Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.13. Wie der Dämon Dhenuka besiegt wurde

Vaisampayana sprach:
Nachdem der König der Schlangen im See der Yamuna von Krishna besiegt worden war, lebte Krishna mit seinem Bruder Sankarshana weiter an diesem Ort. Eines Tages wanderten diese beiden heroischen Söhne von Vasudeva mit ihren vorzüglichen Kühen zum herrlichen Berg Govardhana. Dort erblickten sie im Norden des Berges am Ufer der Yamuna einen großen Wald aus Palmen. Sie waren höchst erfreut von diesem Anblick und begannen, wie zwei ausgelassene Kälber durch diesen schönen Hain voller Palmen mit großen Blättern zu streifen. Der Wald war wohlgeebnet und kühl, die dunkle Erde von saftigem Gras bedeckt und frei von Schlamm und Steinen. Die Palmen mit ihren dunklen und mächtigen Stämmen und den vielen Früchten in ihren Kronen glichen einer Armee von Elefanten mit erhobenen Rüsseln. Und während sie so wanderten, sprach Krishna, der Erste aller Redner, zu Sankarshana:
Oh Verehrter, dieser Wald duftet nach reifen Palmenfrüchten. Laß uns einige dieser süßen, reifen und dunklen Früchte pflücken. Ihr Duft ist so süß und angenehm, sie müssen zweifellos wie Ambrosia schmecken. Das fühle ich ganz deutlich.

Als der Sohn von Rohini diese Worte von Krishna hörte, rüttelte er lächelnd an einigen Palmen, um die Früchte herunterzuschütteln. Doch obwohl dieser Wald so reich erschien, war er doch gefährlich und schwer zu durchwandern wie eine Wüste oder der Wohnort von Rakshasas. Denn hier pflegte der mächtige und schreckliche Dämon Dhenuka in Gestalt eines wilden Esels umgeben von seiner Herde zu wohnen. Er verteidigte eigensinnig diesen Wald und quälte all die Menschen, Tiere und Vögel. Als dieser Dämon das Krachen der herabfallenden Palmenfrüchte hörte, wurde er sogleich zornig, und wie ein wütender Elefant konnte er es nicht ertragen. Er schüttelte grimmig seine Mähne, richtete seinen Schwanz stolz auf und scharrte gereizt mit den Hufen in der Erde. Dann verfolgte er mit geröteten Augen und geöffnetem Rachen wie der Tod persönlich das Geräusch der herabfallenden Früchte und kam zu jenem Ort, wo der Sohn von Rohini die Palmen schüttelte. Dort erblickte er den unsterblichen Sankarshana unter den Palmen wie ein rotes Banner und biß ihn sogleich mit seinen Zähnen, die er als Waffe trug. Dann drehte er sich um und schlug ihn mit seinen mächtigen Hinterhufen hart gegen die Brust. Da erkannte Sankarshana den Dämon in Gestalt eines Esels, ergriff dessen Hinterbeine, wirbelte ihn kraftvoll im Kreis herum und warf ihn bis hinauf auf die Spitze einer Palme. Danach fiel er mit gebrochenen Hüften, Rücken und Nacken als unförmiger Fleischklumpen zurück zur Erde, und mit ihm jede Menge Früchte. Als ihn seinen Verwandten aller Herrlichkeit beraubt sterben sahen, griffen sie gemeinsam an, doch Sankarshana wirbelte auch sie in die Kronen der Palmen. Bald war der ganze Waldboden mit den Früchten der Palmen bedeckt und dazwischen lagen die toten Esel wie dunkle Wolken am Herbsthimmel. Nachdem der Dämon in Form eines Esels mit all seinem Gefolge geschlagen war, erschien der Palmenhain wieder in ursprünglicher Schönheit, und frei von Angst konnten die Kühe nach Belieben grasen. Auch die Kuhhirten, die im Wald lebten, konnten nun wieder ohne Gefahr und Furcht diesen Ort betreten. Die zwei Söhne von Vasudeva, die so mächtig wie Elefanten waren, bereiteten sich zufrieden zwei Sitze aus Gras, und bequem sitzend hüteten sie achtsam die ringsherum grasenden Kühe.


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