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7. Kapitel: Die Tötung Caņdas und Muņdas

Der Seher sprach:
1. Auf diesen Befehl hin marschierte das Dämonenheer in Viererreihen los, mit Caņda und Muņda an seiner Spitze.
2. Sie sahen die Göttin auf dem goldenen Gipfel des großen Berges, die freundlich lächelnd auf ihrem Löwen saß.
3. Als sie sie erblickten, stürmten einige sogleich los und versuchten sie einzufangen, andere nahten sich mit bereiten Bogen und gezückten Schwertern.
4. Da wurde Ambikā fürchterlich zornig über diese Feinde, und in ihrer Wut wurde ihre Miene dunkel wie Tinte.
5. Von der Oberfläche ihrer Stirn aus schoss plötzlich ein schrecklicher Ausdruck über ihr Gesicht, und sie war bewaffnet mit Schwert und Schlinge.
6. Einen Stab mit einem Totenschädel an der Spitze tragend, geschmückt mit einem Kranz aus Totenschädeln, gehüllt in ein Tigerfell, ihr eigenes Fleisch entsetzlich abgezehrt,
7. mit gähnendem Rachen, furchterregend mit herausgestreckter Zunge, mit tiefliegenden roten Augen, die Himmelsgewölbe mit ihrem Gebrüll erfüllend,
8. stürzte sie sich ungestüm hinab und tötete die großen Dämonen dieser Armee und verschlang Scharen dieser Götterfeinde.
9. Mit einer Hand ergriff sie die Elefanten und ließ sie samt der Nachhut, all den Fahrern, Reitern und Glocken in ihrem Mund verschwinden.
10. Und indem sie diese Kavallerie mit ihren Pferden, Kampfwagen und Fahrern in ihrem Mund nahm, zermalmte sie diese zugleich auf schreckliche Weise mit ihren Zähnen.
11. Sie packte den einen an seinem Hals, zermalmte den anderen mit dem Gewicht ihres Fußes, und den nächsten mit ihrem Leib.
12. Mit ihrem Mund fing sie die Waffen und Geschosse auf, die von den großen Dämonen auf die abgefeuert wurden, und zermalmte sie in ihrer Wut mit den Zähnen.
13. Sie vernichtete all die Scharen der Macht und bösartigen Dämonen, verschlang einige und zertrümmerte andere.
14. Einige wurden von ihrem Schwert getötet, andere von ihrem schädelgeschmückten Stab erschlagen, und andere Dämonen fanden den Tod durch die Schärfe ihrer Zähne.
15. Als Caņda sah, dass alle seine Dämonenscharen geschlagen waren, stürmte er vor gegen die die äußerst furchtbare Kālī.
16. Der große Dämon (Caņda) griff an mit schrecklichen Hageln von Pfeilen, und Muņda schleuderte Tausende von Diskussen gegen die Zornäugige (Göttin).
17. Diese zahlreichen Diskusse verschwanden in ihren Mund und sahen aus wie Sonnen, die inmitten einer Wolke verschwinden.
18. Darüber lachte Kālī in schauerlicher, außerordentlicher Wut, und ihre furchterregenden Zähne blitzten in ihrem schrecklichen Mund.
19. Dann stieg die Göttin auf ihren großen Löwen, preschte auf Caņda zu, ergriff ihn bei seinem Haar und trennte ihm mit ihrem Schwert den Kopf ab.
20. Muņda sah, wie Caņda geschlagen am Boden lag und stürmte ebenfalls auf sie los. Doch sie streckte ihn nieder und erschlug ihn mit ihrem Schwert in ihrer Wut.
21. Als die verbleibende Armee sah, wie die tapferen Caņda und Muņda erschlagen dalagen, geriet sie in Panik und floh in allen Richtungen.
22. Und Kālī, die die Köpfe von Caņda und Muņda in ihren Händen hielt, kam zu Caņdikā und sprach, während der Ton ihrer Worte sich mit lautem Lachen vermischte:
23. „Hier bringe ich Dir die Köpfe der beiden großen Tiere Caņda und Muņda; Śumbha und Niśumbha aber solltest du selbst im Opfer der Schlacht töten.“

Der Seher sprach:
24. Als die gnädige Caņdikā daraufhin diese Dämonen, Caņda und Muņda, die zu ihr gebracht wurden, sah, sprach sie zu Kālī diese segensreichen Worte:
25. „Weil Du mir diese beiden, Caņda und Muņda gebracht hast, oh Göttin, sollst du gepriesen sein in der Welt unter dem Namen Cāmuņdā.“

Hier endet das siebte Kapitel des Devī-Māhātmya, genannt „Die Tötung Caņdas und Muņdas“, aus dem Buch des Mārkaņdeya Purāņa, aus der Zeit von Sāvarņi, dem Manu.


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