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1.30. Der Stamm von Nahusha und die Geschichte von Yayati

Vaisampayana sprach:
Der höchst energievolle Nahusha zeugte mit Viraja, der geistgeborenen Tochter der Suswadhas (die dritte Art der formhaften Ahnen) sechs Söhne, die an Herrlichkeit dem Indra glichen. Ihre Namen waren Yati, Yayati, Samyati, Ayati, Bhava und Suyati. Unter ihnen wurde Yayati zum König, obwohl Yati der Älteste war. Aber Yati ging zusammen mit seiner Ehefrau Gau, der Tochter von Kakutstha, den asketischen Weg der Befreiung und erreichte die erlösende Einheit des Brahman. Unter den anderen fünf Brüdern war es Yayati, der die Welt eroberte. Er heiratete Devajani, die Tochter von Sukra, dem Lehrer der Dämonen, und auch Sarmishta, die Tochter des Dämonenkönigs Vrishaparva. Devajani brachte ihm die Söhne Yadu und Turvasu zur Welt und Sarmishta die Söhne Drahyu, Anu und Puru. Indra war zufrieden mit Yayati und schenkte ihm einen höchst strahlenden, goldenen himmlischen Wagen, der ungehindert überall hinfahren konnte. An ihm waren ausgezeichnete himmlische Rosse angespannt, die so schnell wie der Wind liefen. Mit diesem Wagen konnte er alles vollbringen. Auf diesem Wagen eroberte der im Kampf unbesiegbare Yayati in sechs Tagen die ganze Erde bis zum Himmel von Indra. Und dieser Wagen blieb unter großer Sorge im Besitz aller Monarchen des Puru Stammes bis zu jenem König, der deinen Namen trug, oh Janamejaya. Denn Janamejaya, der Sohn von Parikshit und Enkelsohns von Kuru, verlor diesen Wagen durch einen Fluch des weisen Einsiedlers Gargya, weil dieser König den Sohn von Gargya tötete, der ihn mit harten Worten angesprochen hatte. So wurde er der Sünde eines Brahmanenmordes schuldig, und der ganze Körper des königlichen Weisen stank plötzlich nach Blut, und ganz verwirrt wanderte er durch die Welt. Seine Untertanen und Gefolgsleute verstießen ihn, und nirgendwo konnte er noch Frieden finden. Auch fand er kein Heilmittel, und so wurde er vom Leiden überwältigt, und sein Herz brannte. Schließlich suchte er Zuflucht bei einem Asketen namens Indrota, der als Sohn von Sunaka auch Saunaka genannt wurde. Indrota war ein vorzüglicher Brahmane und führte ein Pferdeopfer durch, um den König zu reinigen. Und wirklich, nach dem Reinigungsbad am Ende des Opfers verschwand der üble Blutgeruch von seinem Körper. (Ausführlicher wird diese Reinigung im MHB 12.150 erzählt.)

Oh Monarch, nun gab Indra den himmlischen Wagen an Vasu, den König der Chedis, mit dem er höchst zufrieden war. Und von ihm ging er weiter an König Vrihadratha und schließlich kam er in die Hände von König Jarasandha. Als Jarasandha von Bhima, dem Sohn des Pandu, geschlagen wurde, gab er diesen himmlischen Wagen aus Verehrung dem Sohn von Vasudeva (Krishna).

Nachdem König Yayati, der Sohn von Nahusha, die ganze Erde mit ihren sieben Inselkontinenten und sieben Ozeanen erobert hatte, teile er sie unter seinen fünf Söhnen auf. Yayati ernannte Turvasu zum König des Südostens, Anu und Drahyu zu den Königen des Nordens und Westens, Yadu zum König des Nordostens und Puru zum König im Zentrum. Noch heute regieren ihre Nachkommen gerechterweise über diese Erde mit ihren sieben Inselkontinenten und verschiedenen Ländern und Städten. Oh Erster der Könige, ich werde dir später ihre Stämme ausführlicher beschreiben.

Nachdem König Yayati seine fünf Söhne solcherart gesegnet und ihnen Bogen, Pfeile und königliche Herrschaft übergeben hatte, wurde dieser Erste der Männer von Altersschwäche überwältigt. Der bisher immer siegreiche König fand kein Mittel dagegen und konnte kaum noch Freude an der Welt finden. So sprach Yayati, nachdem er die Erde aufgeteilt hatte, zu Yadu:
Tritt von deinem Amt zurück, oh mein Sohn, und übernimm meine Altersschwäche. Ich habe noch vieles zu tun. Sei so gut und nimm mein Alter an und gib mir deine Jungend und Schönheit, so daß ich mich an der Welt erfreuen kann.

