Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.16. Krishnas Antwort und die Schönheit des Herbstes

Vaisampayana sprach:
Als Krishna die Worte der älteren Kuhhirten über das Festival für Indra hörte, sprach er im vollen Bewußtsein der Macht von Indra:
Wir alle sind Kuhhirten, die durch die Wälder wandern. Die segensreichen Kühe sind unser Reichtum, von dem wir leben. Deshalb sollten wir die Kühe, Berge und Wälder verehren. Die Landwirtschaft ist der Lebenserwerb von Bauern, der Handel der von Händlern, und die Kühe sind unser vorzüglicher Lebenserwerb. So haben die Kenner der drei Veden die drei Lebensgrundlagen erklärt. Und was uns den Lebenserwerb gewährt, das sollte auch unser Gott sein, verehrenswert, anbetungswürdig und heilsam. Wer von dem einen empfängt, aber einen anderen verehrt und anbetet, wird in dieser und der kommenden Welt von doppelter Gefahr bedroht. Die Felder enden an den Wäldern, die Wälder an den Bergen und so sind die Berge unsere höchste Zuflucht. Man sagt, daß die Berggötter verschiedene Formen annehmen können und sich nach Belieben in den Wäldern und ihren Hochebenen erfreuen können. Manchmal erscheinen sie als Tiger oder Löwen mit scharfen Klauen und beschützen ihre Wälder, indem sie jene ängstigen, welche den Wald verwüsten und die Bäume töten. So bestrafen sie alle Übelgesinnten, die den Wald zerstören, der für alle eine wichtige Lebensgrundlage ist. Die Brahmanen vollbringen ihr Opfer durch Mantras, die Bauern durch das Pflügen des Bodens und wir durch das Hüten der Kühe in den Bergen und Wäldern. Deshalb, so denke ich, sollten wir die Berge und Wälder verehren und ihnen opfern, am besten am Fuße eines Baumes oder Berges. An einem solchen vorzüglichen Ort solltet ihr einen Opferplatz errichten, alle Kuhhirten versammeln und ein Tieropfer darbringen. Was denkt ihr darüber? Dann laßt uns den königlichen, mit herbstlichen Blüten geschmückten Berg zusammen mit unseren Kühen umrunden und danach ins Dorf zurückkehren.

Jeder freut sich auf den kommenden, schönen Herbst mit vielen Vorzügen und ohne die dunklen Regenwolken. Überall gibt es genügend Wasser, und wie die Pflanzen, so sind auch die Kühe höchst zufrieden. Die Balzrufe der Pfauen sind verstummt und der Wald erscheint höchst wunderbar mit seinen goldenen Blüten, schattigen Lauben und dem saftigen Gras überall. Reine Wolken ohne Regen und Blitze ziehen am Himmel entlang wie eine Herde weißer Elefanten. Die Bäume erscheinen herrlich in ihrem dichten Blätterkleid, das durch den reichen Regen neu gewachsen ist. Der Himmel strahlt wie ein frisch geweihter König mit den weißen Wolken als Krone, den weißen Schwänen als Fächer und dem Vollmond als königlichen Schirm. Nach dem Ende der Regenzeit scheinen die wohlgefüllten Wasserstellen durch die Reihen der Kraniche und Schwäne zu lächeln. Die Flüsse streben zum Ozean wie eine Frau zu ihrem Ehemann mit den Paaren der Chakravakas als ihre Brüste, den geschwungenen Ufern als ihre Hüfte und den Schwänen als ihr Lächeln. In der Nacht scheinen die Gewässer mit ihren voll aufgeblühten Lilien mit den Sternen am Himmel zu wetteifern. Der Geist findet Freude im Wald, wo überall das Getreide reift und der liebliche Gesang der Vögel erschallt. Voller Herrlichkeit sind die Wasserstellen, Seen, Flüsse und Felder mit blühenden Bäumen geschmückt. Durch die wunderbare Kraft des neuen Wassers erstrahlen die roten, blauen und weißen Lotusblüten in bunter Farbenpracht. Die Pfauen haben ihre stolze Leidenschaft abgelegt, der Wind seine Heftigkeit, der Himmel seine Wolkendecke und der Ozean seine Wildheit. Die Erde erscheint wie mit tausend Augen durch die Federn, welche die tanzenden Pfauen nach der Regenzeit abgeworfen haben. Die Yamuna ist bezaubernd schön mit ihren fruchtbaren Ufern, die mit Kusha Gras, Blumen und Büschen sowie Scharen von Schwänen und Kranichen bedeckt sind. Durch die Felder und Wälder, wo das Korn zur rechten Zeit reift, ziehen die vom Getreide lebenden Vögel mit ihrem lieblichen Gezwitscher. All die zarten Pflanzen, die während der Regenzeit durch das fruchtbare Wasser aus den Wolken sprießen konnten, reifen nun unter der Herbstsonne. Auch der Mond hat sein Wolkengewand abgelegt und wandert jetzt mit herbstlichem Zauber und voller Freude am klaren Nachthimmel. Jetzt geben die Kühe die doppelte Menge an Milch, die Bullen sind doppelt so kraftvoll, der Wald ist doppelt so schön und die Erde doppelt so fruchtbar. Die Sterne und Planeten sind von Wolken befreit, die Teiche sind voller Lotusblüten, und die Herzen der Menschen sind glücklich und zufrieden. Vom blauen Himmel scheint die Herbstsonne mit ihren kraftvollen Strahlen herab, breitet ihren Glanz nach allen Seiten aus und zieht das Wasser herauf. Die Könige der Erde und Beschützer der Welt präsentieren ihre Armeen und marschieren mit dem Sieg vor Augen zum Kampf gegeneinander. In den herrlichen Wäldern trocknen die schlammigen Wege, und die rötlichen Blüten des Roseneibischs erfreuen den Geist. Der Wald zeigt seine ganze Schönheit mit seinen vielen Arten an blühenden Bäumen sowie den schwarzen Bienen, Vögeln und Hirschen, die sich überall bewegen. Der Herbst ist wie eine schöne Frau in die Dörfer eingezogen, wo man überall die geschäftigen Geräusche des Butterns hört. Es scheint, als würden die Götter den Herrn wieder erwecken, der Garuda auf seinem Banner trägt und während der Regenzeit zufrieden geschlafen hatte.

Oh ihr Kuhhirten, in Erwartung des herrlichen Herbstes, der die Regenwolken vertreibt und das Korn zur Reife bringt, wollen wir voller Hingabe den Besten der Berge verehren, der Wohnstätte des Windgottes gleich, der mit lieblichen Wäldern, Buschwerk und Hochebenen geschmückt ist, wo die weißen, roten und blauen Vögel ihre Zuflucht suchen und die Bäume voller Früchte hängen wie mit Regenbögen verzierte Wolken. Darüber hinaus wollen wir für unser und ihr Wohlergehen die Kühe verehren, geschmückt mit Ohrringen, Glöckchen, Herbstblüten und Pfauenfedern an ihren Hörnern. So laßt uns ein Opfer zu Ehren des Berges darbringen. Mögen die Götter ihren König Indra verehren, wir wollen die Kühe und Berge anbeten. Wenn ihr mich liebt und ich euer Freund bin, dann wollen wir den Kühen unser Festival widmen und keine Hindernisse fürchten. Zweifellos sollten wir diesen Weg gehen. Die Kühe sollten überall und von allen verehrt werden. Vertraut meinen Worten, und ihr werdet eurer Wohlergehen finden. Handelt entsprechend und zweifelt nicht an meinen Worten.


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