharfen Pfeilen abgetrennten Körperteile die weite Erde. Und auch die Dämonen, die gegen Gada und Samba stürmten, trafen auf ihren Untergang wie kleine Boote auf dem mächtigen Ozean.

Mit Freude bezeugten die siegreichen Götter mit ihrem König diesen Kampf zwischen den Yadavas und Dämonen. Angesichts dieser gewaltigen Schlacht sandte Indra seinen Kampfwagen zu Gada und bat Suvarcha, den Sohn von Matali, als Wagenlenker zu dienen. Seinen Elefanten Airavata sandte er zu Samba und machte Pravara (einen Brahmanen und Freund von Indra) zum Reiter. Seinen Sohn Jayanta schickte Indra zur Unterstützung von Pradyumna, dem Sohn von Rukmini. So sandte der Götterkönig Indra, als Kenner des Dharma, der stets zum Wohlergehen der Welt wirkt, mit Erlaubnis von Brahma, dem Schöpfer der Welt und Führer aller Tugendhaften, seinen Wagen mit Matalis Sohn, den Elefanten Airavat mit dem Brahmanen Pravara und seinen eigenen Sohn Jayanta in den Kampf. Der allgegenwärtige Geist wußte, daß der tugendhafte Verdienst von Vajranabha geschwunden war und daß der Übelgesinnte jetzt von den Yadavas getötet werden konnte. So näherte sich der höchst mächtige Pradyumna zusammen mit Jayanta dem Palast, und auf ihrem Weg vernichteten sie die Dämonen mit einem Netz aus Pfeilen. Dort sprach der unschlagbare Sohn von Krishna zum unbesiegbaren Gada:
Oh jüngerer Bruder von Krishna, der König der Götter hat dir diesen Wagen mit den himmlischen Pferden gesandt. Der mächtige Sohn von Matali ist sein Wagenlenker. Und der Elefant Airavat mit Pravara als Führer wurde für Samba geschickt. Heute wird in Dwaraka eine Puja zu Ehren von Rudra gefeiert. Wenn sie beendet ist, wird morgen der höchst mächtige Krishna hier erscheinen. Wie er befohlen hat, werden wir diesen sündhaften Vajranabha, der in seinem Stolz nach der Götterherrschaft griff, zusammen mit seinem Gefolge töten. Bis dahin sollten wir voller Achtsamkeit alles tun, damit er uns und unsere Söhne nicht schlagen kann. Denn der Tod der Söhne ist in der Welt wie der eigene Tod. Deshalb sollten die Klugen mit allen Mitteln ihre Söhne beschützen.

So sprach der höchst mächtige Pradyumna zu Gada und Samba, erschuf durch seine Illusionskraft Millionen Pradyumnas in himmlischer Gestalt und zerstörte die Dunkelheit, die von den Dämonen erzeugt wurde und schwer zu durchdringen war. Bei diesem Anblick war Indra, der Götterkönig und große Feindevernichter, höchst erfreut. Wie die göttliche Seele in allen Seelen wohnt, so sahen die Dämonen den Sohn von Krishna in jedem Feind. So kämpfte der höchst mächtige Sohn von Rukmini bis die Nacht vergangen und dreiviertel der Dämonen vernichtet waren. Als sich während dieser Zeit Jayanta zur himmlischen Ganga begab, die von den Füßen Vishnus entspringt, und seine Morgenriten durchführte, kämpfte der Sohn von Krishna allein gegen die Dämonen. Danach vollbrachte Pradyumna seine Morgengebete an der himmlischen Ganga, und der höchst kraftvolle Jayanta übernahm den Kampf.


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