Doch Yadu antwortete:
Ich habe den Brahmanen versprochen, sie mit allem Gewünschten zu versorgen. Ohne dieses Versprechen erfüllt zu haben, kann ich als König nicht zurücktreten und dein Alter übernehmen. Im Alter gibt es so viele Einschränkungen. Man kann nicht einmal nach Belieben essen und trinken. Auch deshalb würde ich dein Alter nicht gern ertragen. Oh König, du hast noch viele andere Söhne, die du mehr liebst als mich. Deshalb, oh Tugendhafter, gebiete einem von ihnen, deine Altersschwäche zu übernehmen.

So zurückgewiesen von Yadu, wurde der König zornig, und Yayati, dieser Erste der Redner, tadelte seinen Sohn mit den Worten:
Oh Treuloser, du mißachtest mich, der ich dein Vater und Lehrer bin! Wem sonst willst du in dieser Welt dienen? Welchen anderen Pflichten und Tugenden willst du folgen?

Nachdem Yadu so gerügt wurde, sprach Yayati folgenden Fluch über seinen Sohn:
Oh Übelgesinnter, deine Nachkommen werden die Würde und Macht verlieren, ihre Königreiche zu bewahren.

Oh Erster der Bharatas, in gleicher Weise fragte der König seine Söhne Turvasu, Drahyu und Anu, und wurde auch in gleicher Weise abgewiesen. Und erzürnt über ihre Untreue wurden sie auch in gleicher Weise vom stets siegreichen Yayati verflucht, diesem Ersten der königlichen Weisen. Und nachdem er seine älteren vier Söhne verflucht hatte, sprach der König auch zu Puru, seinem jüngsten:
Oh Puru, wenn du bereit bist, dann ertrage meine Altersschwäche und laß mich mit deiner Jugend und Schönheit durch diese Welt gehen.

Sein kraftvoller Sohn Puru weigerte sich nicht. Er nahm die Altersschwäche auf sich, und Yayati konnte mit Purus Jugend und Schönheit wieder über die Erde wandern. Oh Erster der Bharatas, er suchte die Erfüllung aller Genüsse und vergnügte sich sogar im Chaitraratha Wald, dem Garten Kuveras, mit der himmlischen Apsara Visvachi. Als er jedoch erkannte, daß es keine Erfüllung im weltlichen Genuß geben kann, erschien der König wieder vor Puru und nahm seine Altersschwäche vom Sohn zurück.

Oh großer König, höre, welche Verse Yayati damals gesungen hat. Wer sie hört, zieht seine Sinne von den weltlichen Genüssen zurück, wie die Schildkröte ihre Glieder einzieht.

Begierde kann niemals durch den Genuß von Sinnesobjekten gesättigt werden. Sie wächst, wie ein Feuer, das mit geklärter Butter gefüttert wird. Nahrung, Gold, Frauen und anderer Besitz sind nicht fähig, einen Mann auf Erden zu befriedigen, der seine Sinne nicht beherrscht. Nur wer in Gedanken, Worten und Taten kein anderes Wesen verletzt, kann Zufriedenheit finden und die Einheit des Brahman. Wer niemanden ängstigt und vor niemandem Angst hat, wer weder Begierde noch Haß hegt und damit frei von Anhaftung ist, der findet Zufriedenheit und die Einheit des Brahman. Wahres Glück erreicht ein Mensch, wenn er den Durst überwindet, den Unwissende niemals überwinden können, der im Alter nicht schwächer wird und einer üblen Krankheit gleicht. Wenn ein Mensch alt wird, vergehen Haare und Zähne, doch die Begierde nach Leben und Besitz vergeht nicht. Das habe ich erkannt. Jegliches Glück aus weltlichen Freuden und was auch immer an himmlischen Freuden existieren mag, gleicht keinem Sechzehntel des Glücks wahrer Zufriedenheit.

So sprach der königliche Weise Yayati und zog sich mit seiner Frau in die Waldeinsamkeit zurück, wo er für viele lange Jahre strenge Entsagung übte. Und nachdem er seine Askese auf dem Bhrigu Berg fortgesetzt hatte, entsagte er seinem irdischen Körper und stieg vereint mit seiner Frau zum Himmel auf.

Oh großer König, in seiner Familie wurden fünf königliche Weise geboren, welche mit ihren Nachkommen wie Sonnenstrahlen die ganze Erde bedeckten. So höre jetzt über den Stamm von Yadu, der von allen Weisen gelobt wird. Denn in seinem Stamm nahm Narayana, der auch Hari genannt wird, in Gestalt von Krishna seine Geburt. Oh König, wer die heilsame Lebensgeschichte von König Yayati achtsam hört oder liest, erwirbt Gesundheit, viele Nachkommen, ein langes Leben und großen Ruhm.


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